f o r t y t h r e e

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  Müde schlug ich meine Augen auf. Alles war still. Als ich auf die Uhr sah wusste ich auch warum.
  Es war halb 9. Die Jungs waren schon längst weg. Ich war also alleine im Dorm.
  Mittlerweile war es auch Mittwoch. Bis auf Ravi war ich auch jedem aus dem Weg gegangen. Selbst Leo, obwohl er ja für mich da gewesen war. Allerdings schrieb ich mit ihm. Er hatte am Montag damit angefangen, als ich in der Schule Pause hatte. Er fragte wie es mir ging. Auch am Dienstag. Und heute auch wieder.
  Ich schrieb ihm kurz zurück, dann machte ich mich auf den Weg ins Bad. Da ich von heute an keinen Unterricht mehr hatte, da die Midterms liefen, und ich an keiner teilnehmen musste konnte ich einfach im Dorm bleiben. Auf der einen Seite war es ja schön, auf der anderen Seite wollte ich einfach nur raus von hier. Was brachte es auch hier zu sein, so ziemlich alles erinnerte mich an Hongbin. Und er ignorierte mich voll und ganz.
  Von Ravi hatte ich am Sonntag erfahren, dass Hongbin ihm nur gesagt hatte, dass er wirklich Mist gebaut hatte. Ravi ging davon aus, dass sich alles wieder legen würde und, dass alles wieder so sein würde wie vorher. Ich war mir sicher, dass ich allerdings irgendwann die Bombe platzen lassen musste. Wie sollte man sonst alles erklären? Es würde nämlich nicht so werden wie es mal war.
  Ich sah auf die Uhr im Bad. Für meine Verhältnisse war ich wirklich spät aufgestanden heute. Ich entdeckte auch zwei Nachrichten von Jimin auf meinem Handy. Sie fragte, ob ich Zeit hätte.
  Ja. Hatte ich. Nur leider wollte ich nicht mit ihr in die Stadt. Das hatten wir am Montag schon getan. Ich ließ mir irgendeine Ausrede einfallen, dann war das Thema gegessen für mich. Jimin war zwar etwas enttäuscht, aber mit mir zu schreiben den ganzen Vormittag schien sie aufzumuntern. Ich gab mein bestes um nichts dummes zu schreiben. So launisch wie ich gerade war konnte das eben leichter passieren als erwartet.
  Ich saß gerade an meinem Schreibtisch, als ich eine neue Nachricht bekam.

Leo: Willst du essen gehen? In einer halben Stunde?

  Ich seufzte und sah auf die Uhr. Ich wusste es war ein lieb gemeintes Angebot, damit ich nicht den ganzen Tag im Zimmer sitzen musste und dem Rest aus dem Weg gehen musste.

June: Wo? Wann?

  Leo schickte mir die Adresse, dann war er wieder offline. Ich wusste wir würden mal wieder nicht viel reden oder so, allerdings war alles besser als hier zu sein. Ich sah auf die Uhr. Wenn ich pünktlich sein wollte, dann musste ich jetzt los. Langsam stand ich auf und lief zu meinem Schrank. Schnell zog ich mir etwas anderes als meinen Pyjama an. Ich konnte schlecht in einem lila Kuschelpulli und einer dunkellila Hose herumrennen.
  Eilig machte ich mich schließlich fertig, dann lief ich los. Für mein Fahrrad war es mir immer noch viel zu kalt. Außerdem hatte es in den letzten Tagen immer wieder geschneit. Ich war also nicht darauf aus auf die Nase zu fliegen.
  Als ich das Restaurant erreichte war Leo noch nicht da. Ich zog meine Kapuze tiefer ins Gesicht und wartete. Mein Blick huschte durch die Gegend. Gerade als ich dabei war irgendein dieser Plakate zu lesen legte mir jemand seine Hände auf meine Augen.
  "Leo?", ich tastete seine Hände ab.
  Er ließ mich los. Ich drehte mich um und sah ihn amüsiert an. Er lächelte nur.
  "Wie war dein Tag June-ah?", fragte er leise.
"Langweilig. Was sonst. Hatte ja heute nicht mal Training. Saß Zuhause am Laptop und tat nichts..."
  Mein Handy unterbrach mich.
  "Ravi... ich geh besser ran...", ich seufzte.
"Mach nur", Leo nickte leicht.
"Danke." Ich nahm den Anruf an. "Hey, Ravi-ah. Was gibt es?"
"Was es gibt? Wo bist du denn bitte?", fragte er sofort.
"Draußen wo auch sonst?"
"Genauer?"
"Ravi, ich will nicht im Dorm sein. Bitte. Die ganze Zeit halte ich es nicht aus", murmelte ich.
"Man das ist ja schlimmer als im Kindergarten mit euch zwei. Bleib aber nicht zu lange weg", meinte Ravi in einem besorgten Ton. "Oh, und wenn du Taekwoon Hyung auf dem Weg nach Hause triffst, nimm ihn bitte mit."
"Sicher doch", ich presste kurz meine Lippen aufeinander.
"Gut, bis nachher, und pass auf dich auf."
"Mach ich doch immer", gab ich nur mit einem Fake-Grinsen von mir. "Bye."
  Leo warf mir einen fragenden Blick zu.
  "Er macht sich Sorgen. Was auch sonst?", erklärte ich ihm. "Oh und ich soll dich mit nach Hause nehmen wenn ich dich finde..."
"Erst essen, dann kannst du mich egal wohin schleppen", meinte Leo schlicht und zog mich mit.
"Das nenne ich mal ein Angebot", ich grinste amüsiert.
"Okay, doch nicht zu allem. Ich werde mit dir..."
"Das war ein Scherz, und ich nötige dich garantiert nicht dazu mit mir shoppen zu gehen oder so. Außerdem hab ich da selber keine Lust darauf. Das bescheuerte Kleid ist schon gekauft, Schuhe hab ich geschenkt bekommen, was will man mehr?"
"Was weiß ich?"
  Ich sah zu ihm auf und grinste leicht. Als wir drin waren setzten wir uns an einen Tisch und warteten erstmal.
  "Hast du am Montag weiter geschrieben?", fragte Leo.
  Ich nickte langsam, dann griff ich nach meiner Jackentasche und zog einen Stapel Papiere heraus. Langsam faltete ich ihn auf und schob ihn zu Leo.
  "Jedes Mal wenn mir irgendetwas einfällt schreibe ich was auf. Bin mir nur bei der Bridge nicht sicher, ob ich die so stehen lassen kann. Jimin und ich haben es zwar ausprobiert, aber ist schwer zu sagen...", ich seufzte und stützte meinen Kopf auf meinen Händen ab. "Wollte Ravi noch fragen, aber ich erwische ihn nie alleine..."
"Ich merke es", Leo sah nicht auf als er das sagte. "Du verbarikadierst dich regelrecht in deinem Zimmer."
"Was du alles bemerkst. Bin mir da nie wirklich sicher. Ganz ehrlich."
"Mehr als du denkst, June-ah. Hat seine Vorteile, wenn man nicht andauernd Leute zuquatschen muss", er grinste bei der Bemerkung.
"Das heißt?"
  Er sah kurz auf.
  "Du nervst mal wieder. Das heißt das."
"Jaja. Ausrede. Das behauptest du immer und sitzt trotzdem noch hier."
  Leo schüttelte nur amüsiert seinen Kopf. Mir lagen erneut Worte auf der Zunge, aber eine Bedienung trat am den Tisch und fragte freundlich nach unserer Bestellung. Ich wusste nicht mal genau was ich wollte, dennoch bestellte ich einfach. Ich konnte Leo schlecht warten lassen.
  "June-ah?"
"Mh?", ich sah langsam zu Leo nachdem die Frau weg war.
"Sicher, dass es dir soweit gut geht?"
"Ich denke schon. Ist alles nur gerade so seltsam."
"Was genau?"
"Du stellst Fragen. Zum Beispiel die Sache mit Hongbin. Ich will nicht mal Zuhause sein im Moment. Alles erinnert mich an die Sache...", ich ließ meinen Blick durch die Gegend schweifen, nur damit ich nicht wieder anfangen musste zu weinen oder so.
"Du musst ja nicht Zuhause sein", Leo.zuckte mit seinen Schultern.
"Ravi macht sich aber unheimlich viele Sorgen."
"Mach ich mir auch, und die anderen mit Sicherheit auch. Immerhin verbringst du die meiste Zeit in deinem Zimmer, redest kaum und ich fange jetzt gar nicht erst an wie schlimm du aussiehst, wenn Hongbin im Raum ist."
"Du kannst einen echt aufheitern", ich verdrehte meine Augen.
"Ich weiß", er warf mir einen langen Blick zu.
"Okay, okay... Du hast ja auch recht. Mir geht es nicht gut, aber ich werde klarkommen", meinte ich leise.
"Ich weiß", Leo lächelte mich an. "Nur du musst das nicht alleine."
  Ich sah ihn überrascht an, dann sah ich verlegen weg. Mit meinen Händen griff ich nach seinen.
  "Danke, Leo Oppa..."

Hello meine Kekse 💕
Ich hoffe euch gefällt dieses Kapitel. Heute werde ich auch nicht so viel labern... Yay. Vielen Dank für einfach alles wieder! 😊😇💕

Japp......! 😍💕
xoxo eure Luna 💕

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