Kapitel 36

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Paul wurde durch ein neues Geräusch geweckt. Ein Surren und Brummen. Ein Boot! Oder eher ein Schiff. Er weckte Benny und gemeinsam liefen sie zu dem Geräusch, bis sie mal wieder an eine Klippe kamen. Unten an der Küste legte gerade ein unauffälliges Schiff an. Im nächsten Moment öffnete sich eine Tür und ein bulliger Mann schubste 2 kleinere Männer mit Säcken über den Köpfen und zusammengebundenen Händen aus der Tür. Danach folgten noch mal 2 Männer und eine Frau, die von 2 weiteren Männern geführt wurden.

"Das sind die anderen!! Alle außer Aliena!", stellte Benny fest. Wieder einmal war er dankbar für die 'Gedankenkommunikation'.

"Arthur muss sie auch erwischt haben. Aber... Was tun wir denn jetzt? Wie sollen wir sie jetzt von hier weg bekommen?", fragte Paul und Verzweiflung schwang in seiner Stimme mit.

"Wie wäre es mit Frontalangriff? Wir hätten die Überraschung auf unserer Seite!", schlug Benny vor.

"Zwei gegen drei Muskelpakete und eventuell weiteren, die noch auf der Yacht sind? Ich glaube, das ist zu riskant!", schüttelte Paul den Kopf.

"Aber irgendwas müssen wir doch tun! Wir können nicht einfach abwarten, bis Arthur uns alle umbringt. Wir können es schaffen! Glaub mir. Wir müssen nur schnell genug sein!", beschwor Benny Paul.

"Und was ist mit Aliena? Wenn er sie auch hat und sie nur an einem anderen Ort gefangen gehalten wird?"
Immernoch war Paul zu ängstlich, um sich für einen Angriff zu entscheiden.

Benny verlor langsam die Geduld. Wenn sie hier noch weiter rumpalaverten, waren die Männer und ihre gefangenen Freunde weg. Dann konnten sie nicht weiter tun, als wieder einmal zu warten. Deshalb sah er Paul fest in die Augen und sagte ernst:
"Aliena ist nicht hier und daher auch nicht unser Problem! Unser Problem ist, dass da unten unsere Freunde gerade als Gefangene wahrscheinlich gleich in den nächsten 'Zellen' landen oder bei Arthur, der was-weiß-ich mit ihnen anstellen wird, nur weil es ihm Spaß macht. Und unser Problem ist, dass, wenn sie erst mal weg sind, wir keinerlei Chance auf einen Befreiungsversuch mehr haben. Das heißt: Wir müssen handeln! Und zwar JETZT!! Also kommst du nun oder nicht?"

Mit dieser gedankenübertragenen 'Rede' stapfte Benny davon. Er war gerade außer Sicht, als Paul schnell hinterherrannte und dabei dacht: "Das wird nie und nimmer klappen. Selbst in Romanen und Filmen geht aber hier alles schief!"

Aber als er um eine Kurve rannte, wäre er beinahe in Benny hineingestolpert.
"Was ist los?", fragte er und sah den Grund auch gleich darauf direkt vor seiner Nase. Ein drei Meter hoher Zaun.

"Denkst du, wir können da darüber springen?", dachte Paul über Gedankenübertragung.

Benny näherte sich vorsichtig und stupste schließlich mir der Pfote daran. Zog sie gleich darauf wieder zurück und jaulte leise. Da war Strom drauf!!!

"Na toll", dachte Benny, "Wieso, zum Henker nochmal, bauen die hier einen Zaun, auf dem auch noch Strom ist?"

Ihr ganzer mehr oder weniger durchdachter Plan war futsch, durch ein bisschen Draht und Strom! Das durfte doch nicht wahr sein. So viel Pech konnte keiner haben! Hilflos mussten sie mit ansehen bzw. hören, wie ihre Freunde einen Weg unterhalb des Zaunes entlanggeschleppt wurden und kurze Zeit später in einem der Tunnel verschwanden. Was konnten sie denn jetzt noch tun? Mutlos saßen sie auf dem Waldboden.

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Die anderen stolperten derweil im unterirdischen Gang so gut es ging mit den Entführern.

"Man! Könnt ihr uns nicht mal diese blöden Säcke abnehmen!", lallte Seth ärgerlich, noch ganz ganz benebelt von dem mysteriösen Medikament war, das sie ihnen gegenen hatten.

"Schnauze Kleiner! Sonst sorg ich dafür, dass bei dir nie wieder das Licht angeht!", raunte einer der muskelbepakten Typen und lachte dreckig. Seth wurde grob in den Rücken gestoßen und beinahe wäre er hingefallen.

"Hey!", protestierte er schwach, "nehmen sie ihre Pfoten von mir weg!"

Ein paar Lacher waren die Antwort: "Nanana, unser kleines Baby hat aber eine ganz schön große Klappe. Wird wohl sonst nur von Mamis schönen, weichen Händen angefasst, damit ihrem Schatzilein auch ja nichts passiert!"
Die Stimme hatte einen leicht weinerlichen Klang angenommen: "Lauf doch zu deiner Mami, damit sie dir die Wunden wegstreichelt, wenn du kannst. Aber jetzt besuchen wir erst mal Onkel Arthur. Der mit dem ganzen Spielzeug! Vielleicht darfst du auch mal das Spiel spielen, wo man gaaaanz viel rote Farbe machen muss. Das ist nämlich sein Lieblingsspiel!"

Noch mehr dreckiges Gelächter. Seths Kopf war inzwischen ein bisschen klarer geworden und nun überlief es ihn eiskalt:
Was hatte Arthur mit ihnen vor? Wollte er sie dazu zwingen, sich gegenseitig umzubringen oder wollte er vorher noch ein paar seiner tollen Experimente an ihnen ausprobieren? Wahrscheinlich wieder so ein beklopptes Spiel wie in London.

Der Drang laut schreiend wegzulaufen war in Seth schon fast übermächtig geworden. Im nächsten Moment  hätte er jedoch fast gelacht. Wo sollte er hier denn hinlaufen? Vor allem mit dem Sack auf dem Kopf.
Keine zwei Meter weit würde er kommen, bevor er irgendwo dagegen rennen würde. Und die Entführer würde sich daraus einen Spaß machen und sich immer genau vor ihn stellen, sodass er genau in sie hinein laufen musste. Nein. Er musste Ruhe bewahren. Vielleicht gab es später noch eine Möglichkeit zur Flucht. Außerdem mussten sie vorher Paul und Benny finden. Er hatte sie ganz deutlich gerochen, als sie von Bord gegangen waren. Wahrscheinlich waren sie draußen. Das musste er im Hinterkopf behalten.
Von den anderen hörte er fast nichts und er traute sich nicht, laut zu fragen. Wenn sie laufen konnten, ging es ihnen zu 95% gut. Er hörte jedenfalls kein Gestöhne. Schließlich landeten seine Gedanken bei Aliena. Er hatte sie weder gerochen, noch gehört und so schloss er, dass sie nicht hier war. Aber wo war sie dann? Langsam machte er sich Sorgen. Wie sollte sie alleine alle befreien, geschweige denn, hier her kommen? Er konnte ja nicht ahnen, dass Aliena ganz in der Nähe war und in einen kleinen Fluss fast komplett unter Wasser um ihr Leben rang...?







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Hallöchen
Die nächsten Wochen werden die Kapitel etwas später und unregeläßiger kommen

Hannah ist nämlich im Griechenland.
Von dort ist auch das Bild für das Kapitel

Schöne restliche Woche!

Tschüssi

Bis(s) zum Leben danach (Twilght Ff) [*wird gerade überarbeitet*]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt