28. Kapitel

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Amelies Sicht

Ich wachte auf, dachte aber immer noch an den wunderschönen Traum der letzten Nacht. Doch als ich bemerkte, dass etwas um meine Taille lag erschrak ich für einen Moment. Es war Realität gewesen. Kein Traum sondern Wirklichkeit! Neben mir lag Chris ganz ruhig und schlief. So süß sah er dabei aus, dass ich dahin schmolz. Ich beobachtete ihn weiter bis es plötzlich an meiner Tür klopfte.

"Amelie bist du schon wach?", flüsterte Ben im Flur. Wieso war er hier? Wieso genau jetzt? Wenn er Chris neben mir im Bett sehen würde, dann… Ich befreite mich so schnell es ging aus Chris Umarmung. "Warte kurz! Ich muss schnell mein Zimmer aufräumen!", rief ich und versuchte Chris aufzuwecken, indem ich ihn am Arm schüttelte. Langsam öffnete er die Augen und als er mich erkannte breitete sich ein großes Lächelns auf seinem Gesicht aus. Mir ging es genauso, aber ich durfte ihm jetzt nicht wieder verfallen, doch seine Lippen zogen mich in seinen Bann. So gerne hätte ich ihn jetzt geküsst, doch sein Bruder vor meiner Tür ließ dies nicht zu.

"Ben sehet vor der Tür! Du musst dich verstecken! Geh auf den Balkon, schnell!", flüsterte ich. Er schmiss die Decke zur Seite und sprang auf. Ich schob ihn in Richtung Balkon, doch bevor er raus ging drückte er mir einen sanften Kuss auf den Mund. Gerade als er hinter der Hauswand verschwand und ich die Balkontür schloss, öffnete Ben meine Zimmertür. "Amelie, ich hab dein Zimmer auch schon unordentlicher gesehen, das macht mir nichts aus." Ich drehte den Henkel der Balkontür runter und lächelte ihn dann an.  Mein Magen zog sich zusammen bei dem Gedanken, dass Ben Chris fast erwischt hätte. Das er mich fast erwischt hätte.

"Warum lächelst du mich verklemmt an und warum wart u auf dem Balkon? Versteckst du was vor mir? Vielleicht jemanden? Habe ich bei etwas gestört?" Ich schluckte und das ziemlich laut. "Ich.. ähm…nein, hier war niemand. Es war nur so warm die Nacht, da hatte ich mit offener Tür geschlafen. Außerdem st mein leben wie ein offenes Buch für dich. Du weißt alles. Also bitte was sollte ich vor meinem besten Freund noch verstecken?"

"Deinem Freund, ja? Ich bin jetzt dein Freund, so komisch der Gedanke sich auch noch anhört." Ich lächelte ein falsches Lächeln, denn ich wusste nicht, was ich jetzt sagen sollte. "Ich weiß! Es ist einfach noch zu neu für mich.", sagte ich dann leise und setzte mich wieder auf mein Bett. In meinem Kopf herrschte ein Durcheinander. Ich wusste nicht was ich machen oder sagen sollte. Sollte ich ihm verraten, dass draußen in der Kälte Chris stand und wahrscheinlich schon am erfrieren war?

'Nein! Ben wird nie wieder mit dir reden, wenn er es erfährt!', sagte eine Stimmer in meinem Kopf. 'Aber irgendwann wird er es erfahren und es ist besser von dir als von jemand anderem.', meinte eine andere. Ich verzweifelte total und ließ mich nach hinten fallen.

'Oh riecht das Kissen gut!', dachte ich und zog den Geruch von Chris in mich auf.

"Was machst du da?", Bens Stimme war direkt neben mir. Ich öffnete meine Augen und sah Ben neben mir liegen. "Nichts! Was soll ich denn machen?", irritiert schaute ich ihn an. "Ach egal! Also was wollen wir machen? Hast du Lust…", meinte er, aber ich unterbrach ihn. "Ben. Ich bin noch total müde und ich glaub du würdest mich heut nicht lange aushalten können. Wollen wir lieber wann anderes etwas zusammen unternehmen?"

Deprimiert schaute er mich an und stand dann auf. "Okay. Dann ruh dich aus. Ich ruf dich an okay?" Ich nickte und sah zu wie er mein Zimmer verließ. Geschafft! Zwar war es nicht nett meinen besten Freund anzulügen, aber was sollte ich auch machen? Ich konnte ihm nicht die Wahrheit sagen. Ich brachte es einfach nicht übers Herz.

Bens Sicht

Ich verließ ihr Zimmer und ging geknickt die Treppe herunter. Ich wollte doch einfach mal wieder was mit ihr machen! Schon zu lange hatten wir nichts mehr unternommen, aber sie blockte mich einfach ab. Auch wenn sie müde war, hätten wir dann nicht einfach zusammen auf dem Sofa liegen und uns einen Film anschauen können. Früher hatten wir das so oft gemacht. Auch wenn es ihr nicht gut ging, konnte ich sie immer auf andere Gedanken bringen, aber jetzt wollte sie nicht mal mich mehr in ihrer Nähe haben. Es hatte sich etwas zwischen uns verändert, aber ich wusste einfach nicht was es war.

"Hey!", sagte Emelie und ich schaute vom Boden weg und sie an. Wie ähnlich sie Amelie sah erschreckte mich jedes Mal. "Hey", meinte ich nur, ging an ihr vorbei und griff nach der Haustürklinke. "Alles okay?", fragte sie und ich drehte mich wieder zu ihr um. Ich wollte zuerst Nicken, schüttelte dann aber den Kopf. Nichts war okay! Ich war traurig und deprimiert. "Ich wollte eigentlich etwas mit Amelie unternehmen und hatte mich schon darauf gefreut, aber sie ist wohl sehr müde und hat keine Lust." "Oh. Tut mir Leid! Wollen wir vielleicht etwas zusammen machen?", fragte sie und lächelte mich aufmunternd an. Ich hatte nichts weiter zu tun. Und Zuhause langweilen konnte ich auch wann anders, also wieso nicht? Ich lächelte zurück und stimmte zu.

Amelies Sicht

"Kannst wieder rein kommen", sagte ich und hielt ihm die Balkontür auf. Schnell lief er rein und ein kalter Windstoß verfolgte ihn. "Ich dachte schon ich müsste da draußen erfrieren!", sagte er, drehte sich zu mir um und grinste breit. Als er mich erblickte ersetzte ein besorgtes Gesicht das Grinsen. "Alles klar?", fragte Chris und legte seine großen Hände auf meine Hüfte. "Wir können das nicht! Ich kann das nicht!", sagte ich verzweifelt. "Was kannst du nicht?" "Ihm die Wahrheit sagen!"

"Dann sagst du es ihm erstmal nicht. Wir halten es einfach geheim. Ich will nur bei dir sein! Das ist das Wichtigste für mich und ich hoffe auch für dich. Und im Moment ist es mir egal ob unsere Beziehung öffentlich oder geheim ist. Wenn du noch nicht so weit bist, dann lässt du es sein.", meinte er. Chris schaute mich liebevoll an. "Hey!" Er hob mich hoch und ich legte meine Hände und meine Beine um seinen Körper.

"Ich kann ihn aber auch nicht anlügen!" "Du hast es doch gerade getan!" "Ja, aber das war schon schwer für mich. Wie soll ich das denn jedes Mal wenn ich ihn sehe schaffen?" "Ach Süße. Wir schaffen das schon."

Chris legte seine Lippen ganz leicht auf meine und löste sich dann wieder von mir, aber dieser kleine Kuss ließ mich schon wieder all meine Probleme vergessen. Ich war im Rausch, süchtig nach ihm, und ich konnte nicht genug von ihm bekommen. Schnell küsste ich ihn wieder, dieses Mal leidenschaftlicher und mein Bauch kribbelte, als er in den Kuss hinein lächelte.

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