Pov Toni
Den ganzen Rückweg zu Viks Wohnung war ich ziemlich schweigsam, da zu viele Gedanken durch meinen Kopf schwirrten und sich einfach weigerten, wieder zu verschwinden. Ohne, dass ich wirklich bewusst daran dachte, schlichen sich die Gedanken an Nia in den Vordergrund und ich fragte mich, ob ich mich wohl jemals trauen würde, ihm zu sagen, dass ich mehr wollte. Mehr, als nur freundschaftliche Umarmungen, mehr, als nur Kuscheln, mehr, als die platonische Liebe, welche er mir schenkte. Aber war es nicht egoistisch von mir, so viel zu wollen? War es nicht dumm von mir, dass ich unsere Freundschaft für eine Beziehung aufs Spiel setzen würde? Ich wusste, ich sollte es nicht wollen, doch alles in mir sehnte sich nach Nia. Würde eine Beziehung denn wirklich unsere Freundschaft zerstören können? Dafür war unsere Bindung doch viel zu stark, als dass sie durch eine solche Nichtigkeit kaputt gehen könnte. Nichtigkeit. Unwirklich lachte ich über mich selbst. Wie schaffte ich es, eine imaginäre Beziehung zu Nia als Nichtigkeit zu bezeichnen?
Seufzend lief ich weiter, direkt neben mir Nia. Er war mir so nah, und trotzdem konnte ich nicht einfach seine Hand nehmen und den Weg händchenhaltend mit ihm zurücklegen. Wieso wünschte ich mir das so sehr? Wieso wollte ich unbedingt die Wärme seiner Hand in meiner spüren? Wieso wollte ich unbedingt seine vollen Lippen auf meinen fühlen? War das wahre Liebe? War ich wirklich so verliebt in Nia, dass nichts anderes mehr in meinem Kopf Platz hatte? Ich sollte verdammt nochmal endlich aufhören, hier so schweigend und in mich gekehrt herum zu laufen, sonst würde es wirklich bald mal auffallen. Allerdings schien es so, als wäre ich mit dieser Erkenntnis bereits etwas zu spät, denn Nia tippte mir leicht auf den Arm und fragte besorgt „Wie lange willst du mir denn noch vorspielen, dass alles okay ist?" „Es... ist wirklich alles okay." erwiderte ich leise, während ich zu Boden blickte, um mich nicht in den Tiefen seiner blauen Augen zu verlieren. Mit enttäuschtem Blick sah er mich an. „Ich dachte, wir könnten über alles reden. Vertraust du mir nicht mehr?" Seine Stimme klang traurig und auch aus seinem Gesichtsausdruck war jegliche Beeindruckung über die attraktive Kellnerin verschwunden. Mist! Jetzt verstand er das auch noch falsch. Wieso musste er mir auch direkt jede Emotion an meinem Gesicht ablesen? „Nein, Nia, so ist es doch gar nicht." antwortete ich, während meine Stimme schon einen verzweifelten Unterton annahm. „Dann erklär' es mir." verlangte er und blieb demonstrativ stehen. „Später, wenn wir wieder drinnen bei Vik sind, okay?" fragte ich, nur um die Situation, in der wir uns aussprechen würden, hinauszuzögern. Mit einem „Na gut." seinerseits liefen wir weiter und kamen kurze Zeit später bei Viks Wohnung an. „Der Tag war echt anstrengend, ich geh' gleich schlafen." meinte Vik, als wir auf seiner Couch saßen. War das sein Ernst? Machte er das jetzt extra, damit Nia und ich alleine waren? Er konnte mich doch in so einer Situation nicht alleine mit Nia lassen! Flehend sah ich ihn an, aber er grinste mir nur zu und verschwand im Bad. „Also, was ist denn jetzt los? Du weißt, dass du mir immer vertrauen kannst." sagte er sofort, rückte ein Stück näher an mich heran und legte einen Arm um meine Schultern. Die Berührung löste schon wieder ein angenehmes Kribbeln und scheinbar unendliche Aufregung in mir aus, weshalb ich verlegen auf meinen Schoß blickte. Wieso war ich aufeinmal so schüchtern? Das war doch sonst nicht meine Art. Kein Wunder, dass Nia bemerkte, dass irgendetwas nicht stimmte. Ich entschloss mich dazu, ihm die halbe Wahrheit zu sagen. „Also... ich habe mich in jemanden verliebt. Aber ich weiß, dass diese Person meine Liebe nicht erwidert." meinte ich und schaffte es schon wieder nicht, ihm in die Augen zu sehen. „Hast du denn schon mit ihr gesprochen?" fragte er und streichelte tröstend über meine Schultern. Natürlich ging er automatisch davon aus, dass es eine Frau war. „Nein, aber ich bin mir sicher. Wir sind nur beste Freunde." blieb ich weiterhin bei meiner geschlechtsneutralen Aussage. „Ist es Inka?" fragte er neugierig, während ich versuchte, die Reaktionen meines Körpers auf ihn, irgendwie unter Kontrolle zu bringen. Wieso kribbelte es denn so stark? Wieso hatte ich durchgehend das Verlangen ihm noch näher zu sein, als wir es eh schon waren? „Nein, es ist nicht Inka." Immer noch blickte ich verlegen auf meine Hände, als Nia seine Hand an mein Kinn legte und meinen Kopf zu ihm drehte. „Schau mich doch mal an. Ist es so peinlich, dass du mir nicht ins Gesicht sehen kannst?" Mit zitternder Stimme flüsterte ich „Ich habe Angst, mich in deinem fesselnden Blick zu verlieren und mich nicht mehr unter Kontrolle zu haben." Überrascht sah er mich an. „Diese Person ist gar keine Frau, habe ich Recht?"
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Youtuber Oneshots (Tonia, Jublali, Jandre u.a.)
FanfictionVerschiedene, teilweise sexuelle, Oneshots über Youtuber :3 (Boyxboy)