Pov Toni
In dem dämmrigen Licht des verqualmten Restaurants sah ich zwei schlaffe Körper neben dem Tresen liegen. Eine dunkelrote Blutlache umgab deren leblose Körper und Glasscherben lagen überall verteilt. Eine seltsam friedliche Atmosphäre lag über dem Raum, man könnte meinen, alles wäre ganz normal, wären die beiden Leichen nicht auf dem Boden gelegen. Geschockt wandte ich den Blick ab. Noch nie hatte ich einen echten toten Körper so nah vor mir gesehen und ich spürte ein seltsames Gefühl dabei. Eine Mischung aus Mitleid, Ekel und Angst. Nia schien das Ganze nicht sonderlich zu überraschen, er blickte nur misstrauisch durch den Raum und zog ohne Umschweife die kleine Pistole unter seiner Jacke hervor. „W-was ist hier passiert?" flüsterte ich mit leicht zitternder Stimme, während ich möglichst nah bei Nia blieb. „Das bedeutet nichts gutes." murmelte er nur und lief mit gezückter Waffe die schmale Treppe langsam hinauf. Jedes Knarzen kam mir in der bedrohlichen Stille viel lauter vor und ich schlich, darauf bedacht keine Geräusche zu verursachen, hinter ihm her. Langsam ging er durch den oberen Flur, wo er sich immer wieder paranoid umschaute. „W-was machen wir hier?" fragte ich mit ängstlicher Stimme, da ich eigentlich das Bedürfnis hatte, so schnell wie möglich von diesem Ort zu verschwinden. „Psst." zischte er scharf und lauschte mit einem Ohr an der Tür des Büros meiner Mutter, oder was auch immer der Raum, in dem ich das erste Mal mit ihr war, darstellen sollte. Anscheinend war auch hier nichts zu hören, denn er öffnete vorsichtig die Tür. Im Inneren des Zimmers fanden wir niemanden vor, worauf Nia leise „Beunruhigend..." murmelte. Nur unsere eigenen, leisen Schritte durchbrachen die Stille, doch als Nia abrupt stehen blieb, ich ihm fast in den Rücken lief und dann auch nicht mehr weiterging, hörten die leisen Schritte nicht auf. „D-da kommt jemand." hauchte ich so leise wie möglich, woraufhin er leise „Das hör ich auch." erwiderte. Vorsichtig schlich er zur Tür des Raumes und wagte es, einen Blick auf den Flur zu werfen. „Fuck.. Da kommen zwei Typen mit ner Knarre, die nicht gerade aussehen, als würden sie mit uns Kaffee trinken wollen." flüsterte er leise und hektisch. Ich hörte nur, wie die Schritte immer näher kamen, und sah, wie Nia mit seiner Pistole in Kampfposition ging. Wie in Zeitlupe liefen die folgenden Szenarien vor meinen Augen ab, waren jedoch Sekunden später bereits vorbei. Einer der beiden Männer platzte in den Raum, woraufhin Nia ohne zu Zögern einen tödlichen Schuss in die linke Hälfte seiner Brust abgab. Der Zweite hörte den Knall und kam ebenfalls mit gezückter Waffe in den Raum, jedoch richtete er den Lauf dieses Mal in meine Richtung. „Eine Bewegung und dein kleiner Freund hier ist tot." sagte er harsch zu Nia und nickte mit dem Kopf in meine Richtung. Mein Körper fing an, ängstlich zu zittern, doch gleichzeitig wurde ich durch das Adrenalin, welches durch meine Adern gepumpt wurde, etwas mutiger. „Krümm' ihm auch nur ein Haar und du bist tot." zischte Nia mit bedrohlich ruhiger Stimme und zu Schlitzen verengten Augen. „Haha, wie niedli.." Ohne, dass der zweite Mann seinen Satz beenden konnte, schien Nia genug zu haben und er schoss ohne Vorwarnung direkt in die Brust des Mannes. Blut spritzte aus seinem Oberkörper, die Waffe fiel mit einem Krachen zu Boden und er kippte leblos nach hinten um, um in seiner Blutlache sein Ende zu finden. „Wichser.." murmelte Nia noch vor sich hin, ehe er sich zu mir wandte. „Geht's dir gut?" „Ähm.. ja, alles gut." Das Adrenalin in meinem Körper ließ langsam nach, wodurch sich die kalte Angst nun in meine Glieder schlich und ich schwach zu Boden sank. Sofort kniete er sich zu mir und legte eine Hand auf meine Schulter. „Ich vermute das ist gerade alles ein bisschen viel.." flüsterte ich und starrte die beiden Leichen mit schockiertem Blick an. Er bemerkte meinen Blick und drehte meinen Kopf mit zwei Fingern an meinem Kinn so, dass ich ihn ansah. „Vergiss die beiden, sowas passiert in solchen Gegenden täglich." „Ja.. a-aber.. das sind doch auch nur Menschen." „Menschen, die nicht auf der selben Seite stehen, wie wir." „Wieso hast du sie getötet?" „Sie haben uns bedroht. Weißt du, hier heißt es, entweder dein Leben oder das deines Gegners. Es ist nicht besonders schlau, einen anderen Menschen so beschützen zu wollen, dass man sein Leben für denjenigen riskiert, aber trotzdem habe ich es getan. Wieso bist du mir so verdammt wichtig?" Seine Worte berührten mich in diesem Moment noch mehr, als sie es sonst getan hätten. Er hatte nur für mich einen Menschen getötet. Nur, um mich zu beschützen. „Ich mag dich auch, Nia. Sehr sogar." Langsam näherte ich mich ihm immer mehr, doch gerade als ich seine Lippen endlich wieder auf meinen spüren wollte, unterbrach Nia mich. „Nicht jetzt, das ist zu gefährlich gerade, wir sollten hier weg." Sein Blick schweifte verlangend meine Lippen, aber er zügelte sich und zog mich schnell wieder auf die Beine. „Wohin gehen wir?" „Scheißegal, Hauptsache weg von hier. Deine Mutter, falls sie noch lebt, wird uns kontaktieren, sobald sich die Lage beruhigt hat." „Okay. Ich vertraue dir." „Das ist gut." lächelte er und nahm meine Hand. „Komm einfach mit." Mit schnellen Schritten zog er mich aus dem Restaurant zu seinem Motorrad. Ohne Umschweife stieg er auf, steckte die Pistole weg, zog den Helm auf und nickte mit dem Kopf hinter sich, um mir zu zeigen, ich solle mich hinter ihn setzen. Hektisch zog ich den zweiten Helm auf und sprang hinter ihm auf den Sitz. Sofort startete er das Fahrzeug und fuhr los. Ohne dass ich wusste, wo er mich hinbringen würde, vertraute ich ihm und hielt mich an ihm fest. Eine irrwitzige Idee. Ich vertraute einem Menschen, den ich seit zwei Tagen kannte, mein Leben anvertraute. Gut, ich hatte wohl kaum eine andere Wahl, ich war schon viel zu tief drin in der ganzen Sache. Jedoch konnte ich mit Sicherheit sagen, dass ich mir um keinen Preis mein altes, langweiliges Büroleben zurückwünschte.
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Youtuber Oneshots (Tonia, Jublali, Jandre u.a.)
FanficVerschiedene, teilweise sexuelle, Oneshots über Youtuber :3 (Boyxboy)