Make Me Believe Again - Knock Back 1

Kapitel 61 - Kim

Endlich sind Nik und ich zusammen. Ich kann es immer noch nicht glauben, dass ich ihn jetzt wirklich meinen Freund nennen kann. Kyle war nicht begeistert, aber das ist mir sowas von egal. Er sollte endlich einsehen, dass ich als genug bin. Aber wenigstens hat er mir die Beziehung nicht verboten. Hätte er das getan, hätte diesmal Nik ihn geschlagen und nicht andersrum. Obwohl Kyle mein Bruder ist und ich ihn über alles liebe, ich hätte Nik nicht aufgehalten.

Mal sehen, wie sich die ganze Sache beim Campen entwickelt. Im Moment sitzen wir im Van und fahren an einen See. Eddie wollte uns nicht auf einen öffentlichen Campingplatz schicken, also schickt er uns einfach mitten in die Pampa. Da ist zwar ein kleines Dorf in der Nähe, aber das war es dann auch schon. Wir haben dort nicht mal Empfang und demtentsprechend auch keine Internetverbindung. Unser Zelt müssen wir auf einer Lichtung im Wald aufschlagen. Und ja, wir haben nur ein Zelt, da Kyle darauf bestanden hat. Besonders weil Nik und ich jetzt zusammen sind.

Die Jungs haben ihren Fans versprochen, einen Livestream zu machen, sobald wir wieder in der Zivilisation angekommen sind. Aber für die nächsten zwei Wochen können sie sich nicht bei ihren Fans melden und wollten sie dementsprechend darauf vorbereiten.

Nach einer anderthalbstündigen Fahrt kommen wir endlich in dem kleinen Dorf an. Raphael sagt, wir könnten hier einkaufen, aber erst, wenn es wirklich absolut unvermeidbar ist. Mit anderen Worten: am Besten gar nicht, aber frühestens nach einer Woche. Den Rest der Zeit können wir uns frei im Wald bewegen, sollen aber nicht ins Dorf kommen. Eddie hat Angst davor, dass wir entführt werden oder so. Kompletter Bullshit, aber er ist nun mal der Boss. Also bleibt uns nichts anderes übrig, als uns die ganze Zeit im Wald aufzuhalten.

Raphael lädt uns auf einer Lichtung ab und hilft uns noch dabei, alles aus dem Van zu tragen. Als dann das Zelt, unsere Klamotten und schließlich auch unser ganzes Essen ausgeräumt ist, fährt er wieder weg und lässt uns mitten im Nirgendwo zurück.

Die Jungs machen sich direkt daran, das Zelt aufzubauen, während wir Mädels die Gegend erkunden. Ein Stück den Weg entlang entdecken wir eine Brücke, die über den See und schließlich wieder in einen Wald führt. Auf der anderen Seite des Waldes führt uns der kleine Weg wieder ins dorf, also drehen wir um und gehen zurück zu den Jungs. Schon von Weitem können wir sie streiten hören. Lachend verdrehen wir die Augen und lehnen uns an ein paar Bäume, um die Jungs zu beobachten. Die stellen sich echt bescheuert an.

Später am Abend haben sie es tatsächlich geschafft, das Zelt aufzubauen und sogar noch ein Feuer zu machen. Es kam natürlich keiner auf die Idee, ein Feuerzeug oder etwas Ähnliches mitzubringen. Aber Eve hatte eins in ihrer Handtasche. Manchmal frage ich mich echt, was da alles drin ist. Aber dann wird mir klar, dass ich das eigentlich gar nicht wissen will.

Jetzt sitzen wir um das Feuer und trinken ein Bier. Außer Eve, die einen Wodka-Cola trinkt, da sie kein Bier mag. Und da keiner von uns Bock darauf hatte, irgendwas zu kochen, oder zu grillen, haben wir über dem Feuer einfach eine Suppe warm gemacht. Keine Ahnung, wo der Topf dazu herkam, oder wer überhaupt auf die Idee kam, so einen Topf zum Campen zu bringen, aber ich bin froh darüber.

Josh hat uns allerdings versprochen, morgen für uns zu grillen. Und ich bereite mich innerlich schon jetzt auf eine Diskussion mit ihm vor. Ich will definitiv meinen Paprika auf dem Grill sehen, aber ich weiß, dass sein Männerego das nicht zulassen wird. Entweder er grillt meinen Paprika, oder ich stell mich selbst an den Grill und das wird er noch viel weniger zulassen. Deswegen betrachte ich die Diskussion schon als so gut wie gewonnen.

Als es langsam aber sicher kalt wird und auch das Feuer langsam ausgeht, beschließen wir, schlafen zu gehen. Wir werden uns ein Zelt teilen, also wird es eine Weile dauern, bis wir alle schlafen können. Die Jungs haben Josh vorhin ausdrücklich befohlen, eine Unterhose anzuziehen. Bedeutet das, er schläft sonst nackt? Ich hoffe, er trägt wenigstens sonst eine also auch unter seinen Jeans. Ich frage mich sowieso, wie die das alle aushalten. Selbst mir sind diese Hosen manchmal zu eng, aber bei ihnen stört ja so noch was in der Hose.