Kapitel 43

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Für einen Außenstehenden wirkte die Szene wahrscheinlich friedlich, entspannt, fast schon fröhlich. Vier Jugendliche, die auf einer Waldlichtung im Kreis beisammen saßen und sich angeregt unterhielten, wobei sie immer wieder etwas auf den Boden zeichneten. Aber würde jemand genauer hinsehen, würde er die verzerrten Mienen bemerken, die eindeutig nicht fröhlich aussahen. Die Stimmen, die immer lauter wurden. Und die zu Fäusten geballten Hände des Mädchens.
Nein, es war keine angenehme Situation, in der sie hier waren. Alle Pläne, die eventuell funktioniert hätten, wurden wieder verworfen, weil es einfach zu viele Variablen gab, die zu unsicher waren.

Sie waren auf einer Insel.
Arthur ging nie "aus dem Haus".
Thòmas war in einem der Räume gefangen.
Sie hatten weder Waffen, noch einen Plan, noch irgendeine Hoffnung von der Insel zu kommen, sollten sie es schaffen alle zu befreien.

Das waren so ziemlich alle Fakten, die sie hatten. War ja echt aufbauend!
"Okay! Jeff und Aliena. Ihr seid die einzigen, die schon mal im Haus waren. An was erinnert ihr euch noch? Einfach alles, was euch einfällt, auch wenns unwichtig erscheint. ", sagte Paul und wischte über die Erde, um die alten Pläne, wie auf einer Tafel, wegzuwischen.

Jeff fing an:
"Tja...so viel hab ich gar nicht gesehen. Die meiste Zeit war ich in meinem 'Zimmer' und hab gewartet, dass was passiert. Dann war da noch der Geheimgang vom Zimmer aus, den die Wächter wahrscheinlich nicht kennen.
Hm...ach ja, der Gang von dem Zimmer aus führt in einen großen Raum mit einer Glasfront. Das wars dann aber auch wieder."

Er überlegte kurz und meinte dann:
"Im Gang gab es noch andere Türen, aber die waren immer geschlossen. Vielleicht ist ja hinter einer noch so ein Raum, wo man jemanden gefangen halten kann."

"Das ist doch schon mal was!", lächelte Benny. "Wenn diese blöden Heinis den Geheimgang nicht kennen, müssen wir nur wieder den Eingang finden und kommen wenigstens unbemerkt ins Haus rein. Und eventuell können wir den auch nochmal als 'Fluchtweg' benutzen."

Jeff erwiderte nichts. Was wenn sie gar keinen Weg mehr nach draußen brauchen würden? Sie konnten bei ihrem schlechten Versuch genauso gut draufgehen. Er konnte nur hoffen, ein Telefon oder Funkgerät zu finden.

Paul meldete sich zu Wort:
"Gehen wir eigentlich alle zusammen, oder teilen uns auf, falls was schief läuft?!"
"Nein!!", wiedersprach Aliena."Wir müssen unbedingt zusammen bleiben: Ich kenne mich am besten aus und kann euch führen. Ihr als Wölfe könnt am besten im Rudel gegen einen Vampir gewinnen.

Und außerdem kann dann einer Thòmas helfen, falls er Hilfe braucht.
UND ich brauche eure Nasen und euer gutes Gehör! Ihr hört viel schneller, wenn jemand kommt!"

"Und was ist mit den anderen?
Mit Robin und Carlisle und Rosalie?
Wir können sie nichteinfach zurück lassen! Und ganz ehrlich, wir kennen deinen Bruder überhaupt nicht und du hast ihn schon lange Zeit nicht mehr gesehen.
Du weißt doch gar nicht, wie er so drauf ist.
Was wenn er mit Arthur gemeinsame Sache macht? Wenn er nur darauf wartet, dass du kommst und er dich in die Falle locken kann?"

Fassungslos starrte Aliena ihn an:
"Wie bitte?! Er ist mein Bruder! Ich muss ihn retten. Wenn wir ihn nicht retten, bringt Arthur ihn um. Ich habe es ihm versprochen!!"

"Arthur ist auch dein Bruder!", gab Benny bissig zurück. Totenstille trat ein und Benny merkte, wie falsch und gemein das gewesen war. "Hey Aliena, tut mir leid. Aber ich reagiere schnell mal über, wenn ich sauer bin." Er streckte die Hand aus, um ihre zu ergreifen, doch Aliena schlug ihn weg.

"Nein! Lass es!"
Sie drehte sich um und ging davon.
"Wenn ihr mir nicht helfen wollt, gehe ich eben allein!" Mit diesen Worten verschwand sie zwischen den Bäumen. Genervt blickte Jeff Benny an.
"Toll! Vielen Dank für die große Hilfe!"

"Mann, du weißt, wie schnell ich irgendwas daher sage!"
"Das ist aber keine Entschuldigung für das, was du gesagt hast. Und wir haben jetzt echt andere Probleme, mit denen wir uns rumschlagen müssen!"

Kopfschüttelnd rannte er hinter Aliena her. Benny stöhnte auf: "Macht sie das jetzt wirklich? Will sie einfach so, überstürzt da reinhetzen??" Paul blickte ihn scharf an:
"Und wem haben wir das zu verdanken? Anstatt rum zu motzen, könntest du lieber mit mir kommen und Aliena helfen, wenigstens ihren Bruder rauszuholen!"

Auch Paul verschwand in die Richtung, in die die anderen gegangen waren. Benny wollte aber auch nicht allein auf der Lichtung bleiben und abwarten. Also setzte er sich in Bewegung und versuchte Paul nicht aus den Augen zu verlieren.

Schon bald waren sie wieder an dem Eingang zum Tunnel angelangt. Jeff blickte sich um. Hoffentlich waren hier gerade keine Drohnen oder irgendwelches Spielzeug mit Kamera. Er machte sich keine Illusionen.

Er hatte die Videos von Paul und Benny gesehen und wenn Arthur das filmte, warum nicht auch sie? Hier und jetzt? Die ganze Zeit schon. Welchen Grund hätte Arthur denn, sie unbeaufsichtigt auf der Insel rumlaufen zu lassen und dann nicht zu wissen, was sie hier eigentlich trieben? Nein,irgendwo lauerte hier bestimmt eine Kamera! Schnell verschwanden sie in den Gang. Dunkelheit umfing sie mal wieder. Paul war erst ein paar vorsichtige Schritte gegangen, als er Jeffs Schrei hörte.




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Was passiert wohl??????
Wer weiß???
Sollen sie erwischt werden oder doch nicht? Ach, so viele schöne Fragen...und leider, leider werden sie erst nächste Woche beantwortet!))
Also nicht verzweifeln, nicht das Handy schrotten und nicht uns stalken!
(Diejenigen, die uns kennen!))
Der nächste Freitag kommt bestimmt
Bis dahin

Byebye

Bis(s) zum Leben danach (Twilght Ff) [*wird gerade überarbeitet*]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt