Kapitel 20 ~Irgendwie raus~

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Lyana p.o.v

Auf meiner Schulter prangte ein großer, eleganter, schwarzer Raubvogel mit ausgebreiteten Flügeln.
Auf jedem Flügel des Vogel befand sich ein verschnörkeltes B.
Außerdem war das Tattoo etwas kleiner, als ich es mir vorgestellt hatte.

Ich weiß, von meiner Beschreibung her hört es sich nicht so toll an, aber ich konnte wirklich mit diesem Motiv leben.
Trotzdem war ich sauer auf Brandon.
Bei der nächsten Gelegenheit musste ich aus dieser Villa verschwinden!

"Na, gefällt es dir, Prinzessin?", fragte Brandon.
"Es... Es ist ganz okay...", meinte ich vorsichtig.
"Sag doch einfach, dass es dir gefällt!", sagte Brandon selbstgefällig und schaute mich eindringlich an.
"Es ist ein Tattoo! Deshalb kann ich mich nicht wirklich darüber freuen, falls du das erwartet hast!", erwiderte ich leicht trotzig.
"Du wirst dich schon noch daran gewöhnen!", meinte Brandon kühl und bedankte sich daraufhin bei Lucas.
Ich zog mir währenddessen mein Tshirt wieder über.

"Komm, Prinzessin! Ich habe heute noch einiges zu tun!", meinte Brandon, nahm meine Hand und zog mich zur Tür.
"Sie sollte ihre Schulter gut kühlen!", rief Lucas uns noch hinterher.
Brandon nickte nur und zog mich dann weiter hinter sich her.
Ich sagte die ganze Zeit über nichts. Brandon sollte merken, dass ich wegen dem Tattoo sauer auf ihn war.
Er schleppte mich bis zu meinem Zimmer.
Ich setzte mich aufs Bett und verschränkte die Arme.
Brandon nahm etwas aus seiner Hosentasche. Es sah aus wie ein Funkgerät.
"Das hier ist ein Sender, Prinzessin! Damit kann ich immer sehen, wo du dich gerade befindest! Wenn du das Haus verlässt, ertönt ein Alarm auf meinem Handy und bei meinen Sicherheitsmännern, also komm bloß nicht auf die Idee nochmal abzuhauen!", erklärte Brandon.
Ich begutachtete den Sender und schnaubte abwertend.

Als ob ich das Ding mitnehmen würde, wenn ich abhaue!
So dumm war ich nun auch nicht!

"Dieser Sender ist ein freundschaftliches Angebot! Wenn du meinst du könntest mich verarschen, werde ich dir einen Sender in deinen Hals einpflanzen lassen! Außerdem habe ich immernoch Macht über deinen Freund Dean, haben wir uns verstanden!?", rief Brandon leicht wütend.
Erschrocken nickte ich.

Der Typ hatte echt an alles gedacht...
Mit diesem Sender wurde das Abhauen deutlich schwieriger.
Aber irgendwie würde ich es trotzdem schaffen...

"Gut! Ich werde jetzt gehen! Du darfst dich frei im Haus bewegen, wenn du nichts dummes anstellst! Bis heute Abend, Prinzessin!", sagte Brandon und küsste mich.

Als er den Raum endlich verlassen hatte, ließ ich mich rückwärts in die weichen Kissen des Bettes fallen.
Irgendwie musste ich es doch schaffen, unbemerkt aus dieser Villa herauszukommen.
Neugierig und voller Tatendrang untersuchte ich den Sender nach einem Ausschaltknopf, doch meine Suche blieb erfolglos.
Plötzlich fiel mir Dean wieder ein. Wie es ihm wohl ging?
Ich wollte ihn unbedingt sehen. Seine Nähe würde mir jetzt mit Sicherheit sehr gut tun...
Aber wie sollte ich nur zu ihm kommen?
Ich wusste ja nicht einmal, wo er war...

Plötzlich hatte ich eine Idee.
Schnell setzte ich mich auf und kramte im Nachttisch herum, bis ich mein Handy glücklicherweise gefunden hatte.
Ich würde versuchen alle Krankenhäuser der Stadt zu erreichen, um herauszufinden, wo Dean war.
Eine Nummer hatte ich sogar noch eingespeichert, da mein Vater damals in diesem Krankenhaus behandelt worden war.
Eine nette Krankenschwester meldete sich und ich fragte nach Dean. Die Schwester sagte mir sofort Deans Zimmernummer und meinte, dass er sich über einen Besuch seiner Freundin sicher sehr freuen würde.
Ich bedankte mich und legte auf.

Jetzt wusste ich, wo Dean war, aber immernoch nicht, wie ich aus dieser Villa herauszukommen sollte.
Langsam verließ ich das Zimmer und schlich die Treppen hinunter.
Ich suchte nach einer geeigneten Fluchtmöglichkeit und schmiedete schon einen Plan.
Ich fand heraus, dass bei jedem Ausgang ungefähr zwei bis vier Sicherheitsmänner standen, außer bei der kleinen Tür in der Küche. Dort stand niemand. Nur die Dienstmädchen taten ihre Arbeit und waren gerade mit dem Abwasch beschäftigt.
Schnell lief ich wieder nach oben in mein Zimmer und schmiss den Sender aufs Bett.
Niemand würde mich davon abhalten, Dean jetzt zu besuchen!

Na, was meint ihr?
Was hat Lyana jetzt vor?
Was würdet ihr an ihrer Stelle machen?
Würde mich echt interessieren, was ihr denkt.
Die Lesenacht findet übrigens in der Nacht vom 18. auf den 19. Oktober statt.
Ich hoffe, dass ihr da alle könnt und euch darauf freut!
Bis dann!

Eure dark___princess

Ich bin nicht dein Eigentum!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt