#tonia Vampir?

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Pov Toni

„Ich kann das nicht, Toni." „Ich will es, Nia. Ich bin mir sicher. Bitte tu es." hauchte ich leise und neigte meinen Kopf zur Seite, sodass er eine größere, freie Fläche an meinem Hals hatte. Seine kühlen, blassen Finger fuhren über meine erhitzte Haut und ich sah in seinen Augen, dass er es auch wollte. „Beiß mich." flüsterte ich und fuhr mit meinen Händen hinter seinen Nacken, um ihn ein Stück zu mir herunter zu ziehen. „Du wirst das gleiche.. Monster, wie ich, sein. Ich kann dir das nicht antun." meinte er und schüttelte resigniert den Kopf. „Ich will es, Nia. Mehr als alles andere. Ich will mit dir zusammen sein, für immer und ewig. Bitte tu es." Zögerlich beugte er sich zu mir herunter und legte seine Lippen an meinem Hals an. Die kühle Berührung auf meiner empfindlichen Haut verbreitete eine Gänsehaut und ließ mich angenehm erschaudern. Durch einen kurzen Blick in seine dunkelroten Augen sah ich das Verlangen in ihnen, aber auch, wie er versuchte, es zu unterdrücken. Erwartungsvoll schloss ich meine Augen, um mich auf den kommenden Schmerz zu konzentrieren, doch ich spürte nur, wie Nia wieder von mir abließ. „Toni, ich will genauso für immer mit dir zusammen sein, aber ich will dir einfach diese Qual nicht antun. Es wird wehtun, du wirst das Verlangen nach Blut haben und du musst dich auf ein komplett neues Leben einstellen." „Das ist mir bewusst, Nia. Und ich weiß nicht, wie ich damit zurechtkommen werde, aber ich weiß, dass ich für dich alles tun würde." antwortete ich entschlossen und blickte ihm intensiv in die Augen. „Ich will aber nicht, dass du wegen mir unglücklich wirst. Du wirst menschliches Blut trinken müssen. Kannst du dir nicht vorstellen, was das für ein moralischer Konflikt ist, für jemanden, der selbst mal ein Mensch war?" Seine Stimme klang verzweifelt. Ich wusste, dass er es genauso sehr, wie ich, wollte, doch genauso wenig wollte er, dass ich diese Leiden durchmachen musste, sogar wenn er selbst darunter litt. „Bitte, Nia. Es ist viel schlimmer für mich, nicht mit dir zusammen sein zu können, als irgendwelche Schmerzen oder moralischen Konflikte zu ertragen. Bitte, tu es. Ich liebe dich." Er schien innerlich mit sich selbst zu ringen, doch dann beugte er sich langsam wieder zu mir und strich ein letztes Mal über meinen, noch menschlichen, gut durchbluteten, Hals. „Es tut mir leid, dass ich dir wehtun muss." flüsterte er und fuhr ganz leicht mit seinen Lippen über meine warme Haut. Als er eine passende Stelle an meiner Halsschlagader gefunden hatte, blieb er stehen und setzte seine spitzen Eckzähne auf die Stelle. „Tief durchatmen." warnte er mich, ehe er seine Eckzähne mit einem Ruck in meine Halsschlagader stieß und ein stechender Schmerz meinen Körper durchfuhr. Ich spürte, wie ein wenig des Blutes aus meinem Hals saugte, jedoch bereits nach wenigen Schlucken aufhörte, um mich nicht durch den Blutverlust zu töten. Mir wurde leicht schwindelig und die Ränder meines Sichtfeldes verschwammen. Schwarze Punkte begannen vor meinen Augen zu tanzen und ich spürte, wie die Kraft aus meinem Körper schwand und ich in Nias Armen zusammensackte. Ein gehauchtes „Es tut mir leid. Ich liebe dich." hörte ich noch von Nia und spürte, wie er mich auf das Bett legte, ehe mein Sichtfeld komplett schwarz wurde und ich langsam alle Geräusche und Einflüsse der Außenwelt um mich herum ausblendete.

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Durch eine sanfte Berührung auf meinen Lippen wurde ich geweckt und schlug langsam die Augen auf. „Oh, du bist wach. Wie geht es dir?" fragte Nia sogleich, während er etwas peinlich berührt zur Seite blickte, da er mich einfach geküsst hatte, während ich nicht bei mir gewesen war. Ich musste leicht über diese Tatsache lächeln und antwortete grinsend „Eigentlich ganz gut, nur die Bisswunde tut ein bisschen weh." meinte ich und fuhr mit meinen Fingern über die roten Punkte, um die sich ein bläulicher Rand gebildet hatte. „Es tut mir so leid." erwiderte Nia betreten, doch ich nahm seine Hand in meine und sagte „Es ist nicht deine Schuld. Ich wollte es so und ich bin dir dankbar, dass du es gemacht hast. Ich liebe dich wirklich mehr als alles andere, so sehr, dass ich mein menschliches Dasein freiwillig aufgegeben habe, um für immer mit dir zusammen sein zu können. Ich bin glücklich, verstehst du? Und egal wie viel ich durchmachen müssen werde, ich bin glücklich, weil du bei mir bist." Ein sanftes Lächeln schlich sich auf Nia Lippen und er antwortete „Ich bin glücklich, solange du bei mir bist." Lächelnd legte er eine Hand auf meine Wange und näherte sich mir langsam. Als er seine Lippen vorsichtig, als wäre ich immer noch der frühere, zerbrechliche Mensch, auf meine legte und sie sanft dagegen bewegte, spürte ich das altbekannte Glücksgefühl und Kribbeln durch meinen Körper jagen. Nichts hatte sich an der Liebe zwischen uns verändert, außer, dass die Bindung zwischen uns vielleicht noch stärker geworden war. „Ich bin so glücklich, dich zu haben." flüsterte Nia, nachdem er sich wieder von mir gelöst hatte und stich behutsam über die Stelle, an der er mich gebissen hatte. Ich lächelte nur und strich über seine Wange, welche mir nun nicht mehr so kalt, wie sonst, vorkam. „Du Nia? Irgendwie hab ich Durst." sagte ich mit vorsichtigem Unterton in der Stimme, da ich ein gewisses Verlangen nach Blut spürte. Wissend blickte er mich an. „Blut?" fragte er, obwohl er die Antwort sowieso schon zu kennen schien. Unsicher nickte ich. „M-muss ich... einen Menschen töten?" fragte ich etwas ängstlich, woraufhin er den Kopf schüttelte. „Vorerst nicht. Ich habe Reserven da." meinte er und holte eine Flasche mit tiefrotem Inhalt aus einem anderen Zimmer. „Wo hast du das her?" wollte ich wissen, aber er antwortete nur mit einem „Das willst du lieber nicht wissen. Trink einfach." Vorsichtig nahm ich die gekühlte Flasche in die Hand und begutachtete den dickflüssigen Inhalt. Ein wenig ekelte sich die menschliche Seite in mir schon, aber gleichzeitig war das Verlangen danach umso größer, vor allem, als ich den Deckel öffnete und der Geruch des Blutes in meine Nase stieg. Es roch leicht nach Eisen, typisch nach Blut eben, doch in diesem Moment kam mir dieser Geruch zum ersten Mal beinahe unwiderstehlich vor. Unsicher warf ich einen Blick zu Nia, welcher mich mit einem Nicken bestätigte und ich nahm langsam den Ersten Schluck. Ein leicht süßlicher Geschmack breitete sich in meinem Mund aus und ich konnte nicht anders, als direkt weitere Schlucke aus der Flasche zu nehmen. Ich war erst satt, nachdem ich die Flasche fast leer getrunken hatte und stellte diese dann, überrascht von mir selbst, auf den Schrank neben dem Bett. „Das.. ist echt lecker." meinte ich zu Nia und er nickte. „Ich weiß." lachte er und legte sich neben mich in das Bett. Du solltest dich jetzt ausruhen, bevor ich dir deine anderen Fähigkeiten zeige. Wahrscheinlich bist du ziemlich müde, kein Wunder, es ist 15 Uhr." sagte er und gähnte. Ich war tatsächlich erschöpft, was mir jetzt erst wirklich auffiel, da ich davor die ganze Zeit abgelenkt gewesen war. Also kuschelte ich mich an Nia Brust, während er seine Arme um meinen Körper schlang. Beschützend, wie er es schon früher immer getan hatte, streichelte er über meine Haare und hauchte „Gute Nacht. Nein, guten Tag. Ach, schlaf einfach gut." Leicht schmunzelte ich, ehe mir die Augen zufielen und ich in Nias Armen einschlief.

Youtuber Oneshots (Tonia, Jublali, Jandre u.a.)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt