Erneut fluchte ich. Der Schmerz in meinem Fuß war immer noch da, als ich zusammen mit der Physiotherapeutin die Übung machte. Jeden zweiten bis dritten Tag war ich bei ihr und immer noch schmerzte es. Es war egal, dass schon drei Monate vergangen waren.
Drei Monate, in den ich nur langsam voran kam. Es war lästig. Wäre Jimin nicht immer meine Motivation, hätte ich schon längst alles hingeworfen, aber das Mädchen ließ mich nicht. Tag für Tag machte sie mit mir die Übungen, ging mit mir ins Studio, schrieb mit mir, lernte nebenher noch ein Instrument und war 24/7 voll motiviert dabei. Sie glaubte auch immer noch daran, dass wir bis zum Release-Date am 1. November um einiges mehr drauf hatten. Der 1. November war in gut acht Wochen.
Ich zweifelte zwar nicht daran, dass wir bis dahin nicht unsere acht Songs drauf hatten, aber mit dem Tanzen wurde es schwer werden. Ein paar leichte Schritte beherrschte ich zwar wieder, aber es war kein Vergleich zu vorher. Jenna meinte dennoch, dass diese paar Schritte schon völlig ausreichten. Was mir allerdings bewusst war, dass ich auch nur noch in gewissen Schuhen tanzen konnte. Keine ausgefallen Kostüme waren mehr möglich und die einzige, die in hohen Schuhen auftreten konnte war Jimin. Stolperte ich einmal konnte schon wieder alles kaputt sein. So sah es nämlich aus."Okay, noch einmal June. Das sah schon viel besser aus jetzt", Shae lächelte mich aufmunternd an.
"Es tut aber weh."
"Schlimmer als letztes Mal, oder besser?"
"Es ist erträglich, aber länger könnte ich diese Übung jetzt auch nicht machen", ich zuckte mit den Schultern und setzte mich auf die Bank.
"Das musst du auch nicht. Sie soll dir auch nur helfen wieder eine bessere Muskulatur aufzubauen. Es war klar, dass es nicht einfach werden würde.
"Mhm... So ungefähr", ich seufzte und griff nach meinem Trinken.
"Kopf hoch. Du hast noch Zeit und du machst gute Fortschritte."
Ich nickte nur langsam. Shae war wirklich lieb und nett, aber mich aufmuntern konnte sie auch nicht wirklich.
"Huhu! Ich bin da!", Jimin steckte den Kopf in den Raum und grinste.
Ihr Lächeln war wie eine zweite Sonne und ihre rot-orangen Haare umspielten ihr Gesicht und ließ sie förmlich strahlen. Für die Promotion Fotos hatte sich das Entertainment etwas einfallen lassen. Fire and Ice... Wobei zur Grundlage mein Song diente, den ich als das Album eigentlich schon fertig war noch nachgeliefert. Jimin hatte den Song so geliebt, dass sie förmlich darum gebettelt hatte, dass wir unser Debut mit diesem Song hatten. Es war im Prinzip auch der Song der uns beschrieb. Ich hatte ihn geschrieben, weil Jimin mich in jeder Hinsicht unterstützt hatte, während ich einfach nur kalt meinem angeblichen Schicksal entgegen gerannt wäre. Ich hatte so viel von allem was wir erlebt hatten in den Wochen nach dem Unfall da rein gesteckt, weshalb es auch für mich ein Weg war alles zu verarbeiten.
"Super. Wir sind auch gerade fertig geworden", Shae nickte zufrieden.
Ich nickte nur langsam und stand wieder auf. Jimin lief mir entgegen und ich umarmte sie erstmal. Nach so einem hektischen Tag brauchte ich das.
"Cool, dann können wir jetzt nach Hause, oder?", Jimin grinste erleichtert.
"Nichts lieber als das", ich nickte nur.
"Ja dann. Los!", sie deutete Richtung Tür.
Ich nickte nur, und lief zu meiner Tasche. Natürlich musste ich zuerst meine Schuhe ausziehen und dann noch meine Tasche schnappen.
So schnell es ging tat ich das und verabschiedete mich von Shae. Wir verbeugten und, dann huschte ich zusammen mit Jimin aus dem Raum. Als wir endlich draußen waren holte ich erstmal tief Luft. Ich war froh, dass der Tag endlich vorbei war. Zusammen liefen Jimin und ich durch die Sommerhitze zu unserem Dorm, dass nicht allzuweit weg war. Jimin berichtete mir wie sie in der letzten Stunde, in der ich qualvoll meine Übungen gemacht hatte, etwas zu essen besorgt hatte. Wenigstens ein Lichtblick.
Zehn Minuten später saßen wir auch in unserer kleinen Küche und aßen. Ich liebte unsere Abende. Meistens war einfach alles ruhig. Oft möchten wir noch und alberten dabei herum wie Kleinkinder. Vor einem halben Jahr hätte ich Leuten den Vogel gezeigt wenn sie behauptet hätten, dass wir zusammen in einem Dorm lebten und unser eigenes Ding auf die Bühne brachten.
Nach dem Essen machte ich die Küche fertig und jagte Jimin zum Duschen ins Bad. Ich liebte die Ruhe, die Abends immer bei uns herrschte.
Gerade als ich fertig war klingelte es allerdings an der Tür. Erschrocken zuckte ich zusammen. Kurz warf ich einen Blick auf die Uhr, dann wurde mir bewusst, dass ich mal wieder Leo vergessen hatte. Eilig huschte ich in den Gang, sortierte noch meine blauen Haare und ging dann zur Tür.
"Hey", verlegen machte ich die Tür auf.
"Hi, June-ah", Leo lächelte mich an und gab mir einen Kuss auf die Lippen.
Mein Herz begann zu rasen und ich schaltete für diesen Moment einfach ab, dass wir nicht in der Wohnung standen, sondern zwischen Tür und Angel, und dass uns jemand erwischen könnte. Ich zog Leo näher an mich, aber der löste sich wie immer wieder viel zu schnell von mir. Es war wie immer seit ich aus dem Dorm weg war... Oder besser gesagt, seit dem Unfall. Er küsste mich, als könnte ich jeden Moment zerbrechen.
"Du hast mich wieder vergessen, kann das sein?", meinte er mit einem leicht amüsierten Lächeln.
"So ungefähr... Ich vergesse das meistens wenn ich am Abend noch Therapie hab", ich schnitt eine Grimasse.
"Hi, Leo Oppa", rief Jimin laut als sie mit frischen Klamotten und Turban auf dem Kopf, wegen ihren nassen Haaren, aus dem Bad kam und in ihr Zimmer lief.
"Hi, Jimin", Leo seufzte leise.
"Jetzt komm schon rein. Bei uns beißt keiner", nörgelte ich und zog ihn mit mir mit. "Willst du was zu trinken?"
"Klar", Leo nickte nur leicht.
Ich presste meine Lippen aufeinander und lief voraus in die Küche.
"Ich gehe nochmal raus, Unnie. Meine Eltern haben gerade geschrieben, dass sie noch in der Nähe sind und uns auf einen Kaffee einladen. Ich trinke dann einen für uns beide", Jimin grinste in die Küche.
"Mit patschnassen Haaren?", ich warf ihr kritisch einen Blick zu.
"Aish, schon gut. Ich geh ja schon föhnen", sie streckte mir die Zunge raus.
Ich grinste nur und holte schließlich zwei Gläser aus dem Schrank. Leo hatte sich derweilen an unseren Tisch gesetzt.
"Bei dir alles okay?", fragte ich leider.
"Logisch. Hatte nur lange Training heute. Ravi lässt einen Gruß ausrichten. Er kommt morgen wieder vorbei, und du sollst dir bis dahin überlegen wo du zum Essen hinwillst."
"Huch, wieso das denn? Hab ich etwas verpasst?"
"Nein, er meinte nur, dass ihr mal wieder Essen gehen könntet."
"Mh... Ich nickte nur", dann stellte ich noch Wasser auf den Tisch. "Was treibt der Rest?"
"Du meinst wohl eher, was treibt Hongbin?"
"Auch?", ich zuckte mit meinen Schultern.
"Ist mit Sunmin aus. Hakyeon und Hyuk sind Zuhause und Ken ist mit Ravi irgendwo in der Stadt."
Ich nickte nur langsam. Mich störte, dass Hongbin schon wieder mit Sunmin weg war. Seit gut einem Monat ging das jetzt schon. Klar, er vergaß mich deshalb nicht, aber ich hatte das Gefühl, dass jedes Mal wenn ich etwas tun oder machen wollte mit ihm, dass er dann plötzlich etwas mit Sunmin machte.
"Was sollen wir noch machen?", ich setzte mich schließlich auf meinen Platz.
"Was du willst", Leo lächelte mich an.
Sein Lächeln brachte mich wieder um den Verstand und ließ mich die Sache mit Hongbin vergessen.
"Da ich noch nicht lange hier bin würde ich gerne erst Duschen, dann können wir tun und lassen was wir wollen", ich streckte mich kurz.
"Klar, klingt nach einem Plan", Leo nickte.
"Ich bin dann weg!", rief Jimin vom Flur.
"Bis später", gab ich zurück, dann fiel auch schon die Tür ins Schloss.
"Na dann, gehe ich Mal schnell", ich seufzte und stand auf.Hey meine liebsten Kekse 💕
Ich hoffe euch gefällt dieses Kapitel. Ausnahmsweise habe ich Mal nicht geschaut welchen Platz das Buch erreicht hat, aber ich bin dennoch so dankbar für all eure Unterstützung. 💕 Vor allem die vielen Kommentare freuen mich gerade so. 😭😍💕 Dankeeee!
Dieses Lächeln. 😭😭😭😭💕💕💕💕
Schönen Abend 🌅
xoxo eure Luna 💕
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FanficLeicht hatte es Kim June nie in ihrem Leben. Erst als sie mit 8 von einer Familie adoptiert wird fängt ihr richtiges Leben an. Einzelne Probleme, wie die lästigen Kommentare über ihre Herkunft in der High School oder kleine Streiche der Mitschüler l...