Ich bin nicht dein Eigentum!

Kapitel 9 ~Erwischt~

Lyana p.o.v

Ich nickte unter Tränen und ließ Dean wieder los.
"Wie bist du überhaupt hierher gekommen?", fragte ich schluchzend, während ich hinter meinem Freund her trottete.

"Nach deiner SMS habe ich mich sofort auf den Weg hierher gemacht! Ich habe eine geeignete Stelle in der Mauer entdeckt, bin darüber geklettert und jetzt bin ich hier! Aber jetzt komm, ich habe hinten einen geeigneten Baum zum Flüchten gefunden!", erklärte er.

Schließlich erreichten wir den Baum und Dean ließ mir den Vortritt.
Schnell kletterte ich auf den Baum und Dean folgte mir.
Als ich nach dem letzten Ast griff, brach dieser mit einem lauten Krachen ab und mir entwich ein kurzer Schrei, den ich sofort wieder abwürgte.
Ängstlich schwieg ich und bewegte mich nicht mehr.

"Los, Lyana! Wir müssen weiter!", flüsterte Dean auffordernd.
Ich löste mich aus meiner Schockstarre und zog mich mit all meiner Kraft am noch übrig gebliebenen Ast hoch.

Nun hatte ich einen etwas dickeren Ast erreicht, der  ohne Probleme mein ganzes Körpergewicht tragen konnte. Ich setzte mich hin und verschnaufte kurz.

Plötzlich erleuchtete im riesigen Haus von Brandon Blackeyl ein Licht und ich konnte hören, wie ein Fenster geöffnet wurde.

Panisch schaute ich Dean an, der sich noch ein paar Zentimeter von mir entfernt am Baum festklammerte.
"Los!", drängte er.
Nun war auch er nicht mehr so ruhig. In seiner Stimme schwang nun auch etwas Angst mit.
Sofort krabbelte ich über den Ast in Richtung Mauer.
Als ich fast ganz vorne war, stellte ich mich langsam hin und musste erst einmal mein Gleichgewicht finden.
Wie aus dem Nichts stand Dean plötzlich hinter mir.

"Wir müssen jetzt springen! Du schaffst das!", flüsterte er mir so ruhig wie er konnte ins Ohr.

Ich schloss die Augen, stieß mich so kräftig wie möglich vom Ast ab und landete genau auf der Mauer.

Glücklich gehabt.  Das hätte auch schief gehen können.
Naja aber manchmal darf ich ja wohl auch mal Glück haben!

Dean landete kurz darauf neben mir.
Ich schaute abwartend zu ihm herauf, denn er war ein kleines Stück größer als ich.
"Na los Baby! Gehen wir!", meinte er grinsend. Er drückte mir einen kurzen Kuss auf die Lippen und nahm meine Hand.

Wie sehr ich das Gefühl seiner Nähe vermisst hatte... Ich fühlte mich so geborgen, wenn er bei mir war.
Es war so ein unbeschreiblich schönes Gefühl.

"Bereit?", flüsterte er. Ich nickte und Hand in Hand sprangen wir von der Mauer.
Am Boden versuchte ich mich abzurollen, was jedoch kläglich scheiterte.
Dean schaffte es und war im nächsten Moment aufgestanden.
Er stand schmunzelnd vor mir und ich schaute zu ihm hinauf während ich wie ein halbtoter Käfer hilflos auf dem Rücken lag.
Lächelnd reichte er mir eine Hand und zog mich zu sich hinauf. Dankbar umarmte ich ihn.

Nun war ich wieder außerhalb dieser schrecklichen Mauern und fühlte mich wieder frei...

"Lyana!!!", schallte Brandons Stimme unglaublich laut und wütend durch die Nacht.
Erschrocken zuckte ich zusammen und starrte Dean panisch an.
Er zögerte keinen weiteren Moment und rannte mit mir an der Hand los.

Ich hatte unbeschreibliche Angst. Langsam schien sie durch meinen ganzen Körper zu kriechen, als wolle sie mich lähmen. Tränen liefen über meine Wangen und ich wusste nicht einmal richtig warum...

Dean zog mich in eine verlassene Seitenstraße und dort sah ich endlich seinen Wagen stehen. Die rote Farbe leuchtete einladend und vertraut im Licht einer nahe stehenden Straßenlampe.

Diesmal ließ ich mir nicht von Dean die Tür öffnen. Das hätte uns viel zu viel Zeit gekostet.
Ich riss die Beifahrertür auf, ließ mich erschöpft auf den Sitz fallen und als Dean sofort den Wagen an machte und mit hohem Tempo losfuhr, schnallte ich mich an.

Ich hoffte einfach nur, dass ich Brandon nie wieder begegnen müsste...

Tut mir echt leid, dass ich es so lange nicht geschafft habe ein neues Kapitel zu posten, aber hier ist es!
Wenn es euch gefallen hat (oder auch nicht), würde ich mich über Kommentare&Votes wirklich sehr freuen!