Make Me Believe Again - Knock Back 1

Kapitel 51 - Chriz

Mittlerweile sind drei Tage vergangen, seitdem die Mädels in Zürich plötzlich verschwunden waren. Es hat mich fast wahnsinnig gemacht, nicht zu wissen, wo Kim steckt. Dass sie nicht ans Handy gegangen ist, hat es auch nicht besser gemacht. Nachdem sich Kyle und Kim vorgestern in Wien wieder vertragen haben, ging es uns allen wieder besser. Normalerweise hätte ich erwartet, dass er sie nicht mehr aus den Augen lässt, aber wann immer er auch nur daran dachte, Kim etwas zu verbieten, wurde er von Eve mit diesem Blick angesehen, der einem das Blut in den Adern gefrieren lässt. Ich kann nur hoffen, dass ich diesen Blick nicht auch mal zu spüren bekomme.

Heute Morgen sind wir in München gelandet. Es tut so gut, mal ein paar Tage lang in der gleichen Zeitzone zu verbringen. Wenn sich die Zeit nur um eine Stunde verschiebt ist es zwar nicht ganz so schlimm wie von den USA nach Europa, aber angenehm ist es trotzdem nicht. Noch dazu, wenn man am gleichen Abend ein Konzert hat, oder so wie heut emit den Mädels shoppen gehen muss.

Ich kann nur hoffen, es wird nicht so schlimm wie in Lissabon. Obwohl ich natürlich nichts dagegen hätte, wenn sie wieder Unterwäsche aussuchen wollen. Aber leider haben sie irgendwas von einer Drogerie gelabert. Und dummerweise sind wir auch schon auf dem Weg dorthin, also kann ich mich nicht mal mehr mit irgendeiner Ausrede retten. Aber wer weiß, vielleicht wird es ja gar nicht mal so schlimm. In einer Drogerie kann man doch auch Spaß haben, oder? Gott, hoffentlich.

Leider kann ich nicht weiter in Gedanken versinken, da Raphael anhält und uns sagt, wir wären jetzt da, aber er würde ins Parkhaus fahren und dort auf uns warten. Ich überlege, ob wir nicht vielleicht Plätze tauschen wollen, aber dann würde ich wertvolle Zeit mit Kim verschwenden, auch wenn wir nicht direkt alleine wären.

Sobald Raphael weggefahren ist, ziehen uns die Mädels auch schon in den Laden. Und die Hölle beginnt. Gut, so schlimm wird es wahrscheinlich nicht werden, und vielleicht ist das ein bisschen übertrieben, aber was soll's. Was erwarten die Mädels eigentlich von uns? Sollen wir ihnen dabei helfen, ihr Make-up auszusuchen oder so?

>> Jetzt sei doch nicht so eine Spaßbremse, Chriz. Komm endlich <<, sagt Kim und zieht mich wieder mit sich. Ich habe gar nicht gemerkt, dass ich mich in der letzten Minute gar nicht bewegt habe und immer noch im Eingang der Drogerie stehe.

Eine halbe Stunde später stehen die Mädels immer noch vor dem Make-up Regal, während wir Josh irgendwo hier verloren haben. Normalerweise würde ich mir Sorgen machen, aber er wird schon zurecht kommen. Vermutlich reißt er grad eine arme, ahnungslose Tussi auf, die er heute Nacht enttäuschen kann.Tyler, Nik und ich stehen hinter den Mädels und beobachten sie, weil wir sonst nichts zu tun haben.

Kyle haben wir auch verloren, aber er wird wahrscheinlich tatsächlich irgendwas Sinnvolles kaufen, wie zum Beispiel Pflaster oder so. Es ist nicht so, dass wir uns ständig absichtlich verletzen oder so, wir sind nur einfach extrem tollpatschig. Und seitdem die Mädels hier sind, erwarten sie von uns, bei fast jedem Kratzer ein Pflaster drauf zu kleben.

>> Ok, Jungs, wir sind hier fertig. << Ich war noch nie so froh, plötzlich Eves Stimme zu hören. >> Wir können jetzt weitergehen. << Warte, was?! Die wollen noch länger hier bleiben? Wollen die den ganzen Laden leerkaufen?

Aber so nett, wie wir sind, tragen wir natürlich die Körbe für die Mädels. Ich trage Lils Korb, Tyler Eves und Nik darf Kims Korb tragen. Und so trotten wir zum nächsten Gang, während die Mädels fröhlich quatschend vor uns herlaufen und immer wieder irgendwas in die Körbe werfen. Ich habe schon längst den Überblick über die ganzen Sachen verloren. Hätten die das nicht eigentlich auch gleich während ihres mitternächtlichen Shoppingtrips erledigen können?

Endlich haben wir auch Josh wieder gefunden. Wir hätten vermutlich eher mal bei den Kondomen vorbeischauen sollen. Das war ja so klar, dass er hier ist und fast den gesamten Vorrat aufkauft. Glücklicherweise hat er für uns auch noch welche aufgehoben.