Please stay with me

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"Amelie, wo bleibst du? Du wolltest schon vor einer halben Stunde beim Stadion sein! Ich geh gleich ohne dich zum Spiel! ", meckerte mich mein Freund an. Ich hatte ihn angerufen, um ihm zu sagen, dass ich in 5 min. da sein würde, aber dass er mich gleich anschrie, damit hatte ich nicht gerechnet. "Ich bin gleich da. Warte noch kurz! ", sagte ich und bevor er etwas sagen konnte legte ich auf.

Wieso tat ich mir das eigentlich an? Ich wäre ohne ihn viel besser dran, aber ich blieb bei ihm, ohne genau zu wissen, wieso ich es eigentlich tat. Ich öffnete mein kleines schwarzes Auto und stieg ein. Mein Auto war schon ziemlich alt, denn ich hatte kein Geld für ein neues und natürlich, wie sollte es anders sein, wollte es nicht anspringen. Wie sollte ich jetzt bloß ins Stadion kommen?

Da fiel mir ein, dass Ben mich ja vielleicht mitnehmen könnte, er hat ja schließlich ein neues Auto seit zwei Wochen. "Ben?" "Ja?" "Ich bin’s, Amelie. Kannst du mich mit zum Stadion nehmen? Mein Auto ist mal wieder Schrott." "Klar, bin gleich bei dir." Gott sei Dank war Ben noch nicht im Stadion, aber er war ja eigentlich immer zu spät, wenn man es so sieht. Und heute freute ich mich doch tatsächlich über seine Unpünktlichkeit. Natürlich war er schon nach einer Minute bei mir, er beeilte sich nämlich immer, wenn ich ihn um etwas gebeten hatte. So etwas nenne ich meinen wirklich besten Freund. Aber die Tatsache, dass er nur zwei Straßen weiter von mir entfernt wohnte, war natürlich auch sehr praktisch.

"Steigst du ein, oder willst du da Wurzeln schlagen?" Mit seinen Worten riss er mich aus meinen Gedanken. Ich war wirklich eine Tagträumerin. Schnell stieg ich ein und Ben fuhr auch dann direkt los. "Ben, Ausnahmsweise erlaube ich dir heute mal die Geschwindigkeitslimits zu ignorieren und aufs Gaspedal zu drücken, denn ich muss wirklich, wirklich schnell beim Stadion sein. Weißt du, Nick war so komisch vorhin am Telefon und ich will nicht, dass er irgendetwas Unüberlegtes tut. Okay?" Ben drückte anstatt einer Antwort direkt aufs Gaspedal. Er freute sich erst über die Tatsache, dass ich ihn heute mal so fahren ließ, wie er es wollte, doch dann änderte sich sein Gesichtsausdruck abrupt.

"Was meinst du mit: Er war komisch?" Er kniff seine Augen zu schmalen Schlitzen zusammen, als ich ihm nicht antwortete, weil er die Antwort eh schon längst wusste. Dann rastete er völlig aus. Mal wider, denn immer wenn wir über das Thema Nick sprechen ist er nie meiner Meinung. "Wenn ich ihn zwischen die Finger kriege, dann, dann..." "Was dann? Er war einfach nur schlecht gelaunt. Lass gut sein Ben." "Nein! Er behandelt dich schon so seit Monaten. Nick ist ein Arsch, kapier das doch endlich bitte Amelie. Er ist deiner Meinung nach immer schlecht gelaunt, dabei behandelt er dich wie Dreck. Sie es doch endlich mal ein, bitte. Nick ist und bleibt ein Arsch." 

Jetzt wurde ich auch wütend, doch nicht annähernd so wie Ben. "BENJAMIN HARRIS! Lass es einfach sein. Ich bin schon groß genug, um auf mich selbst aufpassen zu können. Also lass stecken, verstanden?" "Weißt du wie sehr ich dich doch manchmal hasse, wenn ich mit ansehen muss, wie du mit deiner rosa-roten Brille in dein Verderben rennst? Wie kann man nur so gut gläubig sein wie du?" Ich wollte ihm gerade nochmal so richtig schön die Meinung geigen, doch ich konnte nicht. Ich konnte nicht vor Schmerzen.

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