1. Kapitel

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Ich lag in einem unbekannten Bett und schaute auf eine weise Wand. Was tat ich hier? Wollte ich nicht ins Stadion fahren? Wieso lag ich jetzt hier in einem fremden Raum? Ich schaute mich im Zimmer um. An der linken Seite stand ein weiteres Bett mit weißen Laken und Decken. Es sah sehr unbequem aus und ich fühlte mich auf meinem auch nicht wirklich wohl, denn die Matratze war Stein hart. Ein Fenster mit grauen Vorhängen ließ mich auf ein Stahlgitter und im Hintergrund auf mehrere Bäume schauen. War das Stahlgitter dafür zuständig, dass ich nicht aus dem Fenster fiel oder flüchtete, sonder hier bleiben sollte? Wo war ich?

An der Wand hing ein Bild mit einem Bibelspruch. Wer hing heut zu Tage noch solche Psalme auf? Jedenfalls niemand den ich kannte. Meine Raumbeobachtung wurde unterbrochen, als die Tür aufgerissen wurde und eine kleine Frau mit einem strengen Dutt herein lief. "Sir, sie müssen leider gehen. Die Besuchszeit ist vorbei!" Erst jetzt bemerkte ich, dass rechts neben mir jemand auf einem Holzstuhl saß. Ben? Was machte er hier? "Kann ich bitte noch einen Moment?" "Sir, ich..." "Bitte!", flehte er die Dame an. Leicht nickte sie und ging wieder aus dem Zimmer.

"Wieso musste dir das passieren? Wieso nicht mir? Es tut mir so Leid Amelie!" Er nahm meine Hand und drückte sie leicht. Seine Wärme verteilte sich in meinem ganzen Körper. "Bitte wach bald wieder auf. Ich vermisse dich!", sagte er. "Ich bin doch da. Ich bin wach! Siehst du das nicht?", fragte ich ihn. Doch er antwortete nicht. Er schaute traurig auf unsere Hände. Okay. Was sollte das? Wieso gab er mir keine Antwort? Hörte er mich nicht? Ich setzte mich hin, aber er bemerkte mich immer noch nicht. "Hallo? Ich bin hier! Mir geht es gut."

Aber er schaute nicht mal zu mir, sondern auf mein Kissen. Was sollte das denn jetzt? Ich drehte mich um und erschrak. Ich sah mich! Meine Augen waren geschlossen und ich war blass. Über meinem Gesicht war eine Atemmaske befestigt und auf meiner Stirn klebte ein großes Pflaster. Wie kann das sein, dass ich mich selber sehen kann? "Ben? Hallo? Kannst du mich hören? Ich bin hier! Siehst du mich denn nicht? Ben, Bejamin?"

Er hob die Hand von mir oder eher gesagt dem zweiten ich hoch und küsste die Hand. Ich konnte sogar seine Lippen auf meiner Haut spüren. Es kribbelte dort, wo seine Lippen meine Haut berührt hatten. "Es tut mir so Leid Amelie. So unendlich Leid. Wach bitte schnell auf. Du kannst mich nicht verlassen, hörst du?" "Ja, laut und deutlich und was soll das hier werden?" Er hatte es wohl wieder nicht gehört, denn er sprach einfach weiter. "Ich brauche dich, was bin ich denn schon ohne dich? Ein nichts. Und jetzt muss ich wegen dir auch noch weinen. Und es tut mir Leid, wegen unserem Streit im Auto, ich meinte das nicht so, aber Nick ist wirklich ein Arsch. Und selbst du musst mal auf mich hören. Also wach ja wieder schnell auf, denn ohne dich kann ich nicht leben. Also bis morgen dann meine Süße."

Zum Abschluss seiner halben Liebeserklärung gab er mir noch einen Kuss auf die Stirn. Ich griff nach seiner Hand und tatsächlich konnte er es spüren. Er drehte sich sofort um und blickte mich an. "Siehst du, du machst mich schon so verrückt, dass ich schon gedacht habe ich hätte dich gespürt." Er stand einfach auf und ging hinaus durch die weiße Tür. "Wieso kann er mich jetzt spüren, aber nicht sehen und hören?" Jetzt begriff ich. Ich war ich nur ich war so schwer verletzt, dass ich im Koma lag und ich bin jetzt ich. Das heißt ich bin ein Geist von mir selber. Oh Gott, das darf doch nicht war sein. "Was ist bloß mit mir passiert?"

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In der Storyinfo ist ein Bild von Ben zu sehen ;)

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