Das Beste an einem Schiffsurlaub war das Gefühl von Freiheit. Weder lästige Verantwortungen noch Personen, die dir vorschrieben, was du tun solltest. Nur meine zwei beste Freundinnen, das Meer, die Sonne und ich.
Die Schiffshäfen wurden in diesen zwei Wochen wie mein zweites Zuhause. Jeder Hafen zeigte sich von seiner schönsten Seite. Und ich, als leidenschaftliche Abenteurerin, genoss die verschiedensten Orte sichtlich. Die Abwechslung tat mir gut.
Bevor das letzte Jahr an der Highschool beginnen würde, hatten Venora, Suela und ich beschlossen, dass wir diese Sommerferien etwas außergewöhnlich Aufregendes unternehmen sollten. Etwas, woran wir uns auch in fünfzig Jahren wieder erinnern würden.
Keine Ahnung, wie wir auf diese Idee kamen, aber wir entschieden uns für unsere eigene Kreuzfahrt. Unsere Eltern gaben erstaunlicherweise ihre Einverständnis dazu. Ihrer Meinung nach sei es für uns allmählich an der Zeit, selbstständig zu werden.
Nachdem uns Venoras Vater sein Schiff zur Verfügung gestellt hatte, stand der Kreuzfahrt nichts mehr im Wege. Weder Schwierigkeiten noch Probleme, alles klappte wie geplant. Es graute mir, wenn ich an die anstehende Abreise dachte. Doch bis dahin blieben mir noch glatte acht Tage.
Noch verspürte ich das unbeschreibliche Gefühl, sobald der Segelwind durch mein Haar wehte. Oder die Sonne meine gebräunte Haut küsste, und ich das Rauschen der Wellen im Ohr hatte. Der Ozean war einfach nur herrlich. Zweifellos liebte ich das Wasser.
"Celia!", hörte ich jemanden meinen Namen rufen. Schreckhaft zuckte ich zusammen, da ich bis eben noch völlig vertieft in Gedanken war. Suela stand vor mir, die Hände in die Hüften gestemmt. Entschuldigend lächelte ich sie an. Ich hatte nicht die geringste Ahnung, worum es ging.
Mein Gesichtsausdruck sagte auch genau das aus, weswegen die Blondine glücklicherweise ihre Worte wiederholte. "Gehst du bitte schnell auf den Marktplatz und kaufst uns frische Früchte? Mangos wären ganz gut. Venora isst die doch so gerne. Und für dich holst du das, wonach dir ist."
Im ersten Moment wollte ich mich sofort weigern, indem ich erwiderte, dass doch Venora gehen könne, da ich schlichtweg keine Lust hatte, mich von einem Ort zum anderen zu bewegen, doch änderte meine Meinung, als mir wieder einfiel, dass das Mädchen momentan schlief.
Die letzte Nacht weinte sie durch, weil das Arschloch- entschuldigt- ihr fester Freund natürlich, meinte ihr selbst zwischen kilometerweiter Entfernung Zweifel bezüglich ihrer Beziehung einflößen zu müssen. Er wurde zum wiederholten Male mit einer Anderen gesichtet.
Dementsprechend fehlte ihr der nötige Schlaf und diesen wollte ich ihr nicht bewusst nehmen, wenn sie ihn doch gerade erst gefunden hatte. Suela und ich schliefen zwar auch kaum, da wir selbstverständlich Venora trösteten, aber kamen mit solchem Schlafmangel besser klar als sie.
Zudem motivierte mich der Gedanke, dass ich durch den Einkauf die neue Gegend begutachten konnte. Wir reisten nämlich in Bristol- eine englische Stadt- erst gestern Abend an, weshalb wir kaum die Zeit dafür fanden, die Stadt von innen zu besuchen. Demnach willigte ich also ein.
"Klar, gehe mich nur schnell frisch machen", sagte ich lächelnd, während ich mein Buch zur Seite legte und anschließend aufstand. Suela bedankte sich freudig. "Ich lege dir das Geld auf den Tisch", setzte sie mich in Kenntnis, bevor sie meine Schlafkabine verließ.
Im Badezimmer wusch ich gründlich mein Gesicht ab, trug danach Feuchtigkeitscreme auf und wölbte schließlich mit einer Wimpernzange meine Wimper, damit sie voluminöser wirkten. Zuletzt benutzte ich meinen geliebten Labello, ehe ich mir mein schwarzes Haar kämmte.
Einen Moment später betrachtete ich mich im Ganzkörperspiegel, welcher in meiner Kabine stand. Zu meinem lässigen, dunkelgrünen Jumpsuit kombinierte ich in derselbigen Farbe ein Haarband und hatte meine weißen Sneaker an.

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Cloverleaf
RomansaDie Begegnung an einem Schiffshafen sorgte bei Cole und Celia für ein Gefühlschaos, das beide zuvor noch nie verspürt hatten. Sie konnten das, was zwischen ihnen war, nicht definieren. Gar sahen sie ein, dass sich ihre Herzen nach einander sehnten...