76 - Decisions

4.9K 200 23
                                    

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, war es bereits hell.

Nun ja was man nunmal als hell sehen konnte.

Wir hatten zwar Kalendermäßig noch hochsommer, doch der war schon längst vorbei.

Eigentlich war er gar nicht richtig da gewesen und seit Tagen regnete es nurnoch.
Scheiß Klimawandel.

Ich ging ins Bad, machte mich fertig und wollte gar nicht so viel Zeit verschwenden um zu Cole zu kommen.

Ich hatte zwar nie gedacht so ein Mädchen zu werden die am liebsten 24/7 mit ihrem Freund zusammen war, doch genau so ist es gekommen.

Was aber auch daran liegen könnte, dass wir trotzdem noch wie beste Freunde waren und manchmal wie Feinde.
Es machte einfach zu viel Spaß ihn zu nerven.

Auf dem Weg zu Cole hörte ich wie immer wenn ich draußen war Musik durch meine Kopfhöhrer.

In der Zeit wo ich mich so schlimm durch Tony verfolgt gefühlt hab ging das nicht mehr, denn ich hatte Angst er könnte mir zu Nahe kommen und ich würde es nicht hören, doch diese Gedanken musste ich mir nicht mehr machen, deshalb stellte ich die Musik ganz laut und genoss das tolle .. Regenwetter.

Naja eigentlich versuchte ich mit einem Regenschirm in der Hand Pfützen auszuweichen.

Als Ich bei ihm ankam klingelte ich und wartete einen Moment bis mir Mr.Anderson die Tür öffnete.

Ich war etwas erschrocken, denn obwohl wir Samstag hatten, hatte ich Cole's Vater wirklich noch nicht oft gesehen.
Er war immerhin nie Zuhause.

Und nachdem er letztes Mal so gemein zu Cole war, ihn außerdem geschlagen hatte, war ich auch nicht wirklich an einer netten Unterhaltung mit ihm interessiert.

"Hallo, ich wollte zu Cole." sagte ich leise und versuchte mir nicht anmerken zu lassen, dass ich ihm gegenüber eine durchaus negative Einstellung hatte.

"Mir ist bewusst wo du hin möchtest. Cole ist noch nicht zurück aber es ist gut dich zu sehen. Komm rein wir haben etwas zu besprechen."

Meine Augen wurden groß und ich starrte den Mann vor mir verwirrt an. Was sollte er mit mir zu besprechen haben?

Trotzdem folgte ich ihm stumm und er führte mich in sein Büro.
Er bat mich Platz zu nehmen und setzte sich selbst auf die andere Seite des Schreibtisches auf seinen Stuhl.

In welchen Film war ich hier bitte geraten?
War das soetwas wie ein Vorstellungsgespräch?

"Wie ich mitbekommen habe, bist du nun die Freundin meines Sohnes, Stimmt das?" fragte er und ich merkte wie er mich von oben herab betrachtete.

Er gab mir das Gefühl nicht gut genug zu sein für seine Familie und das war alles andere als schön.

"Ja das ist richtig." antwortete ich.

"Du weißt also dass du ihm und seiner Karriere damit im Weg stehst?" fragte er und faltete die Hände.

Er hielt stetig Blickkontakt zu mir, ich war diejenige die immer mal wieder durch den Raum sah weil sein Blick mehr als unangenehm war.

"Was genau meinen sie damit?" wollte ich nun wissen.

Ich meine, in wie fern sollte ich ihm denn im Weg stehen?
Das hätte er mir längst gesagt.

"Mein Sohn hat vor einiger Zeit einen Brief bekommen der ihm sein Stipendium an einer renomierten Universität bestätigte. Er hat dir nicht davon erzählt?"

"Nein hat er nicht. Aber ich seh das Problem nicht."

Er lachte kurz auf und zog etwas aus einer Schublade.
Ein paar Papierschnipsel die er auf dem Tisch ausschüttete.
Ich zog skeptisch die Augenbraue zusammen.

Was für ein Spiel wurde hier gespielt?

"Das Problem meine Liebe, bist du. Denn mein Sohn weigert sich auf diese Universität zu gehen da sie seines Erachtens zu weit von dir entfernt liegt.
Er meinte er würde erstmal ein zwei Jahre aussetzen und arbeiten bevor er studiert.
Merkst du nicht wie du ihm damit den Kopf gewaschen hast?
Diese Chance bekommt man nur einmal im Leben und nun sag mir nicht es wäre nicht das war er möchte, denn diese Universität bietet ihm eine führende Position in deren Footballmannschaft an und all das möchte er einfach hinwerfen wegen irgendeines Mädchens."

Autsch, das hatte nun doch ein bisschen weh getan.

Hoffentllich kam diese Aussage von ihm selbst und nicht von Cole, denn ich wollte nicht nur irgendein Mädchen für ihn sein.

"Was wollen sie damit sagen?" fragte ich unsicher, denn ich wusste nicht worauf er hinaus wollte.

"Liebst du ihn?" fragte er direkt.

Noch unangenehmer konnte das alles doch nicht werden.

Ich nickte.

"Dann rate ich dir etwas. Du solltest dich von ihm fernhalten. Ihn dazu bringen nicht an dich gebunden zu sein damit er diese Chance wahrnimmt.
Er wirft seine Zukunft weg für dich! Möchtest du das?"
Seine Stimme wurde etwas lauter und mein Herz begann mir wie wild gegen die Brust zu schlagen.

Nun schüttelte ich mit dem Kopf, denn ich brachte kein Wort mehr raus.

"Denk darüber nach. Und wer weiß, vielleicht denke ich dann nochmal darüber nach den Vertrag mit deinem Vater zu unterschreiben. So hättest du gleich zwei Menschen glücklich gemacht."

Es herrschte eine Zeit lang eine unangenehme Stille.
Es war nicht auszuhalten.

Ich hatte mein Kopf gesenkt und sah auf meine Beine, versuchte nicht zu weinen.
Vielleicht hatte er recht.
Was ist wenn er wirklich meinetwegen diese Chance wegwarf?
Das durfte ich nicht zulassen, nicht nach allem was er für mich tun und opfern musste.

Es sollte mein oberstes Ziel sein ihn glücklich zu machen auch wenn das bedeutete ihn gehen zu lassen.
Oder ihn dazu zu bringen mich allein zu lassen.

"Du kannst jetzt gehen." sagte er und stand auf um das Zimmer zu verlassen.

Er ließ mich einfach allein mit meinen Gedanken hier sitzen.
Ich konnte das nicht mehr ertragen, ich musste zumindest hier raus.

Also stand ich auf und lief durch den Flur bis ich an der Haustür ankam, die sich plötzlich öffnete.

Ich sah vorsichtig nach oben und blickte in die schönsten Augen die ich je sehen würde.
Schnell wendete ich mein Blick wieder ab.

"Hey, ich wusste nicht, dass du so früh kommst. Wer hat dich rein gelassen?" fragte er und wollte mich küssen doch ich wich ihm schnell aus.

Ich musste mir erst klar darüber werden, was die richtige Entscheidung war und zwar nicht für mich sondern für ihn.

"Dein Vater. Ich muss los." antwortete ich schlicht und drückte mich an ihm vorbei doch er bekam meinen Arm zu fassen und drehte mich um.

Seine Miene war ernst.

"Was hat er dir gesagt?"

"Nichts. Ich fühl mich nicht gut, lass mich los."

"Lüg mich nicht an."

Er kam näher und nahm sanft mein Kinn in die Hand damit ich ihn ansah.

"Was es auch war, hör nicht auf ihn. Ich liebe dich, hörst du?"

Ich schloss kurz meine Augen.

Mein Herz sagte mir ich solle ihn küssen und ihm erzählen, was sein Vater von mir verlangt hatte, doch mein Kopf sagte mir dass sein Dad recht hatte, dass ich ihm im Weg stand und es besser wäre, wenn ich ihn dazu bringen würde mich zu hassen.

Deshalb beschloss ich die einzig richtige Entscheidung zu treffen..

Ja es könnte alles gut sein, aber da viele wollten dass die Geschichte weiter geht, kommt hier mehr Drama :)

Soon Nearly Perfect ♡ *Abgeschlossen*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt