Kapitel 44 ~Eis~

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Lyana p.o.v
Das Eis schmeckte wirklich sehr gut. Ich hatte es wirklich vermisst.
Ich liebte Eis über alles und es war Hochsommer, deshalb genoss ich das Eis sehr, da ich ja nicht wusste, wann ich das nächste Mal in diesen Genuss kommen würde...
Brandon und ich redeten nicht sehr viel, was vielleicht auch besser so war...

Schließlich bezahlte Brandon unser Eis.
Naja ich hatte ja auch keine Möglichkeit dazu...
Erst in diesem Moment wurde mir bewusst, wie sehr ich auf Brandon angewiesen war.
Ich hatte weder Geld noch ein Haus... Sam und Layla hatten tatsächlich recht.
Vielleicht sollte ich wirklich anfangen, das Beste aus der Situation zu machen und Brandon zu vertrauen...
Wir verließen schließlich die Eisdiele und wir stiegen wieder ins Auto.
Brandon fuhr los und starrte stur auf die Straße. Mir war diese Stille, die zwischen uns herrschte auf einmal sehr unangenehm...
"Danke", flüsterte ich kaum hörbar.
Ein Lächeln huschte über Brandons Lippen. Ich hatte es genau gesehen, wie sich seine Mundwinkel für einen kurzen Moment nach oben bewegt hatten...
"Kein Problem!", antwortete er und der sonst so kühle Brandon Blackeyl wirkte plötzlich fast schon fröhlich.
"Wenn du möchtest, können wir das öfter machen!", meinte er lächelnd und schaute mich kurz aber liebevoll an.

Warte! Liebevoll?! Konnte er das überhaupt? Ja, anscheinend schon...

Ich nickte nur schüchtern, was ihn kurz zum Lachen brachte.
"Du kannst es ruhig zugeben!", sagte er amüsiert.
"Was?!", fragte ich verwundert und schaute ihn herausfordernd an.
"Na dass es die gefallen hat!", erwiderte er.

Ich sagte daraufhin nichts mehr. Eigentlich hatte er recht. Es hatte mir tatsächlich gefallen. Brandon war nach der Drohung wie ein anderer Mensch gewesen. Ich hatte in der Eisdiele beinahe vergessen, was er mir schon alles angetan hatte. Er war so freundlich und so offen gewesen. Hatte das dies nur getan, weil wir in der Öffentlichkeit waren, oder hatte ich tatsächlich ein falsches Bild von ihm?

Als wir wieder in der Villa waren, brachte Brandon mich auf mein Zimmer.
"Ich muss dich für eine Zeit lang allein lassen, Prinzessin. Ich habe noch etwas zu erledigen!", erklärte Brandon und küsste mich.
Dann verließ er den Raum und ich war wieder allein.
Ich ging ins Bad, zog mich aus und stellte mich unter die Dusche.
Ich genoss das lauwarme Wasser auf meiner Haut und fing wieder an zu singen...
Nachdem ich mich ausgiebig geduscht und mir frische Klamotten angezogen hatte, ging nach draußen auf meinen Balkon, setzte mich auf einen der Stühle und genoss die letzten Sonnenstrahlen des Tages.
Währenddessen schaute ich mir auf meinem Handy alte Bilder an.
Tränen stiegen mir in die Augen, als ich einige Bilder von Dean und mir fand...

Völlig sorglos lächelten wir in die Kamera.
Und nun war er tot.
Diese Bilder und meine Erinnerungen an ihn waren das einzige, was ich noch von ihm hatte.
Und dann war da natürlich noch meine Kette...
Wie konnte ich die nur vergessen? Dean hatte sie mir zum Geburtstag geschenkt.
Es war eine dünne, silberne Kette mit einem kleinen, glitzernden Anhänger daran, der einem Paar Engelsflügel glich. Sie war wunderschön.
Brandon war diese Kette anscheinend auch noch nicht richtig aufgefallen, oder zumindest wusste er nicht, dass sie von Dean war.
Denn sonst hätte er sie mir wahrscheinlich schon längst abgenommen...
Die Sonne verschwand langsam am Horizont und färbte ihre Umgebung und ein warmes orangenes Licht.

Plötzlich klingelte mein Handy. Verwirrt schaute ich auf den Display. Wer sollte mich denn wohl anrufen? Die Nummer war unterdrückt.
Ich ging dran und nahm mein Handy ans Ohr.
"Hallo Lyana!", sagte eine tiefe, mir unbekannte Stimme.
"Wer sind Sie?", fragte ich verwirrt.
"Wir werden dich holen, Lyana! Wir werden kommen und dich holen! Wir haben dich in der Eisdiele gesehen!", meinte der Mann und lachte heimtückisch.
"Wer sind Sie?", fragte ich erneut.
"Das wirst du bald noch herausfinden. Keine Angst, es wird nicht mehr lange dauern bis wir dich haben! Und dann wirst du dir wünschen uns nicht zu kennen!", bekam ich zur Antwort.
"Was wollen Sie von mir?", fragte ich panisch, doch ich hörte nur ein Lachen und dann war die Verbindung abgebrochen.

Ich stand sofort auf, ging wieder in mein Zimmer und schloss die Tür hinter mir. Dann zog ich die Vorhänge zu und setzte mich auf mein Bett.
Was wollten diese Menschen denn nur von mir?
Woher hatten sie meine Nummer? Würden Sie mich kriegen?

Was meint ihr, wer hat es da auf Lyana abgesehen und was haben sie mit ihr vor?

Da sich das einige von euch gewünscht haben, denke ich über eine Lesenacht nach. Wer wäre dabei?
Mein Terminvorschlag wäre die Nacht vom 28. auf den 29. Januar.
Bis dahin wird dann aber allerdings kein Kapitel mehr kommen und ich melde mich dann hier in den Kommentaren wenn sich genug Leute finden damit die Lesenacht stattfindet💕

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