Das Quiz - Wer dumm ist stirbt

Autorenkommentar

Da diese Geschichte ein schwieriges Thema behandelt, das immer wieder aktuell ist, möchte ich gerne einen abschließenden Kommentar dazu verfassen und euch erklären wieso ich diese Geschichte geschrieben habe.

Um ehrlich zu sein habe ich sehr lange überlegt, ob ich so etwas überhaupt schreiben und veröffentlichen möchte, denn Amokläufe und Mobbing sind beides sehr sensible Themen und ich wollte diese auf keinen Fall verharmlost darstellen oder in irgendeiner Weise ins Lächerliche ziehen. Ich hoffe, dass mir dies mit meiner Geschichte auch geglückt ist und ich die Folgen von Mobbing und die Auswirkungen, die ein Amoklauf auf Menschen hat, realitätsnah beschrieben habe.

Diese Geschichte soll zeigen, dass Mobbing überall stattfindet und dass JEDER der Mobber sein kann. In diesem Fall habe ich einen Lehrer ausgewählt. Einen Mann, der mit seinem eigenen Leben unzufrieden ist, und deshalb das bisschen Macht, was er hat, benutzt, um seinen Schülern zu schaden. Es gibt einen einfachen Grundsatz, der auch hier greift.

„Hurt people hurt people" ~ Will Bowen

Mr. King hat von seinem Vater nie die Anerkennung bekommen, die er sich gewünscht hat und versucht deshalb anderen Menschen ebenfalls Anerkennung zu verwehren, indem er sie bloßstellt.

Die ganze Handlung der Geschichte geht von einem Menschen aus, der sich in seinem Stolz verletzt fühlt. Wenn Mr. King seine Probleme aufgearbeitet und sie nicht an seinen Schülern ausgelassen hätte, wäre das alles nicht passiert.

Natürlich möchte ich Mr. King nicht die Schuld an dem Amoklauf geben, denn ich bin lediglich die Autorin. Ich habe diese Geschichte nur geschrieben. Nicht einmal erzählt habe ich sie, denn das hat Zoe getan. Sie zu bewerten und Schuldzuweisungen zu machen ist die Aufgabe der Leser, nicht meine.

Dennoch halte ich es für unmöglich, dass ein Lehrer seine Schüler in diesem Maße mobbt. Natürlich ist mir klar, dass jeder Lehrer Schüler hat, die er nicht besonders gut leiden kann (das ist menschlich) und dass manche Lehrer ihre Schüler dies auch spüren lassen, aber die Existenz von Lehrern wie Mr. King halte ich noch immer für ausgeschlossen. Trotzdem gibt es Lehrer, die es zu weit treiben mit gewissen Aussagen oder Verhaltensweisen. Wenn ihr jemals Konflikte mit einem Lehrer haben solltet und diese nicht mit ihm in einem vertraulichen Gespräch lösen könnt, dann sucht euch bitte Hilfe bei anderen Lehrern und/oder euren Eltern. Meiner Erfahrung nach nehmen Lehrer solche Probleme ernst und versuchen wirklich zu helfen, nicht so wie es in dieser Geschichte geschehen ist.

Das andere Thema ist der Amoklauf, eine Tat, die John aus purer Verzweiflung begangen hat. Doch auch hierbei geht es mir nicht um Schuldzuweisungen, sondern um die Folgen. John hat das Leben vieler Menschen zerstört, indem er sie getötet hat oder ihren Angehörigen und Freunden eine geliebte Person genommen hat. Die Schüler und Lehrer, die stundenlang Todesängste in den Klassenräumen, aber vor allem im Lehrerzimmer, ausstehen mussten, werden diesen Tag für den Rest ihres Lebens nicht mehr vergessen können.

Mit dieser Geschichte geht es mir darum euch zur Verantwortung zu ziehen. Jeden einzelnen von euch, aber auch mich selbst. Alles was wir tun hat Auswirkungen auf das Leben anderer Menschen. Damit meine ich nicht nur große Dinge wie diesen Amoklauf, sondern jedes Wort, das wir sagen und jede Geste, die wir machen. Manchmal vergesse ich diese Macht, aber es ist wichtig sie sich immer wieder ins Gedächtnis zu rufen. Denn nur wenn wir unser Handeln kontrollieren und Verantwortung dafür übernehmen, können wir solche „großen Dinge", wie z.B. den Amoklauf, verhindern. Deshalb bitte ich jeden von euch genau darüber nachzudenken welche Auswirkungen euer Handeln auf das Leben anderer Menschen hat. Um das Ganze auf das Thema Mobbing zu beziehen: Selbst das Zusehen macht euch zu Mittätern.

Alles Liebe

Eure Claire

(Eine professionelle Autorin hätte diesen Text wahrscheinlich nie verfasst, da ein Buch als Aussage reichen und der Leser sich das alles selbst zurechtinterpretieren sollte. Aber ich bin keine professionelle Autorin und wollte hiermit einfach nur sicher gehen, dass meine Botschaft auch ankommt.)