15. Kapitel

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Dieses Kapitel ist für Kirschee. Danke fürs Voten :)

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- Amelies Sicht -

Er war einfach weggerauscht und ich knallte die Haustür zu. Wie ich ihn dafür hasste, dass er mir den Tag versaut hatte. Ich hatte so gute Laune gehabt und jetzt waren all meine Glücksgefühle verschwunden. Genervt setzte ich mich aufs Sofa und schaute an die gelb gestrichene Wand.

Wie konnte er nur so etwas von mir behaupten. Natürlich hatte ich ihn geliebt. Ich hatte ihn nicht die ganze Zeit ignoriert. Er war doch Schuld an unserer Trennung. Nick hatte doch auch nie Zeit für mich. Wieso sollte ich dann alleine zuhause sitzen, wenn ich einen besten Freund hatte, der mich unterstütze. Wäre es genauso abgelaufen, wenn ich eine beste Freundin hätte? Nick war doch nur eifersüchtig auf Ben!

Ben! Er würde gleich kommen. Schnell lief ich ins Badezimmer um meine Haare noch einmal durchzubürsten. Zwar hatte er mich im Krankenhaus auch gesehen, als ich furchtbar aussah, aber das sollte nicht noch mal passieren.

Ich legte mir gerade meine langen Haare auf eine Schulter, als die Tür ins Schloss fiel. Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass es geklingelt hatte.

Ich raste die Treppe runter und konnte nicht stoppen, sodass ich mit voller Kraft in die Arme von jemanden knallte.

"Nicht so stürmisch!", lachte eine raue Stimme. "Schön das es dir wieder besser geht." Ich stellte mich wieder richtig hin und schaute in das Gesicht von Chris. Ich konnte mich nicht erinnern, wann er das letzte Mal bei uns war. Sonst blieb er auch immer Zuhause, wenn Ben oder seine Eltern zu uns kamen. "Hey. Ja, ist alles zum Glück gut gegangen", sagte ich. Dann erblickte ich seine Eltern und Ben. "Hi Amelie!" Ben kam zu mir und umarmte mich.

- Chris Sicht -

Amelie rannte direkt in meine Arme. Ich genoss die wenigen Sekunden von ihrer Nähe. Ich zog den Duft ihrer Haare auf und schloss vielleicht für zwei Sekunden die Augen. Danach sagte ich ein paar belanglose Sachen zu ihr und hoffte, dass keiner meine Reaktion bemerkt hat.

Natürlich hatte sie es nicht gemerkt, denn schon jetzt galt ihre ganze Aufmerksamkeit nur Ben. Ich rollte die Augen als sie ihm um den Hals fiel und Dad schlug mir deshalb gegen den Hinterkopf. "Benimm dich!" Ich schaute ihn genervt an.

Wieso war ich eigentlich hier her mitgekommen, wenn er mich gleich wieder so behandelte? Ich hatte nie ein gutes Verhältnis mit ihm gehabt. Er hatte immer Ben bevorzugt. Woran ich auch nicht viel auszusetzen hatte, weil ich so meine Freiheit einfach hatte und mir keine Gedanken darum machen musste, wie ich am besten meinen Vater beeindruckte, aber nach einer gewissen Zeit nervte es einfach immer ausgeschlossen zu werden. Immer jemand zu sein, der nicht wirklich dazu gehörte. Jedenfalls von der Seite meines Vaters.

Dennoch verstand ich mich mit Ben immer gut. Was konnte auch er dafür, wenn er mehr der Sohn war, den sich mein Vater vorstellte. Aber seit dem ich nicht mehr seine kleinen Freunde nervig fand, sondern wie bei Amelie es immer wieder genoss mit ihr alleine zu sein, hasste ich zusätzlich zu meinem Vater auch seine Anwesenheit.

"Wollen wir nicht ins Wohnzimmer gehen?", fragte Amelies Mutter uns und damit riss sie mich aus meinen Gedanken. "Ich glaub wir gehen hoch Mum.", sagte Amelie und ergriff Bens Hand. Mein Magen zog sich zusammen, als ich es erblickte und ich schluckte schwer.

"Mum, Dad, ich fahr nach Hause. Hab keine Lust", sagte ich ausdruckslos. Ich hatte keine Lust ihre Freude zu sehen, wie sie sich gegenseitig anlächelten oder vielleicht auch rumknutschten. Man wusste ja nie. Aber für mich war das zu viel! Und bei den Erwachsen rum zu sitzen, hatte ich auch kein Bock. "Schatz bleib doch noch!", schrie mir meine Mum hinterher aber ich lief einfach weiter, den Weg entlang zu unserm Haus.

- Bens Sicht -  

Ich hörte nur die Haustür ins Schloss fallen und meine Mutter rufen. Ich wusste nicht, wieso Chris wieder so ausflippte. Warum konnte er nicht einmal bei uns bleiben? Wieso haute er immer ab?

Bestimmt hätte Amelie auch nichts dagegen gehabt, wenn er mit uns mitgekommen wäre. Er war doch der ältere von uns beiden, wieso konnte er sich dann auch nicht so benehmen und nicht wie ein Kindergartenkind an jeder Kleinigkeit etwas auszusetzen haben?

Amelie zog mich in ihr Zimmer, ließ dann meine Hand los und fiel quer auf ihr Bett. Ihr Zimmer war seit Jahren gleich geblieben. Letztes Jahr hatte sie sich zwar neue Möbel gekauft, da die alten langsam abgenutzt aussahen, aber diese standen wieder an der selben Stelle.

"Wusstest du, dass ich dein Zimmer liebe? Man fühlt sich sofort wohl, wenn man rein kommt!", sagte ich. "Muss daran liegen, dass du auch so oft hier hängst.", grinste sie. "Ja, das kann es auch sein!" Ich legte mich neben sie und schaute an die Fotowand. Fast auf jedem Foto waren wir zusammen und das liebte ich einfach. Man sah die ganzen Ereignisse, Abenteuer die nur wir beide zusammen unternommen hatten. "Du bist wunderschön! Auf jedem Bild lachst du so toll, sodass man nur darauf achtet. Natürlich bist du in echt noch viel schöner." Ich drehte mich zu ihr und sah, wie die Röte in ihrem Gesicht aufstieg.

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Hallo ihr Lieben,

wir wollten uns bedanken! Wir haben die 586 Leser und 98 Votes erreicht und das ist einfach klasse!  Freuen uns wie immer über Kommentare oder Votes :) Wollen ja die 100 erreichen :D

Liebe Grüße Allysson und Mariella

Ps.: Auf dem Bild heute seht ihr mal ein süßes Pärchen-Foto von Ben und Amelie ;)

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