Kapitel 12 ~Alles~

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Lyana p.o.v

Schützend stellte Dean sich vor mich.
"Oh du willst sie beschützen! Aber das ist gar nicht nötig denn ICH beschütze sie vor dir!", raunte Brandon. Er stand nun genau vor Dean.

Ich muss zugeben, dass die Chancen nicht wirklich gut für Dean waren.
Er war kein Schwächling oder so, aber Brandon gegenüber wirkte er schwach.

Brandon war etwa einen Kopf größer als Dean und schaute überheblich auf ihn herab. Außerdem war Brandon viel muskulöser als Dean.
Aber Dean ließ sich trotzdem nicht einschüchtern.

"Wehe du tust ihr etwas an!", meinte Dean wütend.
"Und was wenn doch? Sie wird für immer bei mir bleiben!", erklärte Brandon.
"Nur über meine Leiche!", rief Dean.
"Dann werde ich dich wohl umbringen müssen!", meinte Brandon kühl und schlug Dean so heftig ins Gesicht, dass er nach hinten taumelte und schließlich neben mir auf dem Boden landete.
Brandon kam auf ihn zu, doch ich stellte mich zwischen die beiden.
"Nein! Bitte tu ihm nichts!", flehte ich ängstlich.
"Geh mir aus dem Weg, Lyana!", befahl er aufgebracht.
Mit Tränen in den Augen schüttelte ich meinen Kopf.
Ich bemerkte, wie Dean langsam versuchte, sich wieder aufzurichten.
"Du hast es nicht anders gewollt!", sagte Brandon leise und bedrohlich.
Er machte einen Schritt auf mich zu, packte mich fest mit beiden Händen an den Schultern und schleuderte mich mit ungemeiner Kraft hinter sich zu Boden.
Vor Schreck schrie ich auf.

Brandon ging auf Dean zu, der es inzwischen geschafft hatte, sich aufzusetzen.
"Nein! Bitte!", schrie ich, doch Brandon Blackeyl  zeigte keine Reaktion. Mit einem gezielten Tritt brachte er Dean wieder zu Boden.

"Sieh her, Lyana! Jetzt wirst du sehen, was mit den Menschen passiert, die sich an meine Prinzessin ran machen!", erklärte Brandon und ich riss erschrocken meine Augen auf.
Ich saß in der Nähe der beiden, mit dem Rücken an der kalten Wand. Ich weinte, da ich nur hilflos dabei zusehen konnte, was Brandon tat.

Er begann, Dean heftig in die Seite zu treten. Dean schrie vor Schmerz auf.
Hilfesuchend rief meinen Namen.
Ich saß wimmernd an der Wand. Warum war Brandon nur so brutal?
"Brandon! Bitte! Bitte, lass ihn in Ruhe!", wimmerte ich mit brüchiger Stimme.
"Sei still!", brüllte er nur, doch er hörte auf, Dean zu treten.

Doch als ich bemerkte, was er vorhatte, wurde ich noch panischer und stand auf.
Brandon holte sein Messer heraus und beugte sich zu Dean hinunter.

Brandon Blackeyls Hand schnellte mitsamt des Messers auf Deans Körper zu.

"Nein!!! Brandon, bitte! Das kannst du mir nicht antun! Es tut mir Leid! Ich hätte hier bleiben sollen! Ich...", schrie ich verzweifelt und Brandons Hand stoppte kurz vor Deans Brust.
Ich schluckte.
"Ich mache alles, was du willst, aber bitte töte Dean nicht! Bitte verschone ihn!", schluchzte ich leise und senkte den Kopf.

Jetzt hatte Brandon Blackeyl mich genau dort, wo er mich haben wollte. Ich hatte aufgeben. Ich war verzweifelt und bereit, alles zu tun, um Dean das Leben zu retten.

Brandon schaute mich an.
"Alles?", fragte er und zog etwas überrascht eine Augenbraue nach oben.

Ich nickte, ohne ihn anzuschauen.
"Außer... naja...", ergänzte ich schüchtern und biss mir leicht auf die Unterlippe.
Abwartend und ängstlich zugleich schaute ich ihn an, während immer neue Tränen meine Augen über meine Wangen liefen.

Er blickte langsam erst zu Dean und dann zu mir.
Schließlich packte er endlich sein Messer weg und stand auf.
"Ist schon gut, Prinzessin. Komm her!", forderte er, während seine braunen Augen mich anstarrten.

Langsam bewegte ich mich auf ihn zu.
Sein Blick haftete immer noch an mir. Mein Herz klopfte schneller, als ich ihm gegenüber stand.
Er legte seine Hand an meine Wange und strich sanft darüber.
Eine Gänsehaut breitete sich schlagartig auf meiner Haut aus.
Seine andere Hand hatte Brandon in meinen Nacken gelegt.

Ich senkte meinen Kopf und riskierte einen Blick zu Dean, der mit schmerzverzogenem Gesicht am Boden lag. Mit großen Augen schaute er mich an.
"Nein, Lyana! Tu das nicht!", brachte er unter Schmerzen heraus.
"Sei still!", fuhr Brandon wütend ihn an, ließ meine Wange aber nicht los.
Ich formte mit meinen Lippen ein "Ich liebe dich" und wandte meinen Blick dann von Dean ab.
Brandon hob langsam meinen Kopf an und ich verlor mich wieder in seinen unglaublich braunen Augen.

Verdammt!

Ich spürte seine warmen Lippen auf meinen und er begann, mich zu küssen.
Als ich den Kuss nicht sofort erwiderte, kassierte ich einen wütenden Blick und sein Griff in meinem Nacken wurde etwas fester.
Zögernd erwiderte ich seinen Kuss und sein Griff lockerte sich wieder.

Danke fürs Lesen!
Habt ihr Mitleid mit Dean?
Oder habt ihr eher Mitleid mit Lyana?
Würde mich über ein paar Kommentare sehr freuen!

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