Fragil, ich war nicht fragil, ziehrlich traf es besser. Mein Atem hatte sich wieder in den Normalzustand entwickelt. Ich entschied mich nicht weiter zu fragen. Der Ort, an dem ich endlich hoffte Freiheit zu erlangen, lag noch einen Tagesritt entfernt. Rosalie machte schon sich mit müdem Schnauffen und trüben Augen bemerkbar. ,,Sobald ich eine Quelle sehe, halten wir an und du kannst dich stärken!'', ich streichelte ihren Hals. Ich war keiner der seine Versprechen nie brach, sobald ich einen klaren Bach entdeckte, steuerte ich mein Pferd darauf zu. Rosalie stürtze sich auf das Wasser, als hätte ich sie schon jahrelang durchgequält. Ich verdrehte die Augen: ,,Jetzt tu nicht so als hätte ich mich nicht um dich gekümmert!'' Sie hörte auf zu trinken und warf den Kopf zu mir, das Wasser gefrohr sofort an der Luft, die Eiszapfen verschwanden wieder als sie erneut ins Klare tauchte. Ich lehte mich an eine Felswand, ihr Gestein bestand aus Talk, ein Zeichen das wir uns der Zivilisation näherten. Talk wurde als Gesichtspuder der Adeligen verwendet. Die Frage war nur wie viele meiner Art noch übergeblieben waren. Aber wenn nicht, dann hatte ich größere Chancen. Rosalies Augen waren wieder klar und glänzend. ,,Wenn wir dann wieder unter Menschen sind, müssen wir uns wieder zuvorkommend benehmen, wir waren nie weg von dort!'', sagte ich gen Himmel. Er war so blau wie die Augen von mir. Mein Pferd stubste mich mit der Nase an, ihre Kristalle kitzelten auf meiner Haut. Ich hatte nicht bemerkt, geweint zu haben. Ich blinztelte meine Tränen weg, Tränen waren nur ein Zeichen von Schwäche, diese konnte ich nicht gebrauchen. Ich schwang mich auf mein Tier und wir ritten in Richtung Stadt. Alles war verriegelt und der Nebel hing tief und formte alles so deprisive. Irgendwo in der Nähe war unser Haus gewesen. Wir striffen ab und zu dem Nebel, der dann ein klirrendes Geräusch von sich gab, wie Glas. Hier hatte ich gespielt, hier bin ich aufgewachsen, doch nichts von meinen Erinnerungen, an diese Welt, ist noch vorhanden. Je näher ich dem Schloss kam, umso düsterer wurde das ganze Szenario. Zwei Baumwipfel hatten sich auf dem Weg einander zugebeugt. Ich hob meine Hand, und bließ einen Windsturm der sie sofort zum zerbersten brachte. Als Rosalie über sie hinüberritt, klangen ihre Schritte wie das Einsinken in frischem Schnee. Wir ließen die Häuser hinter uns und sprangen über die Hügel. Diese waren extra angelegt worden. Ich konnte die Türen des Schlosses schon sehen, gleich waren wir da. Ab 3/5 der Strecke verlangsamte ich das Tempo. Ich nahm meine adelige Statur ein. Ich verspürte den Anschein, als würde ich schon Ewig hier sein. Zwei Wachen entdeckten mich: ,,Wer seid Ihr, Madmoiselle?'' ,,Ich war nur auf einem Ausritt, die Königin erwartet mich, wenn ich mich verspäte, seid ihr alle einen Kopf kürzer!'', sagte ich von oben herab. Ohne ein weiteres Wort wurde ich eingelassen, das lief tatsächlich besser als gedacht. Heute war anscheined Ruhetag, keiner war auf dem Hof. Ich stieg ab und brachte Rosalie zu den Ställen. Ich wusste wo sie waren, da ich schon als kleines Kind meistens am Schloss meine Kindheit verbracht hatte. Rosalie wusste, dass es ihr hier an nichts fehlen würde, genauso war mir klar, dass sie hier gut versorgt wurde. Ich gab ihr einen Abschiedskuss und versprach ihr bald wieder zu kommen. Ich schritt aus dem Stall und durchzog meinen Plan.
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Im Schatten der Königin #PlatinAward2018#iceSplinters18
Historical FictionEin Königreich verborgen unter Schnee und Eis, keiner kann hinein oder hinaus. Alles scheint wie im Märchen, doch dann ändert sich alles und es wird ein Kampf um die Wirklichkeit. 2 Platz Blütenaward