Soon Nearly Perfect ♡ *Abgeschlossen*

75 - Photobook

Ich starrte meine Mutter an und mir stiegen Tränen in die Augen.
Mum war zurück.
Sie war wieder Zuhause.

Ich lief schnell zu ihr und schloss sie in meine Arme.
Sie strich mir über den Kopf und versprach mir immer wieder leise, dass jetzt alles gut werden würde.

Und zum ersten Mal seit Wochen glaubte ich dieses Versprechen jemandem.

Später am Abend saßen wir gemeinsam vor dem Kamin wie in den kitschigen Filmen, tranken heiße Schokolade mit Marshmellows und sahen uns alte Fotos an.

"Wo ist eigentlich mein Sohn? Es ist schon sehr spät geworden."

Tja Mum, der hat wohl im Moment echt andere Dinge zu tun als mit uns Bilder anzusehen.
Natürlich verkniff ich mir diesen Kommentar.

War schließlich nicht meine Angelegenheit.

Aber wenn man vom Teufel spricht..

Die Tür öffnete sich und Jonah hatte den selben Blick drauf den ich vermutlich drauf hatte als er Mum erblickte.

Was am Schönsten daran war, ist dass sie einfach endlich wieder gesund aussah und einen glücklichen Eindruck machte.

Das beruhigte mich ungemein.

Mein Bruder umarmte meine Mutter und hielt daraufhin relativ langen Blickkontakt zu mir.

Doch er war der erste der ihn abbrach.

Ich wusste was in seinem Kopf vorging.

Er dachte ich würde ihn so ansehen, weil ich erwartete, dass er Mum und Dad gleich die frohe Botschaft überbringt mitten in seinem sowieso momentan aufs Eis gelegtem Studium ein Mädchen geschwängert zu haben, doch das stimmte nicht.

Im Gegenteil.

Ich würde alles geben um diesen perfekten Familienmoment nicht zu zerstören.

Deshalb schüttelte ich leicht den Kopf als er wieder Blickkontakt suchte und trank meinen Kakao.

Wir hatten uns schließlich noch Pizza bestellt, ich weiß ziemliche Ironie.

Aber wir hatten keine Lust mehr zu kochen oder Essen zu gehen.
Und es war wie erwähnt schon recht spät.
Während dem Essen sprach Mum ein anderes Thema an.

"Und Schätzchen, bist du noch mit Cole befreundet? Ihr hattet viel Kontakt, das ist zumindest mein letzter Stand."

Ich begann zu grinsen und biss von meiner Pizza ab.

"Nein wir sind nicht mehr befreundet. Also doch natürlich auch aber.. viel mehr sind wir jetzt ein Paar."

Ich biss mir nervös jedoch trotzdem glücklich auf die Lippe und konnte erkennen wie mein Vater die Augen aufriss und meine Mum freudig in die Hände klatschte.

"Ich wusste es." kam es komischerweise von meinem Dad.

"Was?"

"Na wo wir damals zusammen essen waren, da hat er schon so von dir geredet. Und geschleimt hat er. Und wie. Da war mir schon bewusst dass da irgendwas im Busch sein muss."

Er hob den Zeigefinger

"Ich habe im aber gleich  gesagt was passiert wenn er meiner Kleinen wehtut."
Ich begann leise zu lachen.

"Okay, danke Dad."

"Coles Mutter und Ich.. uns war das sofort bewusst. Vom ersten Moment an."

"Oh Mum wir haben uns gehasst."
Ich verdrehte lachend die Augen und erzählte meinen Eltern ein wenig davon, wie sich die Dinge zwischen Cole und mit entwickelt hatten.

Ich ließ zwar hier und dort ein paar Dinge aus, jedoch sprach ich vergleichsweise schon sehr offen mit ihnen.
Und das tat mir sehr gut.

Jonah war während der gesamten Zeit sehr still gewesen.

So still, dass ich beinahe schon wieder Mitleid mit ihm hatte.
So war das eben.
Egal wie sauer man aufeinander war, wenn man merkte, dass es dem anderen schlecht geht, kann man es nicht wirklich durchziehen sauer zu sein.

So beschloss ich mich nochmal in sein Zimmer zu schleichen nachdem ich mich geduscht und umgezogen hatte.

Er lag auf seinem Bett und starrte die Decke an.
Ruhig legte ich mich neben ihn und nahm seine Hand.

"Es wird schon alles gut." sagte ich leise, fast zu leise.

Doch da komplette Stille herrschte musste er es gehört haben.

"Wie soll es gut werden Hope? Mein Studium, Mum und Dad, Blaires Schule, ihr Bruder.. Ich will alles unter Kontrolle haben aber ich weiß nicht wo ich anfangen soll."

Das konnte ich nur zu gut verstehen. Ein Haufen Dinge die aufeinmal da sind und man hat keine Ahnung wie man plötzlich mit so viel Druck und Last umgehen soll.

"Und überhaupt.. Ich als Vater? Komm schon das kann sich doch kein Mensch vorstellen. Ich krieg es doch gerade mal so hin auf mich selbst aufzupassen.
Wie soll ich Verantwortung übernehmen für ein kleines Kind.. Oh man wie das klingt. Ich werde Vater.. Und Blaire ist ein tolles Mädchen. Es ist aufjedenfall möglich dass ich etwas für sie empfinde und kann mir vorstellen mit ihr zusammen zu sein. Aber für immer?
Klar wir müssen nicht für immer zusammen sein aber uns wird immer etwas verbinden. Und wo soll dieses Kind leben? Wenn ich mein Studium weiter machen möchte und Blaire die Schule.."
Ich unterbrach ihn, da ich merkte, dass seine Stimme brach.

"Jonah.. Hey ich weiß es scheint alles sehr ausweglos. Und es ist passiert. Jetzt ist sie schwanger und mit den Konsequenzen müsst ihr leben. Wir alle.
Ich weiß nicht wie ihr zu Adoption steht oder inwiefern ihr euch überhaupt schon über eure Zukunft unterhalten habt, aber das wäre zumindest eine Lösung falls ihr es euch garnicht vorstellen könnt. Andererseits sind Mum und Dad aufjedenfall für euch da. Blaires Mutter kenn ich auch gut sie ist sehr offen. Ihren Vater kenn ich nicht so gut aber selbst wenn er es nicht gut findet es gibt so viele Menschen auf die ihr zählen könnt.
Okay Aaron.. das wird eine andere Geschichte aber mach dir mal keine Gedanken darüber. Das werden wir hinkriegen. Versprochen."

"Wie kannst du nur so erwachsen sein?..Danke Hope, du gibst mir gerade Hoffnung."

Ich verdrehte die Augen.
Da war mein Bruder wieder.

"Tolles Wortspiel. Echt richtig lustig. Wann sagst du es ihnen?"

Er fuhr sich einmal durch die Haare bis er mir versprach es gleich morgen zu tun.
Daraufhin ging ich in mein Bett und schrieb Cole was er machte.
Er antwortete dass er zockt.

~'Stör ich?'

-'Du störst nie Schatz'

~'Du bist so süß. Gibts was neues?'

-'Nein nicht so. Treffen wir uns morgen?'

~'Gerne <3 Ich geh mal schlafen. Gut Nacht, Ich liebe dich'

-'Ich dich auch. Schlaf gut Prinzessin.'

Und das tat ich.