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"V-Vam-Vampirb- Vampirblut!", schreie ich und falle von der Liege auf der ich gelegen habe. Kälte. Hitze.

"Jan-" Ich lasse den Grünschnabel nicht aus reden.

"Ich brauch Vampirblut!", brülle ich und im nächsten Augenblick erbrechen ich einen  Schwall Blut. Schritt, ein Echo. Ich höre tausende Echos von Schritten und es macht mich wahrnsinnig.

"Dane! Was ist passiert?!", schreit Sebastiano von weit her.

"Sie - sie sagt, dass sie - Vam-Vampirblut braucht!"

"Dann gib ihr welches!" Danes Nähe verschwindet und schon kurz danach spüre ich zwei Hände an meinem Kopf.

"Vampirblut kommt, Janet! Jetzt halt durch! Mike braucht dich! Verdammt Janet! Du bist stark! Jetzt kämpfe!", schreit Sebastiano mich an. Der undurchdringliche Nebel wird dichter und ich versuche zu denken und nicht zu schreien.

Warum sind diese Schmerzen da?

Was habe ich falsch gemacht?

Was ist das?

Ich habe keine Antwort, nur Fragen. Zu viele Fragen. Panik und Schmerz frisst mich von Innen auf. Ich breche zusammen. Ich will nicht wieder zusammen brechen.
Ich will diesen Hunger nicht.
Ich will diese Schmerzen nicht.
Ich will diese Angst nicht.
Ich will dieses Leben nicht.

Ich will mein Leben nicht!

Ein stummer Schrei verlässt meine Lippen, den Mund dabei weit aufgerissen, so dass es weh tut.

"Janet!" Sebastianos Stimme ist so weit weg und automatisch frage ich mich ob meine Kräfte nun auf gebraucht sind. Habe ich jetzt genug gekämpft?

Irgendwo unterhalten sich Menschen aufgebracht. Irgendwo hoffe ich zu sterben. Irgendwo ist André.

Dieser Gedanke treibt mir die Tränen in die Augen und schmerzt unendlich. Ich habe ihn verlasse damit er leben kann. Es war richtig. Es muss richtig gewesen sein. Ich habe gemordet und sterbe nun endlich, auch wenn ich bezweifel, dass ich sterbe. Ich war dem Tod schon so nah und jedesmal wollte er mich nicht.

Etwas warmes und feuchtes berührt meine Lippen. Stimme, Schreie umhüllen mich. Die Flüssigkeit tropft in meinen Mund und sofort steigt mein Adrenalin an. Vampirblut!

Leben kommt wieder in meinen Körper, wie auf einen Schlag und mit jedem bisschen Blut werden die Schmerzen weniger. Während meine Instinkte übernehmen, hasse ich mich für alles was ich bin und dafür dass ich nicht sterben kann. Am liebsten würde ich mich dem Blut verweigern, aber keiner der verdurstet würde sich dem rettendem Wasser verweigern.

Jäger des BLUTESWo Geschichten leben. Entdecke jetzt