Kapitel 38

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Doch was brachte es, jetzt darüber nachzudenken? Sie würde sich nur verrückt machen! Langsam atmete sie tief ein und wieder aus. Tastend suchte Aliena sich den Weg weiter.
Und wenn es eine Falle wäre, na und! Alles war besser als diese totale Finsternis um sie herum. Sie hatte längst vergessen, wie lange sie hier herumstand. Eine Minuten? Fünf Minuten? Eine Stunde?

Am liebsten hätte Aliena laut geschrien, um all die angestauten Gefühle rauszulassen, aber da sie ja nicht mal wusste, wie lang sie hier schon lief, woher sollte sie denn wissen, wie weit weg oder nah irgendjemand war, der sie hören könnte?

Erneut tat sie einen tiefen Atemzug. Reiß dich endlich mal zusammen!! ermahnte Aliena sich. Die Insel ist nicht so groß! Wo willst du denn da bitte hinlaufen? Die breiteste Stelle ist höchstens 800m breit!! Doch ein Ende schien noch nicht in Sicht und plötzlich spürte Aliena auch die Wand nicht mehr. Warum hörte die Wand hier auf einmal auf? Gab es hier etwa einen Ausgang oder was es bloß eine Abzweigung? Vorsichtig ging Aliena mit ausgestreckten Händen weiter, doch es kam keine Wand. Aber wenn es eine Abzweigung oder ein Ausgang wäre, müsste sie längst irgendwo dagegenstoßen!

"Hallo?", flüsterte sie leise. Nicht weil sie dachte, dass wirklich jemand hier im Dunkeln herumstand, sondern, weil sie wissen wollte, ob es ein Echo gab. Es gab keins! Also war es schon mal kein großer Raum. Was sollte sie denn jetzt tun? Aliena drehte sich wieder um und ging zurück. Zumindest dachte sie das, aber nachdem sie weit mehr Schritte zurückgelegt hatte, als sie ihrer Meinung nach machen müsste, spürte sie immernoch keine Wand.

O Mann!!! Das war war echt zum verrückt werden hier! Waren denn alle Wände auf einmal verschwunden oder was? Vielleicht war sie ja nicht geradeaus gelaufen, sondern leicht schräg? Dann müsste sie eventuell nach links laufen. Doch auch dort fand sie nichts. Wenn sie nur ein bisschen Licht hätte! Panik wallte in Aliena auf und sie wünschte sich, sie hätte diese Tür niemals gesehen. Zwar müsste sie dann das unlösbare Problem bekämpfen, wie sie ins Haus hinein gelangte. Aber sie wäre wenigstens an der frischen Luft und könnte was sehen! Schließlich lies Aliena sich einfach auf den Boden gleiten. Es brachte ja doch nichts, weiter herumzuirren. Ihr Atem ging immer schneller und sie konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Die Dunkelheit schien sie immer mehr zu erdrücken. Wie lange sie wohl hier schon saß? Wie lange würde sie die Finsternis noch ertragen müssen? Fast schon aus Verzweiflung tastete Aliena noch einmal ihre Taschen ab, um vielleicht doch noch irgendwas zu finden, das ihr hier Licht spenden würde.
Dabei fand sie auch einen Zettel in ihrer Hosentasche. Was da wohl drauf stand? Dann erinnerte Aliena sich, dass es das Bild von Jeff war und auf dem nun nichts mehr zu erkennen sein dürfte. Aber es erinnerte sie daran, weshalb sie auf die Insel zurückgekehrt war. Weil sie Jeff befreien wollte. Wegen den anderen, die nur ihretwegen leiden mussten. Und auch wegen Arthur, um ein für allemal diese ganze Geschichte zu beenden. Sie raplte sich auf und setzte einen Fuß vor den anderen. Sie wusste genau, dass sie es schaffen konnte!

Nach einer erneuten, gefühlten Ewigkeit, nachdem sie endlich die Wand gefunden hatte, stieß sie auf eine Tür. Oder zumindest vermutete sie das, weil sie durch schmale Ritzen Licht schimmern sah. Und tatsächlich war es eine Tür, in der sich in dr Mitte ein Türspion war. Sie beugte sich vor und schaute hindurch. Als ihre Augen sich an das Licht gewöhnt hatten, fiel ihr ein rießen Stein von ihrem Herzen.

Der Raum war nicht sehr groß und auf einer schmalen Pritsche saß Jeff und starrte vor sich hin. Gegenüber von der Tür, durch die sie schaute, befand sich noch eine Tür. Anscheinend war das eine geheime Tür, vor der sie stand.

Es musste doch hier einen Hebel oder so geben, um diese Tür zu öffnen! Aliena tastete den kompletten Rahmen ab, fand aber nichts. Entnervt seufzte sie und machte sich wieder daran, über die Tür zu streichen. Schließlich fand sie auf höhe ihrer Augen einen kleinen Spalt, der nicht so ganz zum Rest zu passen schien. Er war gerade breit genug, dass sie zwei Finger hinein stecken konnte und spürte etwas ähnliches, wie ein Knopf. Sie drückte aber nichts passierte. Typisch!

So kurz vor dem Ziel ging doch immer etwas schief! Aliena drückte, rüttelte und versuchte sogar den Knopf zu drehen, aber nichts rührte sich.

"Blöde Tür!", fauchte sie die Wand an. Unbeeindruckt blieb diese weiterhin an ihrem Platz.

"Hm...drücken und drehen geht nicht...vielleicht muss ich ziehen!", überlegte Aliena. Als sie an dem kleinen Knopf zog, knackte es und die Wand schwang zur Seite. Aliena trat in den Raum und fand sich einem sprachlosen Jeff gegenüber.

"Aliena!", er schloss sie in seine Arme, "Du bist es wirklich! Ich dachte schon, ich hätte eine Halluzination!"

Eine Weile standen sie einfach nur da und umarmten sich. Dann fragte Aliena: "Weißt du, wo die anderen sind?"

"Nein! Ich bin hier allein. Aber ich habe ständig jemanden vorbei laufen gehört."

Genau in dem Moment hörte man Schritte, die vor Jeffs 'richtiger' Tür stehen blieben. Einige Sätze wurden gewechselt, dann hörten sie, wie ein Schlüssel ins Schloss geschoben wurde. Entsetzt sahen sie sich an.

"Schnell! Komm mit!", drängte Aliena, zog Jeff in den Gang, durch den sie gekommen war, und zog die Tür zu. Klickend wurde der Schlüssel herumgedreht und die Tür öffnete sich. Doch Jeff und Aliena wollten nicht herausfinden, ob die Leute den Geheimgang kannten und hasteten so schnell sie konnten davon.

Jeff hatte zum Glück noch eine Minitaschenlampe, die ihm keiner weggenommen hatte. So ging es dieses mal leichter und schneller. Der Gang ging noch weiter und Aliena war froh, dass ihr der Gang zurück erspart blieb. Nach ein paar Meter endete er und sie traten durch einen Vorhang aus Lianen und Efeu ins Freie. Keiner war ihnen gefolgt. Sie blickten sich um:

Dichter Wald umgab sie und nur wenige Sonnenstrahlen brachen durch das Dickicht. Deshalb herschte düsteres Zwielicht, bei dem man nur einige Meter weit sehen konnte. Trotzdem sahen sie Paul und Benny auf den ersten Blick.

"Paul! Benny! Geht es euch gut??"
Freudig und fast schon heulend rannte Jeff zu ihnen und umarmte sie. Auch Aliena strahlte, doch als auch sie beide umarmen wollte, wichen sie beide zurück.

"Was ist denn los mit euch?"







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Oh shit! Was haben die beiden denn jetzt?!?

Tjaaaaaaa

Bis nächste Woche

Tschüssi

Bis(s) zum Leben danach (Twilght Ff) [*wird gerade überarbeitet*]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt