40 - Can't you see it?

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Ich atmete tief durch und stand von meinem Sitz auf, auf den ich mich nieder gelassen hatte um auf meinen Bruder zu warten.

Er lächelte mich aufmunternd an.

"Aber Hope, sie steht unter Medikamenten, du darfst es nicht so sehr an dich ran lassen, wenn sie etwas sagt das du nicht hören möchtest, okay?" warnte er mich vor.

Ich nickte, verlor meinen Mut und lief langsam zu ihrem Zimmer.

Unsicher sah ich nochmal zurück und konnte beobachten wie mein Bruder sich nervös durch die Haare fuhr und den Gang entlang lief.

Da er von mir weg lief, konnte er nicht sehen, wie ich ihn angestarrt hatte.

Ich öffnete die Tür und trat langsam in das Zimmer ein.

Gott habe ich sie vermisst.

Ich lief zögerlich auf ihr Bett zu und setzte mich auf den Stuhl daneben, den wahrscheinlich Jonah dort hin gestellt hatte.

Meine Mutter starrte mich an.

Oh man ich kam mir vor wie in einem sehr schlechten Horrorfilm.

Fehlt nur noch, dass sie mich gleich anspringt, ihren Kopf verdreht und die Wand hochrennt.

Okay das ist echt nicht witzig aber ich sage sowas immer wenn ich angst habe.

"Hallo Mum." begann ich.

Sie sah mich nur ausdruckslos an. Was hatten sie ihr bitte gegeben...

"Ich hab dich sehr vermisst. Aber sie haben mich nicht zu dir gelassen, sonst wäre ich hier gewesen, wirklich. Aber Dad hat.." plötzlich unterbrach sie mich indem sie die Hand hob.

"Kein Wort über diesen Mann." Ihre Stimme klang kratzig.

Aber mit wem sollte sie hier auch sprechen.

"Aber.."
Ich unterbrach mich selbst. Ich möchte sie nicht stressen, wenn es ihr nicht gut geht.

"Es tut mir Leid." sagte ich dann und sie sah mich wieder normal an.

"Ich hab dir so viele Sorgen bereitet und war nicht da für dich obwohl ich gesehen habe, dass dich etwas bedrückt.
Ich fühle mich als hätte ich dich allein gelassen.
Und ich glaube das stimmt auch. Aber ich hab mich geändert Mum.
Ich werde mich von Tony fernhalten und meine Freundschaft zu Blaire retten.
Ich hab mich sogar mit Cole angefreundet obwohl wir uns nicht leiden konnten. Ich werde mich nie wieder rausschleichen oder so betrunken nach Hause kommen. Ich werde dir bei allem helfen, wie ich nur kann. Zusammen schaffen wir das doch oder?" fragte ich brüchig, denn mir liefen Tränen über die Wange.

Meine Mutter hob ihre Hand und wischte mir vorsichtig eine Träne weg.

"Ich liebe dich Schätzchen." Sie nahm meine Hand und drückte sie fest.

"Ich dich auch Mummy. Wir kriegen das in den Griff okay?"
Sie versuchte leicht zu lächeln und nickte.

Meine Mutter hat sich wirklich jung gehalten aber im moment kam mir so alt vor.

Aber ich weiß, dass ich noch nicht so weit bin um ohne meine Mum auszukommen.

Wahrscheinlich werde ich nie so weit sein. Ich brauche sie einfach.

"Also verzeihst du mir mein Verhalten?" fragte ich noch immer weinend.

"Natürlich." hauchte sie und schloss kurz die Augen. Sie schien wirklich müde zu sein.

"Aber wieso.. also.. bin nur ich schuld?" diese Frage brannte mir seit Tagen auf der Zunge.

"Nein. Ich bereu es selbst. Aber dein Vater hat.. er hat schlimme Dinge getan und ich wollte einfach nicht mehr mit ihm leben. Ich hab nur an mich gedacht nicht an meine wunderbaren Kinder."

Soon Nearly Perfect ♡ *Abgeschlossen*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt