36. Kapitel

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-Bens Sicht-

Als ich dann zu Hause war schnappte ich mir erstmal meine Kopfhörer und legte mich auf mein Bett, um mich mal ein wenig zu entspannen, denn seit gestern bin ich wie auf Strom. Ich genoss den Moment von Ruhe und nickte ein bisschen ein. Ich war wirklich schläfrig heute, vielleicht sollte ich mir das Angebot von Emelie noch mal genau durch den Kopf gehen lassen. Ich meine schlecht für mich wäre es ja wirklich nicht und was sollte ich denn jetzt auch anderes machen, denn meine beste Freundin wollte ich ganz bestimmt nicht sehen.

Also schnappte ich mir meine Sachen und fuhr wieder zurück zu Emelie. Ich klingelte und hoffte einfach nur, dass Amelie mir nicht die Tür öffnete. Zum Glück war sie es auch nicht, sondern es war ihre Mutter.

"Hallo Ben, du willst wahrscheinlich zu Amelie. Sie ist in ihrem Zimmer, du kennst den Weg ja." Amelies Mutter hielt mir die Tür auf. Ich trat zwar ein blieb dann aber vor ihr stehen. "Um ehrlich zu sein, ich suche ich eigentlich Emelie. Ich wollte heute noch etwas mit ihr unternehmen."

Sie runzelte die Stirn und sagte: "Wir und Emelie sitzen im Garten, aber sie hat gar nicht erwähnt, dass du vorbei kommen wolltest. Wir wollten eigentlich mit ihr einen schönen Familientag machen." "Achso, na dann will ich sie nicht stören." Nun kam Emelie zu uns und lächelte mich an. "Wen willst du nicht stören Ben?"

Ich musste lächeln als ich sie sah. Es war echt unglaublich wie ähnlich sich Amelie und Emelie sahen, aber wie unterschiedlich sie doch sein konnten. "Ich wollte noch was mit dir unternehmen, aber ihr habt heute euren Familientag, da will ich lieber nicht länger stören." Ich drehte mich um und ging aus der Tür zu meinem Fahrrad.

"Ben, warte. Bleib doch, du gehörst doch hier praktisch zur Familie." Emelie hielt mich am Arm fest und sie lächelte immer noch. "Und was ist mit Amelie?" "Tu es doch mir zur Liebe und bleib hier. Es ist alles komisch neu hier und ich habe bei dir das Gefühl, als würde ich dich schon länger kennen. Bitte Ben."

Sie sah mich ganz traurig an und da konnte ich schon immer bei Amelie nicht widerstehen, aber bei Emelie fiel es mir noch schwieriger. "Okay." "Supi, danke."

Sie nahm meine Hand und zog mich hinter sich her in den Garten. Dort saßen alle beisammen, außer Amelie, sie war ja auf ihrem Zimmer. "Was hattest du denn eigentlich vor mit mir?" Emelie strahlte mich an. Sie war so wunderschön und es war, als ob sie niemals aufhörte zu lächeln. Sie war so glücklich und das konnte ich gar nicht nachvollziehen. Sie hatte ja anscheinend in ihrem Leben so viel Kummer und Leid erlebt. Aber das faszinierte mich auch. Ich wollte auch genau so glücklich und fröhlich sein, es musste einfach am Joga liegen.

"Weißt du, ich wollte auf dein Angebot von heute morgen zurück kommen. Ich denke Joga würde mir nicht schaden. Außerdem bist du immer so gut drauf und wenn das am Joga liegt, dann will ich das unbedingt auch machen. Also wollte ich dich mit zu mir nach Haus nehmen und noch ein bisschen Joga mit dir machen."

Emelie blieb stehen und sagte: "Dann nichts wie los. So schnell konnte ich noch nie jemanden für mein Jogaprogramm begeistern." Sie ging kurz zu ihren Eltern, komisch das zu sagen, denn vor kurzer Zeit war nur Amelie die Tochter. Irgendwie ganz komisch. Naja, auf jeden Fall kam sie schnell wieder und zog mich wieder hinter sich her.

Ich fragte sie wie sie es so schnell geschafft hatte ihre Eltern zu überzeugen, dass sie mit mir mitgehen konnte und sie meinte darauf nur: "Ich weiß halt wie man es macht."  Dann wackelte sie mit den Augenbrauen und hielt mir die Beifahrertür von ihrem Auto auf. "Ich will doch auch mal ein Gentleman sein."

Sie war komplett anders als Amelie, aber sie war so witzig und es machte Spaß mit ihr Zeit zu verbringen. Und sie war deswegen auch so hübsch, auf ihre eigene Art und Weise. Sie trug immer einen Rock mit einer Leggins darunter. Die Leggins wechselte jeden Tag die Farbe, doch ihre  Fingernägel waren immer Rot. Egal wo sie hinging sie wechselten nie ihre Farbe. Sie blieben Tag für Tag wie das Lächeln in ihrem Gesicht.

Also fuhr sie los und fragte nach dem Weg. Ich spielte ihr Navi und irgendwann kamen wir bei mir an. Ich schloss auf und vor mir stand ein grinsender Chris. An seiner Stelle würde ich auch grinsen denn er hatte ja Amelie. Also lächelte ich ihn kurz an und guckte danach etwas grimmig, doch Chris lächelte einfach weiter.

Chris ging, dafür kam Mum kurzer Hand um die Ecke. "Hallo Ben, oh wie ich sehe hast du Amelie mitgebracht. Amelie willst du auch hier etwas essen. Ich hatte für uns was Schönes gekocht, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass für dich auch noch was dabei ist."

Ich schaute zu Emelie und dann wieder zu Mum. "Mum, darf ich dir vorstellen, das ist Emelie die Zwillingsschwester von Amelie. Ihre Eltern haben sie damals weggegeben, aber das müsstest du ja wissen." Mums Augen weiteten sich bei meinen Worten und sie gab keinen Mucks mehr von sich.

Ich sagte zu Mum, nur noch, dass Emelie und ich später etwas essen würden und dass wir erst mal hoch gehen in mein Zimmer. Sie nickte nur und verschwand dann wieder in der Küche.

"Ich zeig dir nachher alles, wenn du willst, aber erstmal machen wir jetzt Joga, bevor ich es mir noch anders überlege.“

So das war es jetzt erstmal wieder fürs erste.Vielen Dank, dass ihr unser Buch noch nicht aufgegeben habt und immer noch weiterlest. Die allerliebsten Grüße von Mariella&Ally

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