36 - Home Advantage

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Wir sahen uns ziemlich lang in die Augen, was eigentlich gruselig sein sollte, aber überhaupt nicht peinlich war.

Außerdem hat er so tolle Augen.. Hab ich schon mal erwähnt ja? Nicht schlimm.

"Danke." meine Stimme war nichts weiter als ein Flüstern.

Sein Blick wurde ernst und er sah zwischen meinen Augen hin und her.

Schließlich fiel sein Blick auf meine Lippen.
Nein, tu es nicht Anderson. Tu es einfach nicht.

Ich werde dich von mir stoßen auch wenn ich es gar nicht will, also lass deinen Kopf mit samt deinen Lippen bei dir.

Aber im Gegenteil, er kam meinem Kopf immer näher. Ich biss auf meine Lippe.

Wenn es nicht so ein verdammt schlechter Zeitpunkt wäre, hätte ich es ja vielleicht sogar zu gelassen.

Aus rein wissenschaftlichem Interesse natürlich.

Aber der Moment passte eben nicht. Mein Leben ist gerade sowieso ein Scherbenhaufen.

Mein Freund hat mich betrogen und ich bin mir allgemein nicht sicher was ich will.

Ich brauche gerade einfach einen Freund und den hatte ich nunmal in Cole.

Also wieso sollte ich es jetzt kompliziert machen und zulassen dass er mich küsst?

Nicht jetzt.

Er kam meinem Kopf noch näher und sah mir fragend in die Augen.
Ich war mal wieder zu unfähig mich zu bewegen oder etwas zu sagen.

War aber auch gar nicht nötig, denn von unten kam plötzlich ein lautes "Cole, bist du zuhause?" von seiner Mum.

Wir fuhren auseinander.

Cole legte verlegen seine Hand in seinen Nacken und sah mich entschuldigend an, während ich sanft lächelte.

"Hey, das steht dir Johnson."

"Was?"

"Das Lächeln."
Ich verdrehte die Augen und folgte Cole aus seinem Zimmer, die Treppen hinunter bis in die Küche.

Er nahm seiner Mum die schwere Tasche ab, die voller Lebensmittel war und stellte diese auf den Tisch.

Und ich hatte dabei perfekte Aussicht auf seine wunderbar trainierten, angestrengten Oberarme.

Fuck.

Ich schüttelte schnell den Kopf und sah zu seiner Mutter die mich noch nicht entdeckt hatte, da ich im Türrahmen stehen blieb und sie aufgeregt durch die Küche rannte.

Die Andersons hatten wirklich ein schönes Haus und eine ebenso schöne Küche.

Wollte ich nur mal gesagt haben, okay..

Als sie mich dann doch bemerkte, legte sie schnell alles weg und lief auf mich zu um mich in ihre Arme zu schließen.

"Oh Hope, es tut mir alles so Leid, mit deiner Mum und was neulich bei dir Zuhause war. Wie geht es dir? Du siehst furchtbar aus Kind."
Sie strich mir sanft über die Wange und nahm mich danach direkt noch einmal in den Arm.

Und das war echt ziemlich schön, denn so eine mütterliche Umarmung hätte mir die letzten Tage einiges einfacher gemacht.

"Los ich mach dir einen Tee."
Sie zog mich weiter in die Küche und ich lehnte mich gegen die Theke um Ms.Anderson dabei zuzusehen wie sie einen Tee machte.

Cole lehnte sich direkt neben mich.

"Mum, kann Hope über nacht hier bleiben?"
Sowohl seine Mutter als auch ich sahen ihn überrascht an.
Seine Mutter wahrscheinlich aus anderen Gründen wie ich...

Aber immerhin war nie die Rede davon dass ich hier bleiben wollte. Ich möchte mich schließlich nicht aufdrängen.

"Aber natürlich kannst du hier schlafen Hope. Du kannst solang hier bleiben wie du möchtest, ja?"
Sie legte ihre Stirn in Falten. Bestimmt macht sie sich sorgen um mich..

"Vielen Dank."
Ich lächelte leicht und Cole grinste mich schelmisch an.

"Vergiss es junger Mann, du wirst auf dem Sofa schlafen."
Ihre eben noch so zarte Stimme, klang nun ziemlich direkt und ernst.

Cole's Grinsen war wie weg geblasen und er verdrehte die Augen, was mich wiederrum zum Lachen brachte.

"Nun gut Kinder, geht hoch spielen oder was auch immer ihr in diesem Alter tut.." sie unterbrach sich selbst und sah Cole kurz an.
"Wisch dir das Grinsen aus dem Gesicht Cole!" dann sah sie wieder mich an und lächelte.
"Ich rufe euch dann zum Essen."

Ich nickte lächelnd und folgte Cole, der wieder in sein Zimmer ging.

"Also, wir beide haben da noch eine Rechnung offen."

mein Herz blieb kurz stehen, da ich dachte, er spielte nun auf den "beinahe Kuss" an, doch dann warf er mir einen PlayStation Controller zu und schaltete diese an.

Ich grinste verlegen.
"Du hast es wohl immer noch nicht gelernt, was Anderson?" fragte ich provokant.

"Freu dich nicht zu früh Johnson, heute habe ich Heimvorteil."

"Der wird dir auch nicht helfen."

Wir sahen uns an und begannen zu lachen, bevor wir das Spiel starteten.

Sehr kurz aber ich wollte es mir nicht nehmen lassen wenigstens ein kleines Kapitel zu schreiben :) Happy Halloween :3

Soon Nearly Perfect ♡ *Abgeschlossen*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt