23. Kapitel

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- Amelies Sicht -

Ich konnte nicht mehr spreche. Mein Körper war einfach und es kam mir so vor, dass ich die Situation nur von oben betrachtete und nicht mehr in meinem Körper war. Immer noch nicht hatte ich verstanden, was das Mädchen vor mir gesagt hatte.

Mein Kopf ratterte und ich hatte das Gefühl, dass er schon rauchte und jeden Moment explodieren würde. 'Das konnte nicht sein! Das war nicht möglich!' Diese zwei Sätze tauchten immer wieder on meinem Kopf auf.

"Ich würde sagen, dass du erstmal rein kommst!", hörte ich weit entfernt Bens Stimme. Irgendwie gelangten wir ins Wohnzimmer, wo ich mich abwechselnd auf die Couch setzte. Auf einmal hörte ich die Stumme des Mädchens, das behauptete meine Schwester zu sein.

"Ich verstehe, dass du geschockt bist, das war ich am Anfang auch, aber es ist die Wahrheit. Ich habe schon so lange versucht meine Eltern ausfindig zu machen, aber nur hat es geklappt. Vor kurzer Zeit habe ich den Bericht in der Zeitung gelesen und dann war da dieses Bild." Sie reichte mir diesen Zeitungsbericht mit dem Bild. Ja, das war ich, aber das muss doch nicht heißen, dass sie gleich meine Schwester ist, nur weil wir uns ein bisschen ähnlich sind. Ich konnte wieder mal nichts sage.

Es war einfach viel zu viel für mich, um mich jetzt zu äußern. Ich sah sie einfach nur an und verglich sie mit mir. Ihre Haare waren ein Stückchen kürzer als meine und sie hatte anstatt meiner braunen Augen grüne. Sie sahen aus wie die meiner Mutter. Es war einfach unglaublich. Sie war viel hübscher als ich, aber doch sahen wir und so ähnlich.

Ben sagte auch nichts mehr, sondern starrte von ihr zu mir und anders herum. Es war aber nicht möglich. Ich war ein Einzelkind. Wenn ich eine Schwester hätte, dann wüsste ich doch davon. "Aber meine Eltern haben mir etwas erwähnt!", sagte ich ohne darüber nachzudenken, denn nun wurden ihre Gesichtszüge traurig und ihre schönen braunen Augen glasig. "Ich... es tut mir Leid. Ich wollte nicht... Ich wollte sagen, dass sie mit doch dann etwas erzählen hätte, oder nicht?!"

"Ich wusste es bis vor einem Jahr auch nicht, wo ich meine Geburtsurkunde bei meinen Pflegeeltern gefunden hatte. Ich will auch nicht eure Familie zerstören, aber ich wollte unbedingt meine Schwester kennen lernen." Das konnte sog nicht wirklich sein. "Das ist irgendwie krass. Ja, krass!" Ben starrte immer noch zwischen und hin und her.

Plötzlich hörte ich die Stimmen meiner Eltern. "Schatz, ich bin immer noch der Meinung, dass wir etwas vergessen haben. Die Soßen haben wir, oder?" "Ja, ich habe schon dreimal nachgeguckt." Die Stimmen kamen immer näher bis die Beiden mit voll gepackten Einkaufstüten im Wohnzimmer standen. Beide schauten genau wie Ben zwischen mir und meiner angeblichen Schwester hin und her.

Der Mund von meiner Mum ging kurz auf, schloss sich aber gleich wieder. Was war denn jetzt mit ihnen los? "Em...Emelie?", stotterte sie plötzlich und die Welt brach für mich zusammen.

Das konnte nicht ihr Ernst sein. 17 Jahre lang hatten sie mir verheimlicht, dass ich eine Zwillingsschwester hatte. 17 Jahre in denen ich dachte ich wäre ein Einzelkind. Wie konnten sie einfach ein Kind abgeben? Wie konnten sie sich für mich entscheiden? Wieso nicht für Emelie? Ben hatte wohl bemerkt, dass ich mit meinen Gefühlen kämpfte und nahm mich in den Arm. Meine anderen Probleme schienen wie verflogen. Der Schock saß tief in meinen Knochen. Ich sprang auf und rannte raus. Ich brauchte Abstand. Abstand von allem.

- Bens Sicht -

Amelie lief einfach aus dem Wohnzimmer, die Treppe hoch und knallte die Tür hinter sich zu. Ich konnte sie verstehen. Das war zu viel auf einmal. Und ich selbst fühlte mich fehl am Platz. Auch wenn ich seit dem Kindergarten fast jeden Tag hier war, war dies eine Familienangelegenheit, wo ich nicht dabei sein sollte.Amelies Mutter Emma ging langsam auf Emelie zu. Leise flüsterte sie immer wieder: "Es tut mir Leid! Es tut mir so Leid!"

Ich stand auf und lief Amelie nach.Auch wenn sie vielleicht alleine sein wollte, ich musste sie irgendwie trösten, dafür war doch ein bester Freund da. Und ihren besten Freund hatte sie sonst auch immer an sich ran gelassen und gebraucht. Sie war für mich immer da gewesen und jetzt musste ich für sie da sein! Leise klopfte ich an ihre Tür und trat ein.

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Hey :)

endlich ein neues Kapitel. Hoffen es gefällt euch und ihr voted oder kommentiert fleißig :D

Vielen Dank an cinderella1991, AnnikaHoran14 und alicewiener fürs kommentieren im letzten Kapitel <3

Liebe Grüße

Mariella & Allysson

Please stay with meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt