29. Kapitel

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- Bens Sicht -

Wir saßen in der Eisdiele. Vor mir stand mein geliebtes Schokoladen-Spagetti-Eis mit extra vielen Streusel und Schokosoße. Emelie hatte sich ein Erdbeerbecher bestellt, welcher auch sehr lecker aussah. "Darf ich mal probieren?", fragte sie mich und klimperte mit ihren Wimpern. "Klar!", meinte ich und schob ihr den Teller zu. Wir verstanden und echt gut und in den letzten Minuten hatten wir festgestellt, dass wir viele Gemeinsamkeiten hatten. Sie war charmant, nett und echt süß.

'Was tust du eigentlich hier?', fragte ich mich selbst. 'Flirtest hier mit dem Zwilling von deiner Freundin!' Das tue ich nicht! 'Natürlich nicht! Ihr klimpert mit den Wimpern, lächelt kokett, teilt euch euer Eis. Also flirten tut ihr überhaupt nicht!', meinte wieder die Stimme  in meinem Kopf.

"Sei doch einfach leise!", schimpfte ich. "Was? Wieso soll ich leise sein?", fragte Emelie. Ich hatte es außversehen laut gesagt und merkte schon wie sich meine Wangen rot färbten. Wieso konnte mein Kopf nicht einmal leise sein? Wieso brachte er mich immer in so eine peinliche Situation? Was sollte ich jetzt sagen?

"Sorry, ich meinte, ähm… mein Handy. Es vibriert die ganze Zeit. So was würde ich niemals zu dir sagen. Dafür finde ich dich viel zu interessant. Uh, schon wieder. Mann, ich nehme aber auch immer wieder Anlauf um in die Fettnäpfchen zu springen.

Emelie musste einfach nur grinsen. Warum verhalte ich mich so komisch in ihrer Gegewart? Was ist denn nur auf einmal los mit mir? In der Schule passiert mir das doch auch nicht! "Dann geh doch kurz an dein Handy, dass macht mir nichts aus!", sagte sie, lehne ihren Kopf auf ihre eine Hand ab und lächelte mich wieder an.

"Nein geht schon! So wichtig kann es nicht sein." "Okay." Schon wieder herrschte diese unheimliche Stille zwischen uns. Sie lächelte, ich lächelte. Was soll ich denn jetzt sagen? Soll ich etwas sagen? Soll ich lieber nichts sagen? Was soll ich denn machen? Wieso stellte ich mir eigentlich so viele Fragen? Ich war irgendwie total aufgeregt, wusste aber nicht wieso.

"Wollen wir vielleicht noch was anderes machen?", fragte sie mich und ich nickte nur. Ich bezahlte schnell für uns und wir gingen zusammen aus dem Café. "Wollen wir einen Film schauen? Ich hab glaub ich noch einen bei Amelie.", sagte sie und schaute mich abwartend an. Eigentlich wollte ich nicht zu Amelie. Ich hatte im Moment keine Lust sie zu sehen. Sie hatte mich vorhin, auch wenn es vielleicht von ihr ungewollt war, verletzt und ich wusste nicht wie ich dann reagieren würde, wenn ich sie antreffen würde. Dennoch stimmte ich zu, denn ich wollte auch Emelie nicht verletzten, indem ich ihre Idee ablehnte. 

Ich hielt ihr die Beifahrertür auf und lief schnell um mein Auto um selbst einzusteigen und fuhr los. Nach fünf Minuten waren wir bei meinem "zweiten Zuhause" angekommen und gingen ins Haus. "Ich glaube ich hab den Film in meinem Koffer. Bin gleich wieder da!", meinte sie und lief beim sprechen schon die Treppe hoch. "Okay. Ich warte hier.", sagte ich noch leise, aber ich glaubte sie hatte gar nicht mehr auf mich geachtet. Ich ging den Flur entlang um kurz im Bad zu verschwinden. Ich schaute in den Spiegel über dem Waschbecken. Was tat ich hier eigentlich? Ich sollte mit Amelie reden. Vielleicht hatte ich ja auch einfach etwas falsch verstanden. Vielleicht nahm ich es einfach zu ernst, wenn sie mich einmal nicht bei sich haben wollte. Ich sollte einfach noch einmal zu ihr gehen.

Ich richtete mir schnell meine Haare, nickte mir im Spiegel zu und ging wieder auf den Flur. Ich hörte Schritte von oben kommen und ging zu der Treppe um Emelie anzulächeln. Aber mit dem was ich sah hatte ich nicht gerechnet!

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