Amelies Sicht
"Ich wünsche dir eine gute Nacht!", sagte ich und umarmte meine Schwester. Ich hatte ihr das Gästezimmer vorbereitet. Es war schon viel zu spät. Zu lange hatten wir im Wohnzimmer gesessen und geredet. Jetzt wollten wir nur noch ins Bett. "Schlaf gut.", sagte sie und lächelte mich warm an.
Ich schloss die Tür und ging in mein Zimmer. Schnell zog ich mich um, doch bevor ich mich ins Bett legen konnte klingelte mein Handy. Es zeigte Bens Festnetznummer an. Mit einem langen Gähnen ging ich ran. "Also ich bin total müde können wir wann anders reden?" "Oh okay. Dann ruf ich morgen an."
Ich erschrak! Mit dieser Stimme hatte ich nicht gerechnet. Mein Herz fing an schneller zu schlagen. "Was wolltest du denn Chris?" "Ach nichts. Geh lieber ins Bett. Gute Nacht!", sagte er. Wieso rief er mich an? Zuerst taucht er ohne Grund bei mir auf und jetzt rief er mich an, aber wollte dann wieder nicht sagen was los ist. Mich brachte er damit nur auf die Palme. Ich konnte sowieso es nicht ertragen, wenn mir jemand etwas verheimlicht. Konnte er mir es nicht einfach sagen oder hatte er Angst davor?
"Chris! Was ist denn los?", fragte ich und legte mich mit dem Handy am Ohr unter meine warme Decke. "Ich wollte nur wissen ob alles okay bei dir ist, aber das ist nicht so wichtig. Geh schlafen!" "Du brauchst dir keine Sorgen um meinen Schlaf machen. Und zu deiner Frage, ja alles ist gut. Wir haben lange zusammen geredet und jetzt kann ich meine Eltern auch verstehen wieso sie Emelie weggegeben haben. Dennoch glaub ich nicht, dass das deine wirkliche Frage war!"
Chris Sicht
Sie wusste es! Emelie hat es ihr erzählt. Sie hat von meiner ganzen Liebeserklärung erfahren. Das durfte nicht sein. Was sollte ich jetzt machen? Einfach zustimmen und sie fragen ob sie mich auch liebt?! Ich zitterte am ganzen Körper und ich glaube dies kam nicht von dem kalten Wind sondern von der Angst sie zu fragen.
"Chris bist du noch da?", fragte sie am anderen Ende. "Ja bin ich." Unter mir knackte es und ich bereitete mich darauf vor entweder gleich mein Handy fallen zu lassen oder selbst herunter zu fallen. Wie war ich nur auf diese bescheuerte Idee gekommen? "Wo bist du?", fragte sie. "Draußen!", antwortete ich nur. "Was machst du um diese Zeit noch draußen?", fragte sie nun entsetzt. 'Um näher bei dir zu sein!', hätte ich fast geantwortet, aber ich stoppte mich noch rechtzeitig. "Frische Luft schnappen", sagte ich stattdessen.
Amelies Sicht
Ich öffnete mein Fenster und schaute mach draußen. Ich wusste nicht wie ich dieses Gespräch deuten sollte. Chris war nicht normal, zwar wusste ich das schon vorher, aber dieses Gespräch um diese Uhrzeit war seltsamerweise als alles was ich schon mit ihm erlebt habe.
Mein Blick blieb auf dem Baum vor meinem Fenster liegen. Irgendwas bewegte sich auf dem Ast, aber die Umrisse waren zu groß für ein Eichhörnchen oder ähnliches.
"Wo sagtest du bist du?", fragte ich noch einmal und starrte gespannt auf den Ast. "Draußen wieso?", sagte er leiser als zuvor. Ich legte mein Handy weg und rief: "Was machst du auf unserm Baum? Hast du dir den Kopf gestoßen und kannst nicht mehr klar denken? Komm da sofort runter, sonst muss ich dich noch ins Krankenhaus bringen!"
Schnell lief ich nach unten, öffnete die Gartentür und stürmte zu ihm. Wie kam man nur auf solche Ideen? Das konnte doch nicht sein ernst sein! "Amelie ich kann das erklären!" "Ja das will ich auch hoffen. Du bist doch total durchgeknallt!" Er steckte sein Handy wieder in seine Hosentasche und sprang dann von dem Ast runter, was zugegebener Weise sehr sexy aussah. "Das kann sein, aber auch süß!", meinte er nur und grinste mich schelmisch an.
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Please stay with me
Teen FictionAmelie ist ein sensibler Mensch, der keinem etwas zuleide tun will. Sie will allen es Recht machen und bemerkt dabei nicht, wie ihr Freund sie behandelt. Auch auf die Anmerkungen ihres besten Freundes will sie nicht hören, bis zu dem Tag, der ihr ga...