f i f t y

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  "Und wir sollten immer noch nach Hause...", nuschelte ich und küsste Leo nochmal.
"Du bist diejenige, die mich hier immer wieder festhält", Leo grinste leicht, erwiderte den Kuss und schob mich von sich.
  Seine Hand fand meine und er zog mich einfach mit sich mit. Ich war immer noch auf Wolke Sieben. Alles vergessen, was passiert war. Alles was noch kommen konnte zählte nicht mehr. Ich war wie ausgewechselt. Ich war auf der einen Seite komplett und auf der anderen Seite nicht ganz ich selbst. Oder ich war ich selbst und konnte diese Gefühle einfach noch gar nicht zuordnen. Es war nicht mal ansatzweise möglich.
  "Schlüssel?", Leo stoppte vor der Haustür und hielt mir seine freie Hand hin.
  Ich griff in meine Clutch. Sobald ich den Schlüssel hatte gab ich ihn weiter.
  Oben waren noch Stimmen zu hören. Minji war also noch hier. Bevor ich in das Dorm treten konnte hielt Leo mich zurück. Überrascht sah ich ihn an, aber er legte nur seine Hände an mein Gesicht und küsste mich nochmal.
  Wir mussten nicht mal darüber sprechen, weil wir beide wussten, dass wir nicht riskieren konnten, dass jeder von dieser Sache hier wusste. So verdammt schön und verrückt das alles war, aber es gab Dinge die etwas dazwischen stehen konnte.
  "Und da sagt mir noch einmal jemand ich sei schlecht", meldete sich eine spottende Stimme.
  Erschrocken trennten Leo und ich uns voneinander und sahen direkt zu N, der mit einem schiefen Grinsen am Türrahmen angelehnt dastand.
  "Och, ich bitte euch. Ihr seid beide echt nicht dahinter gekommen? Uff. Mit was für Leuten lebe ich eigentlich zusammen?", Hakyeon verdrehte die Augen.
"Wie bitte?", mir klappte der Mund auf.
"Egal. Es hat funktioniert. Das zählt, und jetzt muss ich nur noch Ravi davon überzeugen, dass das hier das beste für euch beide ist", nachdenklich lief Hakyeon ins Dorm.
"Was? Kannst du mich aufklären?", ich sah zu Leo.
"Wenn ich wüsste was er wieder im Kopf hat?", Leo zog mich nach drinnen.
"Hakyeon Oppa!", ich streifte meine Schuhe ab und eilte ihm ins Wohnzimmer hinterher.
"Was?"
"Egal was und wie du etwas getan hast, aber davon kann keiner erfahren. Nicht Ken, nicht Hyuk, und vor allem, am allerwenigsten Hongbin und Ravi, kapiert? Nicht jetzt. Ich muss das selber tun", ich hielt Hakyeon zurück.
"Okay. Wie du willst", Hakyeon seufzte. "Aber sei ehrlich, du hast es echt nicht kapiert..." Er begann zu flüstern. "..., dass ich euch beide zusammen bringen wollte?"
"Nein, ich dachte du hättest aufgegeben nach Hongbin...", ich sah weg.
  Am Wohnzimmereingang lehnte Leo und warf uns einen Blick zu. Was N genau hinter mir tat wusste ich nicht. Aus dem Augenwinkel sah ich wie Minji gerade vom Balkon kam.
  "Hab ich etwas verpasst?", fragte sie gelangweilt.
"Nicht wirklich. Schauen wir noch den Film weiter.
"Ich gehe ins Bett. Gute Nacht", mit gesenktem Blick lief ich weg.
"Ich auch", gab Leo nur knapp von sich.
"Nein, wir sollten noch reden", warf Hakyeon ein.
"Nein, heute nicht mehr. Träum weiter." Eilig zog ich Leo mit mir mit und stoppte erst, als wir um die Ecke im Gang waren.
  Nervös sah ich hin und her. Leo hielt mich fest und schob mich schließlich in mein Zimmer.
  "Ravi wird mich umbringen", ich schnappte nach Luft.
"Nein. Eher mich. Mit dir wird er nur eine Weile lang nicht reden", Leo legte seine Hände an meine Wangen.
"Ist auch Mist..."
  Wieder sah ich weg.
  "Vergiss es erst, okay?", Leo drückte mir einen Kuss auf die Stirn. "Gehen wir morgen Essen, okay? Und vergiss Hakyeon Hyung. Er wird nichts weitersagen."
"Aber was...", ich brach ab.
"Ich renne dir nicht weg. Vertrau mir", kurz lächelte Leo mich an, dann drückte er mir einen sanften Kuss auf die Lippen.
  Wieder fühlte ich all diese Dinge. Leo löste sich zu schnell wieder von mir und lief aus dem Zimmer. Ich wusste, was er damit sagen wollte... Wahrscheinlich sagen wollte: Dass wir uns Zeit lassen sollten. Ich musste mich auch erst an diese ganze Welt der Gefühle gewöhnen. Feststellen, ob Leo wirklich der ist für den ich ihn im Moment hielt: der Richtige an meiner Seite.
  Ich presste meine Lippen aufeinander und ließ mich auf mein Bett fallen. Leo bekam ich nicht mehr aus dem Kopf. Mir war es auch egal, dass ich nicht mal mein Kleid gegen meinen Schlafanzug getauscht hatte.

  Es war still am nächsten Morgen als ich völlig verschlafen aus meinem Zimmer lief. Aus dem Wohnzimmer hörte ich leise jemanden schnarchen mehr oder weniger. Ich schielte in den Raum und entdeckte Minji. Ich holte tief Luft und tapste schließlich weiter in die Küche. So leise es ging schnappte ich mir eine Müslischüssel aus dem Schrank und holte mir meine Packung.
  "Du rennst immer noch in dem Kleid herum?"
  Ich spürte wie Leo mir die Arme um meine Taille legte und mich festhielt. Um ein Haar hätte ich zwar meine Sachen fallen lassen, aber ich musste sofort grinsen. Ich fühlte wieder diese Aufregung in mir. Dieses Feuer. Mein Herz raste wie verrückt.
  "War zu müde um mich umzuziehen", nuschelte ich leise.
"Schlimm", Leo küsste mich auf die Wange.
  Ich lief rot an. Es überraschte mich einfach. Völlig verlegen machte ich mein Müsli fertig. Leo rührte sich nicht mehr vom Fleck. Seinen Kopf hatte er auf meiner Schulter abgelegt.
  "Ich glaube nicht, dass ich so essen sollte...", nuschelte ich.
  Leo ließ mich los. Ich verräumte kurz noch meine Sachen und verfolgte Leo mit meinem Blick wo er mit meinem Frühstück hinlief.
  "Aish, Jung Taekwoon. Du läufst mir nicht mit meinem Essen davon", fluchte ich in einem Flüsterton und huschte hinter Leo aus der Küche.
"Ich hab nur keine Lust jetzt schon Hakyeon Hyung zu sehen. Das ist alles", Leo machte die Tür zu seinem und Ravi's Zimmer auf.
  Ich folgte ihm und ließ mich auf seinem Bett fallen. Kurz warf er mir einen warnenden Blick zu als ich der Länge nach so viel Platz einnahm. Ich grinste und setzte mich auf. Mit einer Hand nahm ich meine Schüssel entgegen. Leo setzte sich neben mich und lehnte sich an die Wand.
  "June-ah?"
"Mh?", ich sah auf.
"Ich meine es ernst mit dir... Und nimm es mir nicht übel, wenn ich dich frage wie du die Sache siehst. Ich will nicht, du weißt schon, jemanden ersetzen, oder nur solange relevant für dich sein, bis sich ein paar Dinge wieder geändert haben..."
"Hongbin? Sihyoung? Leo, das ist nicht das selbe...", ich stellte meine Schüssel auf das Tischchen am Ende vom Bett ab.
  Ich wusste, dass die Situation seltsam war. Erst gestern wurde mir wieder ein Tritt verpasst, einer der mich am Boden zerstört hätte.
  Aber das was ich für Leo empfand, das war etwas anderes. Klar, die Sache mit Hongbin hatte uns mehr zusammen gebracht, aber meine Gefühle, wie ich sie jetzt spürte, sagten mir, dass das eine mit dem anderen nichts mehr zu tun hatte, und Leo konnte nicht mal die Lücke füllen, die Hongbin in mir hinterlassen hatte. Niemals war er nur da für mich um mich besser zu fühlen. Das spürte ich.
  Ich presste meine Lippen zusammen. Wie machte ich es ihm klar?
  Vorsichtig rutschte ich näher zu Leo und setzte mich einfach auf seinen Schoß, so, dass ich ihn ansehen konnte.
  "Leo... Bis gestern wusste ich nicht mal, dass ich so für dich empfinde. Ich hab dich einfach geküsst, weil irgendetwas in mir gesagt hat, dass ich das will, und ich will es. Nicht weil ich von etwas ablenken will. Ich will dich fühlen, deine Lippen auf meinen spüren. Ich hab nie vorher so etwas gefühlt. Du bist weder Ersatz für Hongbin, noch bist du eine Ablenkung für mich...", ich strich mit einer Hand durch seine schwarzen Haare. "Das hier ist was ganz anderes, und ich will nicht, dass es aufhört, und ich will einfach nur wissen wie weit das hier gehen kann..."
  Ich lief rot an bei den letzten Worten, zwang mich dennoch dazu ihn weiter anzusehen. Ich wusste aber im Moment nicht wer von uns beiden verlegener war.
  Leo zog mich nach einer halben Ewigkeit näher zu sich. Unsere Lippen waren nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt.
  "Ich würde das auch gerne wissen", flüsterte er leise.
  Ich begann zu lächeln. Mein Herz versagte wieder für einige Momente. Meine Hände legte ich an seine Wangen und konnte nicht mehr wegsehen. Leo lächelte zurück bevor er mich schließlich in einen Kuss zog.

Guten Morgen meine lieben Kekse 💕
Ja, ich untreue Tomate lass auch mal etwas von mir hören. Wuhu. 😅 Hab die letzten Tage einfach verpennt zu posten. Was ja iwie echt mega peinlich ist. X.x Nun denn. Hier bin ich wieder und hoffe, dass euch dieses Kapitel gefällt. Vielen Dank für's lesen, voten und kommentieren. :3 wir sind immer noch plaziert. Yass. :D

Welp...
xoxo eure Luna 💕

Error (VIXX)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt