Kapitel 44

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*Marie POV *

"Willst du mit ihm reden oder soll ich ihn verscheuchen?" fragte Hayley leise und ich grinste.

"Nein schon gut. Ich rede mit ihm" wehrte ich lachend ab und meine Schwester nickte.

Dann traten wir auf die Veranda und Hayley stellte sich dicht neben mich.

Steven stand neben Mom, die in der Hocke saß und Ruby und Claire umarmte, und starrte Harry böse an.

Harry sah Steven ebenfalls an, aber irgendwann hielt er dem Blick offenbar nicht mehr stand und sah erst zu Boden, ehe er auf blickte und sein Blick meinen traf.

Er hielt inne und auch ich erstarrte. Wir sahen uns eine Weile einfach nur an.

Ich sah, wie unsicher er war und such seine Erschöpfung sah man ihm an. Offenbar hatte ihn das ganze ebenso fertig gemacht, wie mich.

"Mommy!" riss Rubys Stimme mich aus meiner Starre.

Ich löste meinen Blick von Harry und sah zu meiner Tochter, die gefolgt von Claire die Verandastufen zu mir und Hayley hinauf gerannt kam.

Ich ging strahlend in die Hocke und schloss meine Töchter fest in meine Arme.

"Meine süßen! Ich hab euch so vermisst" murmelte ich und zog die beiden noch näher an mich.

"Wir haben dich auch vermisst" meinte Claire, als wir uns etwas lösten und drehte sich zu Harry.

"Und Daddy hat dich auch vermisst" fügte sie hinzu und Harry, der nun neben Mom und Steven unterhalb der Stufen stand sah mich verlegen lächelnd an.

Ich lächelte ebenfalls und wandte mich dann wieder an die Mädchen.

"Habt ihr schon gefrühstückt?" fragte ich und die beiden schüttelten den Kopf.

"Na dann wird es höchste Zeit" meinte meine Schwester lachend und nahm die beiden an die Hand. Ehe sie mit meinen strahlenden Töchtern in die Küche verschwand, warf sie Harry über die Schulter hinweg noch einen bösen Blick zu, woraufhin dieser betreten zu Boden sah.

Mom und Steven liefen ebenfalls an uns vorbei und während Steven ihn ebenfalls feindselig anblickte, lächelte Mom freundlich und strich im Vorbeigehen sanft über meinen Arm.

Als sich die Tür hinter ihnen schloss, waren Harry und ich alleine.

Ich blickte auf und sah direkt in seine grünen Augen, die mich nachdenklich musterten.

Ich verknotete schüchtern meine Finger miteinander und fühlte mich ziemlich unwohl.

"Danke für die Blumen" meinte ich schließlich lächelnd und blickte wieder auf.

Harry lächelte etwas und kam schließlich auf mich zu. Als er vor mir stehen blieb, berührten seine Fußspitzen schon fast meine und er sah mich traurig lächelnd an.

"Gern geschehen. Ich wollte eigentlich, dass die Boten dir auch ein Lied singen, aber dazu konnte ich sie nicht überreden." meinte er schulterzuckend und nun musste ich doch etwas lachen und schüttelte den Kopf.

Harry sah mich lächelnd an, ehe er wieder ernst wurde. "Warum seid ihr hier?" fragte ich leise und er legte den Kopf schief.

"Die Mädchen haben dich vermisst. Und ich ebenfalls" meinte er leise und ich sah zu Boden und biss mir auf die Unterlippe.

"Ich weiß, dass das alles meine Schuld ist" fing er an und nahm meine Hände vorsichtig in seine und verschränkte unsere Finger.

"Es tut mir leid. Es tut mir so unendlich leid." Er sagte es leise, aber eindringlich und ich blickte auf und sah, dass er das ehrlich meinte.

"Ich kann nicht ohne dich. Ich brauche dich. Die Woche ohne dich war die schlimmste meines Lebens.

Ich liebe dich und ich kann nicht ohne dich sein.

Ich habe die Bilder mit Moritz gesehen." Ich blickte ihn erschrocken an, doch zu meiner Verwunderung sah er überhaupt nicht ärgerlich aus, sondern eher schuldbewusst.

"Ich will das nicht. Ich will nicht, dass er für dich da ist, wenn ich mich so dumm verhalte. Ich will für dich da sein und immer bei dir sein.

Bitte Marie. Bitte gib mir noch eine Chance. Ich verspreche dir, das ist die letzte Chance, die ich brauche. Bitte!" Er flehte mich regelrecht an und schließlich schlich sich ein Lächeln auf meine Lippen.

Ich liebte Harry. Und egal, was er tat, das konnte niemand ändern. Und auch wenn ich noch immer ein bisschen sauer wegen der ganzen Sache war, hatte ich ihm eigentlich längst verziehen.

Harry sah mich verzweifelt an und schließlich fasste ich mir ein Herz, stellte mich auf die Zehenspitzen und legte meine Lippen auf seine.

Er schien so überrascht, dass er den kurzen Kuss nicht einmal erwiderte.

Ich löste mich relativ schnell wieder und sah lächelnd zu ihm hoch.

Harry sah mich glücklich und erleichtert an und zog mich fest in seine Arme.

Ich erwiderte die Umarmung und spürte, wie Harry etwas weinte.

Ich schloss die Augen und kuschelte mich an ihn. Ich hatte ihn so sehr vermisst.

"Komm mit uns zurück nach Hause" murmelte Harry an meinem Nacken und ich nickte sofort. "Ja" flüsterte ich, woraufhin Harry mich noch fester hielt.

"Es tut mir alles so leid" flüsterte er und ich strich mit einer Hand durch seine Haare.

"Ich weiß" murmelte ich ebenso leise und löste mich schließlich vorsichtig von meinem Mann.

"Ich liebe dich" flüsterte Harry und lehnte seine Stirn an meine und strich mit dem Daumen über meine Wange.

"Und ich verspreche dir, das passiert nie wieder." fügte er hinzu und ich lächelte und sah ihn eine Weile einfach nur an, ehe ich mich löste.

"Gehen wir rein?" fragte ich und wollte mich schon umdrehen, als er mich zurück hielt.

"Warte" Ich drehte mich stirnrunzelnd wieder zu ihm um und er sah mich unsicher an, während er noch immer meine Hand hielt.

"Ich will nicht, dass da irgendwelche Geheimnisse zwischen uns sind." erklärte er und ich nickte nachdenklich.

"Ähm... Also das Mädchen...Sie heißt Stacey." fing er an und ich nickte langsam. Warum fing er jetzt davon an?

"Sie hat Kontakt zu mir aufgenommen" erklärte er weiter und ich zog eine Augenbraue hoch.

"Sie...Sie dachte, sie wäre schwanger" murmelte er und ich wollte gerade wieder eine Panikatacke erleiden, als Harry sofort die Hände hob.

"Aber es war falscher Alarm, es ist alles in Ordnung. Es ist nichts passiert und sie hat mir versprochen, nicht an die Öffentlichkeit zu bringen, was geschehen ist"erklärte er und mein Herzschlag normalisierte sich wieder.

Ich schloss einen Moment die Augen und ließ das alles auf mich einwirken.

Sie war nicht schwanger. Sie dachte es, aber sie war es nicht. Das heißt es änderte sich nichts an meiner Entscheidung, Harry zu verzeihen.

Als ich die Augen öffnete sah Harry mich ängstlich an, doch ich lächelte nur und nickte." Okay" meinte ich schlicht und mein Mann zog überrascht eine Augenbraue hoch.

"O...." fing er an, doch ich unterbrach ihn sofort. " Harry, lass es einfach okay? Vergessen wir das alles. " meinte ich und Harry nickte sofort und drückte mir einen sanften Kuss auf den Handrücken.

"Okay." flüsterte er und ich lächelte und nahm seine Hand, während wir hinein zu den anderen liefen.

Es würde sicher noch ein wenig dauern, bis alles wieder so sein würde, wie früher, aber es war zumindest ein Anfang.

Und endlich hatte ich meine Töchter und meinen Mann wieder bei mir.

Twins on Tour //H.S FF Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt