Bücherclub + Ju (sad)

724 33 6
                                    

Mit einem Blick aus Trauer und Verzweiflung sah er über das blutrote Schlachtfeld. Der Hauch des Todes lag noch immer in der Luft. Überall lagen die Leichen seiner Kameraden, teilweise auf brutalste Art und Weise entstellt. Es war vorbei und eine friedliche Ruhe lag über dem Platz. Der Wind verwehte den Geruch des vielen Blutes, während Nia ihn suchte. Toni. Er hatte ihn seit dem Kampf nicht mehr gesehen. Die Ungewissheit, ob er noch lebte, machte ihn beinahe verrückt, doch gleichzeitig brachte sie ihn dazu, die Hoffnung nicht zu verlieren. Suchend ließ er seinen Blick über die regungslosen Körper schweifen. Er keuchte erschrocken auf, als er die Leiche von Viktor erkannte. Er hatte eine Schussverletzung am Kopf und lag in seiner eigenen Blutlache. Nia schluckte und versuchte die Tränen zurückzuhalten, doch er schaffte es nicht und eine warme, salzige Flüssigkeit tropfte auf Viktors blasses Gesicht, über das Nia sich gebeugt hatte. „Vik. Warum hat es ausgerechnet dich getroffen?“ flüsterte er. Erschöpft wand er seinen Blick vom Leichnam einer seiner besten Freunde ab und schaute wieder suchend über das Feld. Wo war Toni?
Plötzlich erstarrte er entsetzt und konnte und wollte seinen Augen nicht trauen, als er die grünen Haare einer ziemlich entstellten Leiche sah. Er rannte zu ihr und bemerkte nach genauerem hinsehen, dass es tatsächlich Toni war. Nein. Nein! NEIN! Toni! Schluchzend brach er über dem toten Jungen zusammen und kniete sich neben ihm nieder. Warum? Warum er? Er vergrub das tränennasse Gesicht in seinen, vom Kampf blutigen, Händen. Das Blut, welches sich dabei in seinem Gesicht verteilte, bemerkte er nicht. „D-du darfst nicht tot sein.. B-bitte nicht..“ schluchzte er und fuhr mit seinen roten Händen durch das Gesicht der Leiche vor ihm. Eine Hälfte des Gesichts war kaum noch erkennbar, die andere Hälfte war ebenfalls blutbefleckt. Er hatte mehrere Schusswunden im Kopf und in der Brust. Nia ignorierte all das Blut und legte seine Lippen ein letztes Mal auf die eiskalten, starren Lippen seines Freundes. „Ich liebe dich Toni. Ich wünschte, ich hätte es dir eher gesagt.“ Kaum hatte er diese Worte ausgesprochen, brach er wieder in Tränen aus. Das Blut in seinem Gesicht vermischte sich mit den Tränen und färbten Tonis Gesicht noch röter als es eh schon war. Erschöpft legte Nia seinen Kopf auf Tonis Brust. Er konnte nicht mehr sagen, wie lange er dort gelegen war, ehe er eine Stimme seinen Namen rufen hörte. „Nia? Bist du es wirklich?“ Es war Ju. Er hatte überlebt. „Ju. Ich bin hier. A-aber Toni und Vik sind tot.“ schluchzte er. „Ich weiß.“ erwiderte Ju nur und nahm den weinenden Nia in die Arme. „Psst. Alles wird gut. Ich weiß, es ist schwer, aber wir schaffen das, ok? Wir werden immer weiter kämpfen, egal was passiert. Wir haben es bis hierhin geschafft und wir werden nicht aufgeben hörst du? Irgendwann werden wir Toni und Vik wiedersehen und solange behalten wir sie in unseren Herzen.“ „Du hast Recht. Ich werde sie niemals vergessen.“ „Lass uns jetzt gehen.“
Schweigend nickte Nia und sie liefen mit einem letzten Blick auf ihre besten Freunde in Richtung des Ungewissen.

Youtuber Oneshots (Tonia, Jublali, Jandre u.a.)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt