t w e n t y e i g h t

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  "June-ah? Wach auf...", jemand drückte meine Hand.
"Bin noch müde... Lass mich schlafen, bitte...", ich brachte nur ein leises Nuscheln zustande.
"Das denke ich mir, aber du kannst hier nicht bleiben..."
"Was?"
"Ich hab dich hier schlafen lassen, aber wenn Ravi Wind davon bekommt, hast du -und ich wahrscheinlich auch- ein Problem", die Stimme war ruhig und leise.
  Ich riss meine Augen auf. Sekunden vergingen bevor ich etwas erkennen konnte. Gegenüber von dem Bett in dem ich lag entdeckte ich meinen Bruder halb unter seiner Decke begraben. Ich hielt die Luft an. Wenn ich nicht in seinem Bett lag und auch nicht durch Zufall bei Hongbin im Zimmer gelandet war, dann konnte das nur eins heißen.
  "Verdammt!", entflutschte es mir leise.
"Was?"
  Ich schnappte nach Luft.
  "Tut mir so leid, Leo Oppa. Ich wollte das nicht. Wirklich...", ich wurde unterbrochen indem er mir eine Hand auf den Mund legte.
"Keine Entschuldigung nötig. Glaub mir. Schau nur, dass dein Bruder jetzt nicht aufwacht, okay?", flüsterte Leo.
  Ich nickte nur leicht. Erst jetzt nahm ich auch wirklich wahr, dass ich in seinen Armen lag. Verdammt. Wie bitte hatte ich das hinbekommen? Leo ließ locker und ich drehte mich leicht um.
  "Was hab ich angestellt? Und warum hast du mich nicht aus dem Bett geschmissen wie es sich gehört?", ich sprach leise.
"Du hast mich überfallen kann man sagen...", Leo sah mich ernst an. "Außerdem kann ich jemanden schlecht aus dem Bett schmeissen, wenn die Person mich festhält, als hinge ihr Leben davon ab."
  Ich lief rot an.
  "Tut mir leid. Wirklich... ich kann nie sagen was ich treibe, wenn ich schlafwandel..."
"Geht es dir besser?", fragte er einfach schlicht.
"Denke schon", ich nickte leicht.
"Sicher?"
"Mhm", ich rappelte mich auf, dann saß ich am Bettrand. "Nochmal..."
"Spar es dir, June-ah. Okay?"
  Ich nickte nur, dann stand ich auf und huschte zur Tür. Ein letztes Mal sah ich zu Leo, dann verließ ich das Zimmer. Draußen im Gang lehnte ich mich erstmal an die Wand. Was war in meinem Kopf nur falsch gelaufen? Selbst in meinem Traum sollte ich doch bemerken, dass nicht mein Bruder bei mir war! Und dann auch noch Leo! Leo! Ich holte tief Luft, dann ließ ich mich auf den Boden fallen.
  Wenn das so weiter ging mit diesen Albträumen in der nächsten Zeit, dann musste ich etwas dagegen unternehmen. Zimmer wieder anschließen? Brachte nichts. Mir vielleicht selber wieder Fallen stellen? Das hatte ich einmal gemacht und nie wieder. Ich konnte mich nicht mal selber austricksen...
  "June-ah? Was machst du hier?", ein verschlafener Hongbin kam aus seinem Zimmer.
"Ich bin durch das Dorm gerannt im Schlaf. Das ist alles. Mir geht es aber gut", ich holte tief Luft und sah auf. "Was machst du wach?"
"Es ist 6 Uhr morgens. Ich hab was gehört... Außerdem wollte ich nach dir sehen. Um halb 1 warst du auf jeden Fall noch in deinem Bett...", er sah mich besorgt an.
"Danke...", ich holte tief Luft.
  Genau in dem Moment ging die Tür zu dem Zimmer von Ravi und Leo auf. Leo hielt für einen Moment inne und starrte mich an, dann warf er einen Blick auf Hongbin.
  "Gibt es hier irgendetwas umsonst?"
"Schlafwandler. Das ist auch alles, Hyung", Hongbin zuckte mit den Schultern, dann hielt er mir seine Hand hin.
  Leo schüttelte nur seinen Kopf, dann lief er an uns vorbei. Ich konnte ihn nicht mehr ansehen. Das war so peinlich alles. Ich nahm Hongbin's Hand entgegen und ließ mir auf helfen.
  "Na komm. Ein paar Stunden mehr Schlaf können dir nicht schaden", er zog mich an sich und ich stolperte hinter ihm in mein Zimmer.
  Sobald ich unter meiner Decke war und mich an Hongbin gekuschelt hatte ging es mir schon besser. Tatsächlich konnte ich auch noch ein paar mehr oder wenig unruhige Stunden Schlaf holen.

  "Also, dann ist das abgemacht?", N knallte seine Hand neben mir auf den Tisch, so dass ich zusammen zuckte und wieder aufsah.
"Was ist abgemacht?", fragte ich, aber starrte für einen Moment auf Leo, der mir gegenüber saß.
"Hast du mir eigentlich die letzten paar Minuten zugehört?", Hakyeon sah mich empört an.
"Sei keine Diva. June-ah ist gerade in Gedanken. Sieht man doch", Ken lachte los. "Wen bekommst du da nicht aus dem Kopf, huh?" Er zwinkerte mir zu.
"Nichts... Ich brauch nur schnell frische Luft, dass ist alles", ich schüttelte meinen Kopf.
"Aber zum Schlittschuhlaufen kommst du schon mit, oder?", fragte N.
"Ja. Sicher. Wann war das? In einer Stunde?", Ich räumte meinen Teller weg.
"Sie war doch nicht ganz abwesend", meinte Ravi amüsiert.
"Mhm. Ja. So irgendwie...", ich verließ die Küche und lief ins Wohnzimmer und machte die Tür zum Balkon auf.
  Kalte Luft schlug mir ins Gesicht und ich versuchte alle meine dämlichen Gedanken zu ordnen. Diese Träume mussten aufhören... Auch wenn es normal war um diese Zeit... Es sollte allerdings nicht normal sein... Vor allem wenn das hieß, dass man mitten in der Nacht zu LEO ins Bett geht...! Zu Leo!
  Ein paar weitere Minuten vergingen, dann huschte ich wieder nach drinnen. Hongbin war der erste der mir entgegen kam. Mit einem leichten Lächeln sah er mich an.
  "Geht es dir immer so schlecht, wenn du nachts durch die Gegend läufst?"
"Nah. Nicht immer. Hin und wieder. Und ich hab ein schlechtes Gewissen, weil ich euch beim Schlafen gestört hab... Hin und wieder passiert so was eben..."
"Eben. Und deshalb brauchst du auch kein schlechtes Gewissen zu haben. Kapiert?", er stieß mich leicht in die Seite, als wir zusammen zurück in die Küche liefen.
"Ja. Klar..."
"Noch Nachtisch?", Hyuk sprang direkt vor uns vorbei zum Kühlschrank.
"Für mich nicht... Danke", meinte ich nur, dann setzte ich mich wieder auf meinen Platz.
"Wart nur ab. Dir zauber ich wieder dieses Lächeln auf die Lippen", N sah mich gut gelaunt an.
"Pass nur auf, dass ich dir dafür nicht eine reinhau!", gab ich mit einem Grinsen zurück.
"Nicht nett, aber hey. Das miese Grinsen ist besser als nichts", gab er amüsiert zurück.
  Ich verdrehte nur die Augen.

  Genau eine Stunde später saß ich zwischen Leo und Ravi hinten im Auto und Ken fuhr uns zu der Schlittschuhbahn. Ich wusste schon gar nicht mehr ob ich das überhaupt noch konnte. Ravi und ich waren vor zwei Jahren das letzte Mal gegeangen. Innerhalb von einer Viertelstunde waren wir an dem Park. Ich hätte eine Party schmeissen konnen so froh war ich weg von Leo und Ravi zu kommen. Es war so seltsam einfach. Leo schien nichts gesagt zu haben und ich war endlos froh darüber.
  "Alles klar. Dann lasst uns gleich mal Schuhe holen gehen", Hakyeon war derjenige der mich am Arm schnappte und mich mit sich zog.
  Kurz warf ich Hongbin einen schmollenden Blick zu.
  "Verrätst du mir auch bitte warum du genau mich mit durch die Gegend schleppen musst?", meinte ich.
"Du hängst zu sehr an Hongbin. Nachher passiert es noch, dass einee von euch sich in den anderen verliebt und der andere nicht. Das wird nicht schön enden", N zuckte mit den Schultern. "Alles zu eurem Schutz."
"Hakyeon Oppa?"
"Mh?"
"Du bist ein Idiot", knurrte ich. "Ich sag es dir, wenn das mit deinem Plan zu tun hat mich zu verkuppeln, dann mache ich dich einen Kopf kürzer."
"Süß."
  Ich stieß ihn empört in die Seite, aber es störte ihn nicht. Er grinste nur amüsiert.
  Nachdem wir die Schuhe geholt hatten war ich wenigstens Hakyeon losgeworden.
  "Was ist heute eigentlich los mit dir, June-ah?", fragte Ravi mich, als er sich neben mich setzte.
"Nichts besonderes... ich bin heute Nacht nur einmal durch das Dorm gerannt. Da ist man etwas müde", ich zuckte mit den Schultern.
"Wie das? Warum bist du nicht zu mir gekommen?"
"Ich saß im Gang als ich aufgewacht bin. Hongbin hat mich gefunden."
"Oh, okay. Wenigstens etwas", Ravi nickte beruhigt.
"Das hab ich mir dann auch gedacht."
  Langsam ließ ich meinen Blick über die Bahn schweifen. Es waren kaum Leute da, was mir wirklich recht war. Hoffentlich wurden die Jungs auch unerkannt bleiben. Es wäre mir auch recht.
  "Hey, kommt ihr zwei?", rief Hakyeon uns von der Bahn aus zu.
"Und auf ins Vergnügen", ich stand auf und stelzte los. "Kommst du Ravi?"
"Sicher", er nickte und folgte mir dann.
  Die ersten paar Meter waren die schlimmsten, auch wenn Hongbin neben mir war. Ich kam auf dem Eis noch gar nicht zurecht.
  "Die siehst aus wie eine betrunkene Ente", Hyuk fuhr lachend an mir vorbei.
"Sei froh, dass ich noch ein paar Minuten brauche", knurrte ich genervt.
"Ignoriere​ ihn einfach", meinte Hongbin amüsiert.
"Ich gebe mein Bestes. Glaub mir!"

안녕하세요 meine liebsten Kekse 💕
Ich hoffe euch gefällt dieses Kapitel. :3 Vielen Dank für all eure Unterstützung. Freue mich über jedes Vote, jeden Read und jedes Comment. :3

xoxo eure Luna 💕

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