Twins on Tour //H.S FF

Kapitel 58

*Harry POV*

Mittlerweile war mein Gespräch mit Dr. Berlioz eine Stunde her. Diese war so langsam vergangen, dass ich das Gefühl hatte, in dieser Zeit hätten wir locker noch eine Tour machen können.

Ich lief nervös auf dem Krankenhausgang auf und ab , während Zayn auf einem der Stühle an der Wand saß und mich mitleidig aber auch etwas besorgt ansah.

Louis war vorher nach Hause gefahren, um Niall, Marleen und Liam, der mittlerweile auch bei uns zuhause war und alle Interviews und Termine absagte, indem er vortäuschte, in seiner Familie hätte es ein Problem gegeben, etwas zu essen zu bringen und sie über das neueste zu informieren.

Ich war zwar dagegen, da er sich dadurch in Bedrängnis brachte, doch er meinte es sei alles besser als dass alle mitbekommen würden, dass Marie und ich hier waren. Davon, sagte er, würde alles noch schlimmer werden.

Und ich war ihm daher unglaublich dankbar.
Allen Jungs und Marleen.

Ich hörte, wie jemand hinter mir den Gang hinab rannte und als ich mich umdrehte entdeckte ich meine Schwester, die mit besorgtem Blick, in einem schicken Kleid und mit Stöckelschuhen auf mich zu geeilt kam.

"Was machst du denn hier?" Fragte ich und musste nun doch leicht grinsen, als sie sich an mir abstützte, um ihre Schuhe auszuziehen.

"Wir waren essen... Da hat Niall angerufen und uns.... Alles erzählt.... Da bin ich ins Auto gestiegen... Der Verkehr war zum Glück nicht so schlimm..." Erklärte sie atemlos und ich blickte meine Schwester mit schiefgelegtem Kopf an, ehe ich sie einfach fest in den Arm nahm.

"Ich dachte, du brauchst mich vielleicht." Erklärte sie leise und ich nickte und vergrub meinen Kopf an ihrem Hals.

Als wir uns schließlich lösten begrüßte sie auch Zayn und wandte sich schließlich wieder an mich.

"Wie geht es den beiden?" Fragte sie und ich sah seufzend auf die geschlossene, zum OP führende Tür.

"Sie holen Felix gerade" erklärte ich und sofort sahen Zayn und Gem mich überrascht an.

"Felix" Fragte meine Schwester und ich sah sie mit schiefgelegtem Kopf an.

Offenbar hatte ich mich für einen Namen entschieden. Und ich hoffte, das war in Ordnung für Marie.

Ich nickte leicht und lächelte nun doch ein wenig.

"Ich brauch einen Kaffee. Für euch auch?" Fragte Zayn und erhob sich.

Gemma bejahte, doch ich lehnte dankend ab.

"Okay, dann bis gleich" Meinte Zayn lächelnd und lief den Gang hinab.

Gemma und ich ließen uns auf den Stühlen nieder und meine Schwester musterte mich besorgt.

"Was ist, wenn ihr....?" Begann ich schließlich, wagte es aber nicht, meine Gedanken auszusprechen.

Meine Schwester stellte ihre Schuhe ab und nahm mich fest in den Arm.

"Ihr passiert nichts. Und Felix auch nicht." Ich vergrub meinen Kopf an Gemmas Schulter und weinte nun doch ein wenig.

Ich hörte weit entfernt ein Baby weinen, war aber viel zu sehr in Gedanken versunken, als dass ich es wirklich wahrnehmen könnte.

Plötzlich öffnete sich die OP- Tür und wir schreckten auf.

Eine Schwester trat heraus mit einem kleinen Baby in einigen Decken in den Armen.

Gem und ich sprangen regelrecht auf und Zayn, der gerade mit Niall den Gang herab kam blieb wie angewurzelt stehen und die beiden sahen uns geschockt an.

"Mr. Styles?" Fragte die Schwester und ich nickte nur, unfähig etwas zu sagen und meine Augen fest auf das Baby in ihren Armen gerichtet.

"Schau da ist dein Daddy." Meinte die Schwester leise und trat zu mir und reichte mir meinen Sohn.

Ich streckte wie in Trance meine Arme aus um ihn entgegenzunehmen und sobald Felix in meinen Armen lag hörte er plötzlich auf zu weinen.

"Es geht ihm soweit gut. Er ist gesund, hat ein normales Gewicht und auch sonst besteht kein Grund, dass ich ihn nicht schon zu Ihnen bringen könnte." Ich hörte ihr gar nicht richtig zu. Das einzige, worauf ich mich konzentrieren konnte war Felix in meinen Armen .

Er war so klein und hilflos. Und egal, was passieren würde, ich würde ihn beschützen. Und alles würde gut werden.

In diesem Moment schoss mein Kopf nach oben und ich sah die Krankenschwester alarmiert an.

"Was ist mit meiner Frau?" Fragte ich und alle Blicke waren nun auf sie gerichtet.

"Mr. Styles..." Fing sie an und ich ahnte das schlimmste.

"Ich kann Ihnen dazu momentan keine Angaben machen. Ihre Frau hat bei der OP viel Blut verloren und unsere Ärzte bemühen sich sehr, das alles schnell in den Griff zu bekommen. In circa einer Stunde wird man Ihnen mehr sagen.

Aber jetzt bringe ich sie und ihren Sohn erstmal auf ein Zimmer, in das später auch Ihre Frau verlegt wird. Hier im Gang zu sitzen ist nämlich sicher nicht gut für sie alle." Meinte sie mit einem Blick auf Gem, die Jungs und mich, woraufhin Gemma dankbar nickte und da ich die Schwester nur fassungslos anstarrte schob Gemma mich sanft hinter ihr her und Niall und Zayn folgten uns ebenfalls.

Als wir schließlich vor einer der Türen hielten öffnete die Schwester diese und wir traten ein.

"Hier ist alles was sie brauchen. Windeln, bodies zum umziehen und Milchpulver  für das Fläschchen. Alle 20 Minuten wird jemand nach Ihnen sehen. Und sollte etwas sein, drücken sie einfach diesen roten Knopf." Erklärte sie und deutete auf den Notfallknopf neben dem Bett.

"Haben Sie vielen Dank ." Bedankte Gemma sich und die Krankenschwester nickte lächelnd, ehe sie mir noch einen mitleidigen Blick zuwarf und dann den Raum verließ und die Türe hinter sich schloss .

Und nun standen wir alle in diesem Zimmer und waren wie erstarrt.

Felix gab ein Glucksen von sich und ich sah zu ihm herunter.

Er hatte Maries blaue Augen und seine wenigen braunen Haare , die er hatte lockten sich bereits wie wild.

Er war wirklich schlichtweg perfekt.

Ich ließ mich auf das Sofa an Fenster nieder und sah meinen Sohn an. Es war wirklich das einzige, das mich davon abhielt in Tränen auszubrechen .

Felix und die Mädchen konnten keinesfalls ohne Mutter aufwachsen und das wusste Marie auch. Sie würde uns niemals alleine lassen.

Und wir sie auch nicht. Niemals.
Also egal, wie man es drehte und wendete eines war sicher, Marie würde gesund werden, wir werden mit Felix nach Hause zu den Zwillingen gehen und alles wird gut werden.