Kapitel 32 - Chriz

57 3 0
                                    

Heilige Scheiße. Das wird nicht gut ausgehen. Wir haben gerade den Soundcheck für das Konzert heute Abend hinter uns. Und jetzt wollen die Mädels unbedingt mit uns shoppen gehen. Und wir haben keine andere Wahl, als mitzugehen und so zu tun, als würde es uns Spaß machen. Daran ist nur Josh Schuld. Wenn er damals nicht diesen dummen Vorschlag gemacht hätte, dass wir die Mädels nach dem Konzert >vollschwitzen<, dann müssten wir jetzt nicht shoppen gehen.
Anfangs dachte ich ja noch, dass diese Strafe viel zu mild ist, so angepisst, wie sie da waren. Aber wenn ich mir jetzt dieses diabolische Grinsen auf ihren Gesichtern anschaue, ist die Strafe vielleicht zu hart. Ich verstehe nichtmal, warum sie uns überhaupt bestrafen müssen. Wir haben doch gar nichts schlimmes gemacht. Und dass Kyle und Tyler auch leiden müssen, versteht auch keiner von uns. Da wir sie aber einfach nicht davon abbringen konnten, ergeben wir uns einfach in unser Schicksal.
Jetzt sitzen wir gerade im Auto und fahren zu einem Einkaufszentrum oder so. Eben irgendwas, wo man shoppen kann. Und in Gedanken, schreibe ich bereits mein Testament. Ich hoffe zwar, dass es nicht so schlimm wird, aber man weiß ja nie. Allerdings komme ich nicht weit, da Kim mich aus meinen Gedanken reißt.
>> Ach ja. Wir haben ganz vergessen euch etwas zu sagen, Jungs. Wir finden, mit uns shoppen zu gehen, ist noch nicht schlimm genug. Also dürft ihr alles bezahlen. <<
>> WAS?! <<, rufen wir alle gleichzeitig. Das kann doch wohl nicht ihr Ernst sein, oder? Der Ausdruck auf ihren Gesichtern lässt mich allerdings keinen Augenblick an ihrer Ernsthaftigkeit zweifeln. Ich wusste ja, dass es eine schlechte Idee war, mit ihnen zu shoppen.
>> Ihr habt sie schon verstanden. Und ihr könnt froh sein, dass das alles war. Wir haben noch so viele andere Ideen, wie wir euch bestrafen könnten <, sagt Eve. Sie holt kurz Luft und wirft Kim und Lil einen bösen Blick zu. >> Besser gesagt, ich hab noch viele Ideen, aber jemand ist ja der Meinung, das wäre zu viel und zu böse. << Man kann deutlich hören, wie sehr sie das ankotzt, dass sie sich mit dieser Strafe >zufriedengeben< muss.
>> Och, komm schon, Eve. Wir haben das ausführlich besprochen. Und du warst einverstanden damit. << Eve verschränkt ihre Arme und wirft Lil einen schmollenden Blick zu.
>> Ich bin ja auch einverstanden damit. Aber das heißt doch nicht, dass meine anderen Ideen sich plötzlich in Luft auflösen. << Kim verdreht nur die Augen, schüttelt den Kopf und schaut aus dem Fenster. Scheint so, als hätten sie dieses Gespräch schon öfter geführt, als ihr lieb war. Tja, Pech gehabt. Sie darf ruhig auch mal ein bisschen leiden.
>> Was habt ihr eigentlich alles geplant zu kaufen? <<, wechselt Kyle das Thema. Als ob ihn das wirklich interessieren würde.
>> Erstens, das wirst du alles noch früh genug erfahren. Und zweitens, einfach alles. <<
>> Wollt ihr alle Läden leer kaufen? <<, fragt Nik geschockt. Dieser kleine Idiot glaubt aber auch alles. Die Mädels schauen sich an und lachen. Dann drehen sie sich wieder zu Nik um und antworten synchron mit einem >Ja<. Erstaunlicherweise bringt Eve das richtig ernst rüber, obwohl sie eine Sekunde vorher noch gelacht hat. Die anderen beiden sagen das zwar auch ernst, aber sie müssen immer noch Grinsen. Bei Eve dagegen hatte man das Gefühl, als hätte sie nie in ihrem Leben etwas ernster gemeint.
>> Kinder, wir sind da. Passt auf euch auf, nehmt euch vor verrückten Fans in Acht und ruft mich an, wenn ich euch wieder abholen soll <<, sagt unser Fahrer. Er ist schon so alt, dass wir wahrscheinlich seine Enkelkinder sein könnten. Deswegen hat sich auch keiner beschwert,als er uns vorhin beim Einsteigen auch schon so genannt hat. Und jetzt beschwert sich natürlich auch keiner.
>> Danke, Raphael. << Ach, so heißt er? Er hat uns das zwar vorhin gesagt, aber ich hatte seinen Namen schon wieder vergessen. Gut, dass wenigstens Tyler sich daran erinnert. Was mich ja schon ein bisschen erstaunt, weil er immer noch nicht ganz auf der Spur ist. Ich muss mal mit den Jungs reden, damit wir herausfinden können, was zur Hölle mit ihm los ist.
Wir verabschieden uns alle von Raphael und steigen endlich aus. Sofort schlägt mir wieder die Hitze entgegen. Im Auto war es dank der Klimaanlage kühler. Aber hier draußen herrschen gefühlte 50 Grad im Schatten. Das kann doch nicht normal sein.
>> Wie warm ist es eigentlich? << Als hätte Josh meine Gedanken gelesen. Warum müssen wir auch im August hierher kommen? Das ist doch mit Sicherheit der heißeste Monat.
Oh fuck, ich glaube, wir werden die ganze Zeit solche Temperaturen haben. In Europa sind wir noch bis September und dann geht es weiter nach Asien, wo es eventuell etwas kälter werden könnte. Tja und dann sind wir im November und Dezember in Australien, wo dann Sommer ist. Zum Schluss spielen wir in Südamerika und da ist es ja sowieso immer heiß. Das bedeutet, wir haben uns über die Monate total an diese Hitze gewöhnt und kommen dann im Januar oder Februar wieder nach Hause. In L.A. ist es zwar auch immer heiß, aber nicht so heiß wie in Brasilien.
>> Wenn ich das richtig verstehe, dann sind hier 29 Grad. << Viel zu viel. Wie sollen wir das nur aushalten?
>> >Wenn du das richtig verstehst?< Gott, Tyler, was gibt es da nicht zu verstehen? Da steht >temperatura<. Das versteht doch wohl jeder, dass das Temperatur heißt. << Wow, was ist denn mit Eve los? Ist sie etwa immer noch angepisst wegen gestern Abend? Sie wirkte doch so normal. Oder hat Tyler irgendwas angestellt, wovon wir nichts wissen?
>> Eve? Mitkommen. Jetzt. << Und schon wird sie von Kim weggezogen. Ich wüsste zu gern, über was sie reden. Denn Eve sieht nicht sonderlich begeistert aus.
Lil, die neben mir steht, versucht ein Lachen zu unterdrücken. Als sie jedoch unsere komischen Blicke sieht, kann sie sich nicht mehr beherrschen und bricht in lautes Gelächter aus. Was zum Teufel ist denn heute nur los, verdammt nochmal?
>> Lil, warum lachst du so? <<, frage ich, als sie sich wieder einigermaßen beruhigt hat. Aber sie lacht dadurch nur noch stärker. Verdammter Mist.
Eve und Kim kommen auch endlich wieder zu uns und Eve sieht viel entspannter aus. Was hat Kim ihr denn nur erzählt? Und was hat Eve gestern Abend Josh gesagt? Warum haben hier alle irgendwelche Geheimnisse? Vielleicht sollten wir anderen auch ein paar haben.
Wir versuchen, irgendetwas über dieses Gespräch aus den beiden rauszubekommen, scheitern aber daran. Sie sind so stur manchmal. Gut, eigentlich sind sie das immer. Und jetzt gehen sie einfach in den erstbesten Laden und zerren uns hinter sich her.
Wie sich herausstellt, ist es ein Schuhladen. Dieser Alptraum hätte gar nicht besser beginnen können. Warum müssen es unbedingt Schuhe sein? Wäre es wenigstens Unterwäsche, dann hätten wir nämlich was zu sehen bekommen, also hoffentlich. Aber Schuhe?! Ich hasse mein Leben. Und ich hasse Josh dafür, dass er immer so dumme Ideen hat.
Ich will gar nicht wissen, wie sie uns bestrafen, wenn sie von der Wette erfahren. Ich sollte mir auch langsam mal Gedanken darüber machen, wen von den Mädels ich ins Bett bekommen soll. Wir hätten uns besser darüber absprechen sollen.
>> Chriiiiiz? << Fuck, wo kommt Lil denn plötzlich her? Ich sehe zu ihr auf, da ich auf einem Hocker sitze. Sie hat zwei Paar Schuhe in der Hand. Will sie etwa beide haben? >> Ich kann mich nicht entscheiden. was meinst du? Braun oder beige? << Sie hat verschiedenfarbige Schuhe in der Hand? Für mich sehen die gleich aus. Weiber und ihre Schuhe ständig.
>> Ähm, keine Ahnung. Braun? << Überlegend betrachtet sie erst das eine Paar dann das andere. Zum Schluss zuckt sie mit den Schultern und nickt.
>> Danke, Chriz. Bezahlst du gleich? <<War ja klar. Ich seufze und stehe nickend auf. Die ganze Aktion hier wird noch verdammt teuer. Und nervenaufreibend. Morgen werde ich wahrscheinlich zu nichts zu gebrauchen sein. Aber immerhin werden wir morgen einen freien Tag haben, bevor es abends weiter nach Spanien geht.
Die Mädels haben jetzt alle ein Paar Schuhe ausgesucht und wir können bezahlen. Juhu. Und natürlich drücken sie uns gleich die Taschen in die Hände. War ja auch zu erwarten. Wie soll ich denn heute Abend noch Gitarre spielen?
>> Ich will jetzt in den Laden da <<, sagt Kim und zeigt quietschend auf einen Laden, vor dem verschiedene Bandshirts hängen. Das kann ja echt lustig werden. Schon jetzt von allem genervt, trotten wir Jungs hinter den Mädels her. Sie laufen ein paar Meter vor uns und quatschen über irgendwas.
So geht es eine ganze Weile weiter. Sie zerren uns von einem Laden in den nächsten und lassen uns keine Pausen. Verdammte Biester. Meine Füße und Arme tun weh und langsam aber sicher bekomme ich Hunger.
>> Mädels? <<, frage ich quengelnd. Ich bin sicher, ich höre mich wie ein Kleinkind an, aber das ist mir grad egal. >> Können wir was essen? Ich verhunger gleich. <<
Erst lachen sie, nicken dann aber. Also machen wir uns auf den Weg, um etwas Essbares aufzutreiben. Wir entscheiden uns schließlich einfach für McDonald’s. Es hat zwar keiner so wirklich Bock darauf, aber wir können uns auch auf nichts anderes einigen.
Glücklicherweise können wir uns hier setzen zum Essen. Und meine Füße sind unglaublich dankbar dafür. Wie kann Eve nur den ganzen Tag in solchen Schuhen rumlaufen? Ich meine, ihre Absätze sind bestimmt mindestens zehn Zentimeter hoch und sie läuft auch noch mehr als ich. Denn sie rennt schließlich durch die ganzen Läden, während wir Jungs uns einfach irgendwohin stellen und warten, bis die Mädels fertig sind.
>> Wie machst du das eigentlich ständig, Eve? <<, frage ich zwischen zwei Bissen von meinem Cheeseburger. Sie schaut mich verwirrt an. Scheinbar kann sie doch nicht immer Gedanken lesen. Ich verkneife mir deswegen ein Grinsen. >> Wie kannst du den ganzen Tag in diesen Schuhen rumlaufen? <<
>> Keine Ahnung <<, lacht sie. >> Man gewöhnt sich irgendwann dran. Und selbst, wenn ich es vor Schmerzen nicht mehr aushalten würde, würde ich die Schuhe nicht ausziehen. Eine echte Frau erträgt solche Schmerzen nun mal. <<
>> Dann bin ich also keine echte Frau? <<, fragt Kim gespielt aufgebracht, was Eve zum Lachen bringt.
>> Gott, Kim. Wie oft wollen wir dieses Gespräch noch führen? << Kim zuckt daraufhin nur mit den Schultern und dann lachen unsere drei Mädels. Scheinbar wird das ziemlich oft bei ihnen diskutiert.
Plötzlich hört Eve auf und bekommt wieder so einen teuflischen Blick. Oh nein, das kann nichts Gutes bedeuten. Was hat sie sich denn jetzt wieder ausgedacht? Sie flüstert den anderen beiden etwas ins Ohr und sie schauen mit dem gleichen teuflischen Blick in unsere Richtung. Fuck. Fuck. Fuck.
>> Jungs, esst mal schneller. Wir haben noch was vor mit euch. <<
Oh Gott, das klingt wirklich nicht gut. Kurz denke ich darüber nach, ob ich vielleicht mit Absicht langsam essen sollte. Aber dann fällt mir Eve wieder ein und ich entscheide mich dagegen. Manchmal habe ich wirklich Angst vor ihr. Oder vielleicht nicht direkt Angst, sondern eher einen gesunden Respekt. Ich weiß nicht, wozu sie fähig ist, und ich will es auch nicht wissen oder am eigenen Leib erfahren.
Wir essen also schnell auf und die Mädels ziehen uns begeistert hinter sich her. Ich frag mich manchmal, wo unser Sicherheitsdienst in solchen Momenten ist. Ryan und Daniel waren heute den ganzen Tag lang hinter uns und sind uns nicht von der Seite gewichen. Trotzdem kann ich sie nirgends entdecken. Aber ich habe auch nicht wirklich Zeit, um mich nach ihnen umzusehen.
>> Wir werden euch jetzt ein paar Klamotten aussuchen, Jungs. << Was? >> Und ihr müsst sie heute Abend auf der Bühne tragen. << Nein, das können sie doch nicht machen. Das war also Eves Idee von gerade eben? Na super.
>> Oh nein, vergesst es. Ihr werdet uns doch bestimmt irgendwas total peinliches raussuchen. <<
>> Genau, da mache ich auch nicht mit <<, schließe ich mich Josh an. Ich erwarte jeden Moment, dass Kim einen Anfall bekommt, so wie sie guckt. Aber Eve legt ihr beruhigend eine Hand auf den Arm und wendet sich wieder Josh zu.
>> Weißt du noch, was ich dir gestern gesagt habe? << Er denkt kurz nach und nickt schließlich. Und seine Augen leuchten wieder so wie gestern. Was zum Teufel hat sie ihm gesagt?! >> Wenn wir euch die Outfits für heute Abend nicht aussuchen dürfen und ihr sie nicht tragt, dann werden wir das nicht tun. <<
Sie verschränkt die Arme vor ihrer Brust und schaut ihn siegessicher an. Er selbst scheint wirklich angestrengt nachzudenken. Sein Blick wechselt ständig zwischen uns und ihr. Wenn er weiter so auf seiner Lippe rumkaut, platzt sie irgendwann noch auf. Das wäre sicher ein gutes Motiv für die Paparazzi, da sie denken würden, er hätte sich geprügelt oder so.
Gerade will ich etwas zu ihm sagen, als er auf uns zukommt und uns ein bisschen von den Mädels wegschiebt. Was zur Hölle?
>> Was ist denn los, Josh? Was hat sie dir gesagt? <<
>> Das wollte ich euch gerade sagen, Nik. << Er holt kurz Luft und dreht sich nochmal kurz zu Eve um. Sie hat immer noch dieses Grinsen auf den Lippen und zieht nun abwartend ihre linke Augenbraue nach oben.
>> Josh! Hör auf, sie anzustarren. << Sein Kopf fliegt sofort zurück in unsere Richtung. Wäre er nicht festgewachsen, hätte ich Angst, dass er abfliegt.
>> Also, Eve hat mir gestern versprochen, dass wir mit den Mädels Unterwäsche shoppen gehen dürfen. Und wir dürfen sie sogar beraten, also werden sie uns das zeigen. Wir können ihnen dann auch Vorschläge machen, was sie anprobieren sollen und so. Aber das dürfen wir nur, wenn sie uns diese Outfits aussuchen dürfen. <<
>> Ich würde sie wirklich liebend gern beraten. Aber wenn wir jetzt zustimmen, dann haben sie immer ein Druckmittel gegen uns in der Hand. Weil sie dann wissen, dass wir uns so einfach beeinflussen und kontrollieren lassen. <<
>> Fuck, da könntest du Recht haben, Tyler. Daran hab ich noch gar nicht gedacht. << Wir sollten uns wahrscheinlich schnell einigen, bevor Kim tatsächlich einen Anfall bekommt.
>> Also, ich bin dafür, dass wir das machen. << Geschockt schauen sie mich an. Als ob das so abwegig ist. Aber scheinbar denken sie nicht so wie ich. >> Es ist Eves Job, uns nicht zu blamieren, also wird sie uns nichts peinliches aussuchen. Und wir können die Mädels dann in ihrer Unterwäsche bestaunen, ohne als pervers oder so bezeichnet zu werden. <<
Sie scheinen kurz darüber nachzudenken und stimmen mir zu. Dann gehen wir wieder zurück zu den Mädels und sagen ihnen unsere Entscheidung. Die ich allerdings sofort bereue, als ich ihre Blicke sehe. Eine Mischung aus >Ich wusste es, ihr seid ja so berechenbar.< und >Das war ein Fehler. Wir werden euch fertig machen.< Ich hab jetzt doch Angst davor, dass sie etwas Peinliches aussuchen. Aber was soll’s? Wir sind nur einmal jung und wenn wir uns vor zehntausend Menschen und dem Internet blamieren, dann ist es eben so. Hoffentlich werde ich nachher auch noch diese Einstellung haben.
>> Super, na dann gehen wir euch jetzt etwas zum Anziehen kaufen. << Kim klingt manchmal aber auch wie ein Kleinkind. Oder wie jetzt eher wie ein kleines Schulmädchen. Diese Vorstellung gefällt mir irgendwie. Also nicht das >klein<, sondern das mit dem Schulmädchen. Vielleicht bekomme ich sie ja dazu, mal so ein Outfit anzuziehen. Vielleicht so wie das, was Britney Spears in diesem einen Video anhatte.
Ich werde wieder aus meinen Gedanken gerissen, als jemand an meinem Arm zieht. Ich schaue rüber und sehe, dass dieser Jemand Kyle ist. Er schaut mich mitleidig an und ich frage mich, warum er das tut. Aber dieser Idiot ignoriert natürlich meinen fragenden Blick.
>> Hab ich was verpasst? <<, frage ich deshalb. Überrascht wendet er seinen Blick wieder mir zu.
>> Kim war der Meinung, wir lassen dich in einem pinken Tutu über die Bühne springen. Die anderen fanden diese Idee echt super und ich glaube, dass sie das wirklich machen werden. <<
>> Och nööö. Das ist nicht dein Ernst, oder? << Er schaut mich wieder mit diesem Blick an und mir ist klar, dass er das sehr wohl ernst meint. Na ganz toll. Hoffentlich kann ich die Mädels davon abbringen. Oder zumindest davon überzeugen, dass wir uns alle zum Affen machen.
Wir gehen in einen Laden, der ziemlich verschiedene Dinge vor der Tür stehen und hängen hat. Drinnen spiegelt sich das auch wieder. In der einen Ecke gibt es Kostüme, in der nächsten Ecke hängen dagegen edle Kleider und Anzüge. Wo zur Hölle sind wir denn hier gelandet?!
Die Mädels sprechen sich kurz ab und verschwinden dann in verschiedene Richtungen. Und wir Jungs stehen hier vor’m Eingang wie bestellt und nicht abgeholt. Was ja quasi auch stimmt. Wir unterhalten uns die ganze Zeit über die Tour und alles, was dazu gehört.
>> Ich finde, wir sollten mal wieder einen Song schreiben. Aber wir erzählen niemandem was davon, nicht mal den Mädels. Und dann veröffentlichen wir ihn nach der Tour. <<
>> Wie sollen wir das denn machen? Wir haben so viel zu erledigen und voll viele Termine. Außerdem können wir das vor den Mädels doch nicht geheim halten. <<
>> Musst du immer meine Ideen zerstören, Kyle? <<
>> Sorry, Chriz. Ich bin nur realistisch. << Jaa, genau. Er hat nur einfach keine Vorstellungskraft. Aber glücklicherweise stimmen mir die anderen zu. Außer Tyler, denn der bekommt wieder mal nicht mit, über was wir sprechen. Ich frage mich, ob er überhaupt checkt, wo wir sind beziehungsweise, was wir hier machen.
>> Jungs, kommt mal her! Wir haben eure Outfits! <<, ruft Eve durch den ganzen Laden. Wir werden von den wenigen Leuten im Laden dumm angeschaut. Nur weiß ich nicht, weshalb. Entweder, weil wir uns von den Mädels rumkommandieren lassen, oder weil wir hier in Portugal sind und wie Verrückte auf Englisch durch den laden schreien.
Endlich haben wir die Mädels bei den Umkleidekabinen gefunden. Eve hätte ja ruhig mal sagen können, wo sie sind. Stolz halten die drei ihre Outfits hoch und grinsen uns an. es war definitiv ein Fehler, dem ganzen Mist hier zuzustimmen. Die können uns unmöglich so auf die Bühne schicken.

Make Me Believe Again - Knock Back 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt