Soon Nearly Perfect ♡ *Abgeschlossen*

70 - I love you

Mein Herz setzte für einen Moment aus.
Es ist vorbei. Tony ist tot.

Ich wiederholte es hunderte Male in meinem Kopf, doch glauben konnte ich es nicht.

Er ist tot.

Es hätte nie so weit kommen dürfen. War es falsch zu denken, dass mir Tony's Tot lieber ist, als der von Cole?

Darf man sowas überhaupt denken? Scheiße..

"Darf ich zu Cole?" hauchte ich schwach und hob meinen Blick zu dem Arzt.

Er sah skeptische auf sein Klemmbrett und kritzelte etwas auf das Blatt.

"Gehören sie zur Familie?" fragte er nun und ich schüttelte geknickt den Kopf.

"Kommen sie schon, seine Familie ist nicht hier und Hope ist seine Freundin." mischte sich Kira ein und mein Kopf schnellte zu ihr hinüber.

Seine Freundin? Woher wusste sie denn... Aaron. Mit Sicherheit.

Aber auch wenn wir nicht wirklich zusammen waren, schien es den Arzt sanft zu stimmen und dafür war ich ihr im Moment sehr dankbar.

Sie sah mich an und ich zwängte mir ein sanftes Lächeln auf.

"Na gut, aber ich bitte sie leise zu sein, Mr.Anderson braucht viel Ruhe." mein Herz machte beinahe Freundensprünge.

Einfach nur, weil ich ihn sehen durfte.

Ich stand auf und lief langsam dem Arzt hinterher, der mich in Coles Zimmer brachte.

Etwas Angst ihn zu sehen hatte ich schon, aber das war nichts gegen das Verlangen ihn zu sehen.

Wir betraten den Raum und ich folgte ihm langsam. Er stellte mir einen Stuhl an das Bett von Cole und mein Blick fuhr über ihn.

Sofort liefen mir wieder Tränen durch das Gesicht.
Ihn so zu sehen traf mich mehr als ich erklären könnte.
Es war schrecklich.

Er war blass und seine Haare hingen ihm zerzaust im Gesicht.

Er wurde durch einen Schlauch in der Nase beatmet und in seiner Hand steckte eine Nadel die zu einer Infusion führte.

Außerdem hatte er einige Kabel, die an seiner Brust befestigt waren um wahrscheinlich seinen Herzschlag zu messen.

Sein Brustkorb hebte und senkte sich schwach, jedoch gleichmäßig, genau wie sein Herzschlag.

Es beruhigte mich ungemein, obwohl ich im Kopf hatte, dass sein Zustand nicht wirklich sicher war.

"Kommen sie zurecht?" fragte mich der Arzt und ich nickte schwach.

Schließlich verließ er das Zimmer und ich setzte mich auf den Stuhl neben meinem Bett.

Wahrscheinlich verging eine ziemlich lange Zeit, in der ich ihn einfach nur anstarrte und darauf Acht gab, dass er nicht aufhörte zu atmen.

Vorsichtig nahm ich seine kalte Hand in meine noch immer zitternde Hand und strich ihm so gut es nur ging über den Handrücken.

Ich schluchzte laut auf, da seinerseits keine Reaktion kam, doch das hätte mir eigentlich bewusst sein müssen.

Hier war keine Uhr, doch ich wusste dass bereits Stunden vergangen sein mussten in denen ich nichts tat außer hier zu sitzen, seine Hand zu halten und zu weinen.

"Ich weiß nicht, ob du mich hasst wenn du die Augen auf machst, weil du realisiert, dass du wegen mir fast drauf gegangen wärst, aber wenn das nicht der Fall ist, wäre es mir eine Ehre deine Freundin zu sein.
Hörst du ?
Ich bin auch verliebt in dich. Das alles war ein großes Missverständnis.
Lola hat ein Video von Tony und mir, wie wir miteinander geschlafen haben und sie wollte es an die ganze Schule schicken, wenn ich dir zu Nahe komme.
Sie hat mir schon davor gedroht mich von dir fern zu halten, aber ich konnte einfach nicht auf sie hören, weil.. Ich dich wirklich mag.
Und ich dich nicht verlieren wollte. Und jetzt?
Sieh doch wo ich dich hin gebracht habe. Ich hasse mich hierfür, das tu ich wirklich!
Wenn es eine Möglichkeit gäbe zu tauschen, würde ich überhaupt nicht überlegen.
Du hast das hier nicht verdient, ich schon. Das alles ist das Resultat meiner Dummheit und meiner Naivität.
Du wusstest es von Anfang an und ich hab nicht auf dich gehört.
Cole, ich.. ach fuck.. ich liebe dich."

Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht, doch es kamen immer mehr. Plötzlich ging die Tür auf und eine ältere, kleine Krankenschwester betrat mit einer neuen Infusion das Zimmer.

Sie erschrak kurz als sie mich sah, fing dich jedoch schnell wieder.

"Schätzchen, wie siehst du denn aus?" fragte sie sanft und legte ihr Gesicht in Falten.
Ich zuckte verzweifelt mit den Schultern und starrte Cole an.

Sie schloss die Infusion an und sah sich die Patientenakte an. Sie zog erschrocken die Luft ein.

"Ihr kommt von der Lincoln High School?" fragte sie bemitleidend. Ich nickte zerknirscht.

"Das tut mir so leid für euch. Wie geht es dir?" fragte sie.

"Nicht gut." gab ich offen zu.

Ich glaube, mir hätte sowieso niemand etwas anderes geglaubt.

"Ist das dein Freund?"

"Das ist kompliziert. Er hat michgefragt bevor er angeschossen wurde und ich.. ich hab nein gesagt, wegen einem Missverständnis. Er denkt ich habe keine Gefühle für ihn, aber das stimmt nicht. Ich muss es ihm sagen, er muss aufwachen, verstehen sie? Wenn er stirbt und ich nicht die Chance dazu hätte, dann.. " meine Stimme brach ab und ging in ein Schluchzen über.

"Er wird es schaffen. Das verspreche ich dir. Soll ich dir vielleicht einen Tee holen?" fragte sie und strich mir über den Arm.
Ich nickte schwach.

"Wissen sie wir viel Uhr es ist?" fragte ich.

"Es ist bereits kurz nach 11. Die Besucherzeit ist schon lang vorbei, aber das ist okay. Bis morgen früh wird keine andere Krankenschwester rein kommen und eure Freunde sind ebenfalls noch draußen. Mach dir keine Gedanken.. oh.. wie heißt du denn?"

"Hope." antwortete ich kurz und sie begann zu Lächeln.

"Dann verlier auch du deine Hoffnung nicht. Ich bin gleich wieder da."
Sie verließ das Zimmer und ich beobachtete Cole.

"Ich liebe dich." flüsterte ich wieder, in der Hoffnung er würde es hören.

Ich wiederholte es immer wieder, kam mir dabei reichlich dämlich vor, aber das war mir egal.

Ich stand auf und lief durch sein Zimmer, nicht ohne es zu wiederholen.

Und es fiel mir so leicht ihm zu sagen, dass ich ihn liebte, weil ich mir einfach sicher war, dass kein Gefühl so stark sein konnte.

Ich ging zurück zu seinem Bett und lehnte mich über sein Gesicht.

"Hörst du? Ich liebe dich."
Vorsichtig und ganz sanft drückte ich ihm einen Kuss auf den Mund und strich daraufhin über seine Wange.

Seine Augenlieder flackerten und er begann langsam zu blinzeln.

Was passiert hier?

"Ich liebe dich auch."