16. Kapitel

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Dieses Kapitel ist für AnnikaHoran14

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- Amelies Sicht -

Ich wurde total rot nachdem er mir das Kompliment gemacht hatte. Ich konnte damit nicht so einfach umgehen. Das konnte ich noch nie. Mir wurden sonst auch nie Komplimente gemacht.

"Danke", sagte ich leise. "Hey! Muss dir doch nicht peinlich sein!" Ben lachte sich neben mir schlapp. "Lach nicht!", meckerte ich ihn an.

"Doch, doch, dass muss ich jetzt leider! Ach komm her!" Er zog mich näher an ihn ran. "Schmoll doch nicht. Komm Lach!" Er grinste mich an und fing an mich zu kitzeln.

Ich hatte schon mal erwähnt, dass ich es hasste, wenn er mich auskitzelte, denn so wie immer konnte ich mich nicht mehr einkriegen und schrie und lachte gleichzeitig.

"Ben lass das! Das ist nicht fair!", schrie ich, denn ich konnte ihn nicht mal zurück kitzeln. Erstens war ich unter dem hin und her zucken, dass er mit jedem kleinen Piks bei mir auslöste, nicht in der Lage dazu und zweitens hatte ich, auch wenn ich ihn seit Jahren kannte, keine einzige kitzliche Stelle bei ihm gefunden.

"Ben! Bitte! Ich kann nicht mehr!" Endlich ließ er von mir ab und ich fiel schlapp auf seiner Brust zusammen. Ich atmete immer noch viel zu schnell und bekam einen Schluckauf.

Ich hickste die ganze Zeit und Ben streichelte über meinen Rücken. "Ach du Arme." "Du bist doch…hicks… daran schuld!", sagte ich lauter. "Tschuldige!" Mit einem traurigen Blick schaute er mich an.

Über die Jahre hatte er seinen Hundeblick immer mehr perfektioniert und er wusste, so würde er mich immer überzeugen können. Das Problem war, dass nur er diesen Blick wundervoll beherrschte und ich ihn überhaupt nicht konnte.

"Schon gut", gab ich nach. Mal wieder hatte er es geschafft, dass ich ihm schneller verziehen hatte, als ich es selbst eigentlich wollte. Ohne eine Ankündigung oder so, die ich mir echt gewünscht hatte, gab er mir einen Kuss. Er hörte aber schnell damit auf.

Ich glaub, es lag daran, dass ich ihm nicht zurückgeküsst hatte, denn für mich war das alles hier zwischen uns noch ziemlich neu. "Sorry, ich bin noch immer etwas verwirrt. Das alles hier ist einfach nur zu perfekt." Er nickte, doch diesmal war ich schneller als er und küsste ihn.

Er war glaube ich überhaupt nicht verwirrt, denn er bewegte seine Lippen direkt wie meine. Unser Kuss war intensiv, aber ich musste sagen, ich hatte mir unsere Küsse anders vorgestellt. Ich weiß nicht, irgendwie liebevoller. Im Moment war es so, als ob ich meinen Bruder küsste.

Würde dieses Gefühl mit der Zeit verschwinden? Ich hatte keine Ahnung, aber ich wollte es ausprobieren. Also bewegte ich meine Lippen nun auch gegen seine und der Kuss wurde von mal zu mal intensiver. Irgendwann schien er sehr gierig und drückte seine Lippen mit sehr viel Druck, genauso wie meinen Körper, gegen seine Lippen.

Irgendwie fehlte aber noch das gewisse etwas und ich wusste nicht, wie ich es bekommen sollte. Ich fuhr mit meinen Händen durch seine Haare und er gleitete mit seinen über meinen Rücken.

Plötzlich spürte ich seine Zunge an meinen Lippen und ich öffnete leicht meinen Mund. Vielleicht würde es sich mit einem intensiveren Kuss auch anders anfühlen. Aber es änderte nichts. Auch wenn unsere Zungen miteinander spielten und es ein stark leidenschaftlicher Kuss war, nahm ich Ben nicht so war, wie ich es erhofft hatte.

Ich spürte zwar irgendetwas was in meinem Bauch hin und her sprang, wenn er mich berührte, aber ich bekam nicht die Gefühle, die man spüren sollte, wenn man jemanden küsste.

Ich löste mich von ihm und legte mich wieder neben ihn hin. Er atmete schwer und lächelte mich an. Aber ich konnte es nicht erwidern, denn ich musste meine Gedanken ordnen.

Was sollte ich jetzt machen? Sollte ich es ihm sagen, was ich fühlte oder lieber warten? Vielleicht änderten meine Gefühle sich ja noch!

"Alles okay?", fragte er mich. Ich nickte immer noch abwesend und schaute ihn dann an. "Klar, wie sollte es mir denn sonst gehen, ich bin nur etwas außer Atem.", log ich ihn an. Ben nickte und packte mich an den Seiten, rollte sich über mich weg und zog mich dann zu ihm hoch.

Nun standen wir voreinander und schauten uns in die Augen. "Ich mag dich wirklich sehr Ami."

So hatte er mich ja wirklich noch nie genannt, aber um ehrlich zu sein nervte mich mein Name aber auch langsam an. Ich weiß nicht warum, aber irgendwie war er nervig geworden, da fand ich diesen Spitzname wirklich gut.

"Ich mag dich auch Benni.", ich ließ das 'wirklich sehr' einfach weg, weil ich es einfach noch nicht sagen konnte. Ich war mir noch nicht über meine Gefühle im klaren und wenn ich ehrlich bin, dann hatte mich Chris vorhin etwas aus der Bahn gerissen.

Als ich nämlich in seinen Armen war fühlte ich etwas. Ich kann es aber noch nicht deuten, aber ich musste herausfinden, was es für ein Gefühl war, denn in Ungewissheit leben ist nicht so mein Ding.

"Ich...riechst du das auch? Ich glaube, wir sollten langsam mal runter gehen, zu unseren Eltern, sonst essen sie uns noch alles weg!" Ich schmunzelte ihn an und zog Ben hinter mir her. Ich konnte nicht noch länger in dieser Position stehen bleiben, denn es war mir peinlich, dass ich ihm nicht das Selbe gesagt hatte, wie er mir.

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Das war's mal wieder. Hoffe es hat euch gefallen.

Es ist nicht zu glauben, aber seit dem letzten Kapitel haben wir mehr als 380 neue Leser und 50 neue Votes erhalten! Das ist einfach der Wahnsinn! Wir haben überhaupt nicht damit gerechnet, dass das Buch so gut ankommt. Tausend Dank!

An der Seite oder in der Storyinfo seht ihr wieder ein Bild von Amelie und Ben.

LG Allysson und Mariella <3

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