t h i r t y o n e

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  Müde stolperte ich hinter Ken zurück ins Dorm. Es war wirklich ein langer Tag gewesen. Auf dem nach Hause Weg hatte ich Jimin ein bisschen geschrieben, aber jetzt wollte ich einfach meine Ruhe. Morgen hatte ich mit Eomma ausgemacht, dass ich für ein paar Stunden vorbei kam.
  Unsere Eltern waren endlich wieder aus ihrem Urlaub gekommen. Leider hatte Ravi am nächsten Tag keine Zeit. Wieder irgendein Termin. Ich war froh, dass wir an Sylvester und Neujahr unsere Ruhe hatten.
  "Ich gehe gleich schlafen", meldete ich mich als ich wieder aus meinem Zimmer kam und in Ravi rannte.
"Ist okay. Und es war schön, dass du dabei warst", er umarmte mich.
"War schön, dass ich dabei sein konnte", ich vergrub mein Gesicht in seinem Pulli, dann machte ich mich los.
  Nachdem ich noch im Bad war und mich bettfertig gemacht hatte, huschte ich noch schnell in die Küche um zu den anderen Gute Nacht zu sagen. Anschließend verschwand ich sofort in mein Zimmer.

  "Wo um alles in der Welt steckst du?"
  Die schrille Stimme hallte durch die ganze Wohnung. Panisch schnappte ich nach Luft. Sekunden später hielt ich mir die Hände vor den Mund. Ich musste still sein. Ich musste! Zitternd rückte ich noch enger an die Schrankwand. Hier drin war ich sicher. Ich musste sicher sein. Es konnte nicht anders sein.
  "June! Ich rede mit dir! Wo steckst du?", brüllte meine Mutter weiter.
  Wieder drückte ich mich an die Wand. Auf einmal knackte es laut und ich landete aus dem Schrank in einem Gang. Ich sah auf. Niemand war hier. Alles war leer. Unheimlich leer. Zwei mal blinzelte ich und erkannte, dass ich mich in der Schule befand. Langsam rappelte ich mich auf und lief Schritt für Schritt weiter, vorbei an leeren Klassenzimmer. Ich traute mich nicht einmal richtig zu atmen. Ich hatte viel zu große Angst dafür. Als ich schließlich die Treppe erreichte konnte ich leise Stimmen hören. Zwei sehr bekannte Stimmen. Auf Zehenspitzen lief ich drei Stufen runter und setzte mich.
  "...du bist dir sicher?"
"Natürlich. Ich erzähle dir das nur, weil ich keine Lust mehr hab in ihrem Schatten zu stehen. Sie ist unbeliebt, kann nicht viel, aber bekommt die besten Chancen. Ich hasse es."
  Alles in mir versteinerte sich. Sihyoung.
  "Sehr gut. Ich finde einen Weg, dass sie nicht mehr das tun kann was sie gerade tut. Glaub mir. Dieses ausländische Miststück hat es nicht verdient. Und wer sagtest du nochmal ist ihr engster Freund?" Yura.
"Hongbin soviel ich weiß."
  Redeten die beiden wirklich über mich? Warum tat er mir das an?
  Tränen rollten über mein Gesicht. Bevor ich aufstehen konnte begann allerdings der Boden unter mir zu wackeln. Erschrocken erstarrte ich erneut. Die Treppe unter mir zerfiel zu Staub. Panisch griff ich nach dem Geländer.
  "June-ah? Hey! June-ah. Wach auf. Ich bin es", rief eine Stimme wie durch einen Filter.
"Hilfe", schrie ich laut los, aber es war zu spät.
"Ja, endlich fällst du", rief Yura laut los.
  Ich sah nach unten, dann war alles zu spät. Ich flog einfach in die Tiefe...

  "June-ah", jemand schüttelte mich leicht.
  Erschrocken richtete ich mich auf und stieß dabei mit Hongbin zusammen.
  "Autsch", japste ich, dann sah ich zu ihm auf. "Es tut mir so leid."
"Schon gut. Wie geht es dir?"
  Ich hielt die Luft an und sah mich um. Ich war in meinem Zimmer. Es war noch dunkel, und ich lag mitten auf dem Boden. Hongbin griff nach meiner Hand und zog mich hoch.
  "Was machst du hier?", fragte ich verpeilt.
"Es ist halb 1. Ich wollte ins Bett, aber irgendwie hat es mir keine Ruhe gelassen, dass du Nachts gerade durch das Dorm wandelst, also hab ich nochmal nach dir gesehen. Dein Bruder war schon vor einer Stunde hier...", verlegen sah er mich an.
  Ich nickte nur. Wenigstens war ich nicht wieder im falschen Bett gelandet. Der Boden war da wirklich noch besser.
  "Ich... June, soll ich bleiben?"
  Ich schwieg und umarmte ihn einfach. Ich hasste solche Träume. Yura's Aktion vor den Ferien hatten diese Weihnachtszeit und Neujahrszeit wirklich schlimmer gemacht. Es war nicht wirklich einfach für mich über so etwas hinweg zu sehen. Zumindest in meinen Träumen.
  "Ich bleibe."
"Nein, schon gut. Ich werde auch nicht nochmal durch das Dorm rennen..."
"Soll ich dich etwa einschließen?"
"Nein. Nachher verdurste ich noch. Selber abschließen bringt leider auch nichts. Aber egal. Geh ins Bett Hongbinnie...", ich machte mich los von ihm und ließ mich auf mein Bett fallen.
"June-ah... ich..."
"Ich komme klar. Versprochen", ich unterbrach ihn.
  Im Moment wollte ich ihm nicht zur Last fallen. Ich sah seine Sorgen. Ich wusste auch, dass es nicht immer leicht mit mir war. Leo könnte sicherlich ein Lied darüber schreiben.
  "Wenn was ist, dann weiß ich wo du bist", ich kuschelte mich unter meine Decke.
"Okay", Hongbin setzte sich neben mich.
  Er hielt mir seine Hand hin und wartete. Sekunden später nahm ich sie und sah ihn einfach an. Er wollte nur helfen. Sekunden vergingen und wurden zu Minuten. Irgendwann holte ich tief Luft und rückte mehr zur Wand. Hongbin grinste mich an und Sekunden später lag er neben mir in meinem Bett. Ohne ein Wort zu sagen kuschelte ich mich näher an in.
  "Ich wusste es."
"Halt die Klappe", nuschelte ich und zog die Decke wieder über uns.
"Wie du willst."
  Ich seufzte nur noch, dann schloss ich meine Augen.

  "Echt jetzt? Kann man ihn eigentlich nicht einmal aus den Augen lassen?", die aufgebrachte Stimme meines Bruders weckte mich.
  Am liebsten würde ich jetzt gar nicht mehr aufstehen. Aber ich wusste, dass er wusste, dass ich aufgewacht war. Langsam hob ich meinen Kopf an. Ravi sah mich fragend an.
  "Passiert...", murmelte ich und machte mich von Hongbin los, der immer noch schlief.
"Sicher?"
"Ob du dir jetzt Sorgen machst oder er das macht auch keinen Unterschied.
"Ich bin dein Bruder."
"Er ist mein bester Freund." Ungeschickt kletterte ich aus dem Bett und lief zum Kleiderschrank. "Es ist erst 7 Uhr. Was machst du hier?"
"Nach dir sehen?"
"Mhm..."
"Was?"
"Du machst dir zu viele Gedanken über Hongbin und mich. Da läuft nichts. Ich dachte du hättest das endlich kapiert", beschwerte ich mich leise.
"Es geht nicht um Hongbin. Ich mach mir Sorgen, weil es dir nicht gut ging die letzten Tage was das Schlafen angeht und so...", er lehnte sich an die Wand neben der Tür.
"Es ist wie immer Ravi. Alles wie immer. Manchmal ist es einfach wieder da. Ich werde diesen Teil nie los...", ich sah ihn an.
"Ich wünschte es wäre anders."
  Ich begann zu lächeln und lief auf ihn zu.
  "Wozu hab ich dich jetzt? Huh? Oder Hongbin. Ihr seid wie Traumfänger für mich. Also, denk nicht länger darüber nach. Mir geht es jetzt wieder gut", kurz küsste ich ihn auf die Wange, dann lief ich aus dem Zimmer. "Weck ihn ja nicht auf!" Meinte ich noch, dann war ich im Gang.
  Als ich fertig war im Bad huschte ich in die Küche. Ravi hatte mir meine Sachen hingestellt und verschwand dann selber ins Bad. Ich konnte ihn nicht mal mehr erwischen, damit er mir meine Kette zu machte. Immer brauchte ich Hilfe mit dem Verschluss.
  "Hakyeon Oppa, kannst du mir schnell helfen?", fragte ich N als ich vor dem Esstisch stand.
"Frag Leo, kann gerade nicht", er schob sich eine Ladung Essen in den Mund und hielt einen Stapel Papiere hoch. "Interview und so..."
"Mhm. Ja, klar", ich seufzte, dann lief ich auf die andere Seite und setzte mich neben Leo hin. "Bitte, Oppa?" Ich hielt ihm die Kette hin.
"Klar", er nahm sie einfach und ich drehte mich um.
  Ich war immer noch etwas seltsam ihm gegenüber fiel mir dabei auf. Okay, seit wann wachte man auch einfach ungefragt neben jemanden auf, den man nicht mal einen Monat kannte?
  "Fertig", meinte Leo kurz, als er seine Hände wieder zu sich nahm.
"Danke", ich nickte ihm kurz zu.
"Hätte es nicht besser machen können", Hakyeon grinste los.
"Pabo", ich seufzte nur.

Hey hey meine liebsten Kekse 💕
Ich hoffe euch gefällt dieses Kapitel. :3 Vielen Dank für's lesen, voten und kommentieren. ^^ Und hier noch eine kleine beiläufige Frage: Mit wem shippt ihr June aktuell? :D (Neiiin, ich bin gar nicht neugierig... Antwortet nicht darauf...) (Ignoriert was in der ersten Klammer steht... Natürlich will ich es wissen... 😂😍😇)

LeoBin 😍💕 Too cute ay... Ich gehe sterben.
xoxo eure Luna 💕

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