- Bens Sicht -
Wir umarmten Amelie und danach hakte sie sich rechts bei mir ein und nahm auf der anderen Seite Chris Hand in ihre. Es schmerzte die Beiden so vertraut und verliebt zu sehen. Warum hatte ich es nicht schon früher bemerkt? Entweder hatten die Beiden es wirklich gut versteckt oder ich hatte einfach nicht darauf geachtet. Vielleicht wollte ich es auch nicht sehen. Ich wusste es nicht.
Wieder fiel mein Blick auf ihre verschränkten Hände und ich ertappte mich dabei, dass meine Hand verkrampfte und Wut in mir aufstieg. Ich musste mich daran gewöhnen. Es würde bestimmt auch noch ein bisschen länger dauern, aber was sollte ich tun? Ich wollte von Anfang an nur das Beste für sie! Und wenn man Amelie ansah, wusste man, dass sie glücklich war. Und das war das Wichtigste für mich.
Langsam gingen wir wieder zurück zum Haus, wo Emelie schon vor der Tür stand und uns ungeduldig erwartete. Sie schaute uns erstmal von oben bis unten an, bis dann ihr angespannter Gesichtsausdruck in einen erleichterten wechselte.
"Zum Glück geht es euch gut!", flüsterte sie und umarmte uns alle gleichzeitig und zog uns dann ins Haus. Ich fühlte mich in diesem Moment sehr unwohl, auch wenn ich meinem Bruder und meiner besten Freundin alles Glück der Welt wünschte, wollte ich dennoch nicht noch den restlichen Abend ihre Zweisamkeit mit ansehen. Ich wollte am liebsten so schnell wie möglich wieder aus diesem Haus heraus und stundenlang in der Gegend herumlaufen, bis ich meine Gedanken geordnet hatte.
"Es tut mir Leid, aber ich würde jetzt gerne nach Hause. Ich wünsche euch noch einen schönen Abend." Sagte ich und drehte mich schon mal wieder in Richtung Haustür. "Ich würde auch erstmal in mein Zimmer verschwinden, wenn es recht ist.", meinte Amelie leise, ging die Treppe rauf und kurze Zeit später folgte ihr auch schon Chris.
Sie klang irgendwie ein bisschen traurig. Eigentlich wäre ich ihr normalerweise hinterher gegangen. So war es schon immer gewesen. Ich wollte sie immer aufheitern, sie zum lachen bringen, damit ihre schlechten Gedanken verschwanden. Doch jetzt war es mein Bruder, der ihr hinterlief. ’So schnell kann es sich ändern!’, dachte ich und schaute traurig weiter auf die Treppe.
"Alles klar?", fragte Emelie neben mir. Ich hatte total vergessen, dass sie auch noch im Flur stand. "Jaja, alles klar.", sagte ich und öffnete die Haustür. "Ich glaub ehrlich gesagt nicht, dass bei dir alles klar ist! Wie wäre es wenn ich dich jetzt ablenke? Schauen wir doch jetzt den Film!", sagte sie lächelnd und zog mich schon in Richtung des Wohnzimmers. Ich warf noch schnell die Tür zu und folgte ihr schnell.
Ich setzte mich auf das Sofa und Emelie ließ sich gleich neben mir fallen. Sie startete den Film, der sich als Actionkomödie herausstellte und lehnte ihren Kopf gegen meine Schulter und irgendwie schoss mir der Satz den vorhin Chris zu mir gesagt hatte durch den Kopf: "Irgendwann wirst du auch jemanden finden bei dem du die Schmetterlinge spürst und wenn es soweit ist, dann lass sie nicht gehen!"
Ich schaute Emelie von der Seite an, die dies überhaupt nicht bemerkte, da sie voll und ganz auf den Film konzentriert war. Sie lachte laut auf, als der Actionheld mit Leichtigkeit die Bösewichte vernichtete und ein Kribbeln durchfuhr mich wie auch schon im Eiscafé.
Vielleicht war sie ja diejenige, die ich nie wieder loslassen würde. Verzaubert hatte sie mich schon!
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Hallo ihr Lieben,
wieder ein neues Kapitel und wir hoffen es hat euch gefallen. Wie immer freuen wir uns über ein Vote oder ein Kommentar.
Bis dann
Allysson & Mariella ♥
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Please stay with me
Teen FictionAmelie ist ein sensibler Mensch, der keinem etwas zuleide tun will. Sie will allen es Recht machen und bemerkt dabei nicht, wie ihr Freund sie behandelt. Auch auf die Anmerkungen ihres besten Freundes will sie nicht hören, bis zu dem Tag, der ihr ga...