Kapitel 51

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Warum?

Warum hatte es passieren müssen?
Was hatten sie falsch gemacht?
Hatten sie überhaupt noch eine Chance, Arthur zu besiegen?
Jeff hatte gesagt, sie solle aufhören, sich Vorwürfe zu machen. Aber erstens wusste sie, dass er sich auch Vorwürfe machte, und zweitens: Macht ihr euch mal KEINE Vorwürfe in einer solchen Situation!
Es ist immer so leicht, das zu sagen, wenn man nicht selbst betroffen ist.
Aber sie war betroffen und sie  hatte jedes Recht dazu, sich Vorwürfe zu machen.

Jeff war außerdem auf die glorreiche Idee gekommen, einen Spaziergang zu machen. Offiziell hatte er gesagt, dass sie auf Essenssuche gingen. Dass sie das nicht tun würden, war jedem klar. Aber sie wussten, dass es viel Zeit brauchen würde, um das zu bewältigen.
Zeit, die sie nicht hatten.
Zeit, um miteinander zu reden.
Zeit füreinander.
Zeit allein.
Nur sie beide.
Wahrscheinlich machten sich Paul und Benny auch irgendwann aus dem Staub und sie konnten es sich nicht verdenken, einfach mal nicht Arthur im Gespräch haben zu wollen.

Aliena versuchte die Gedanken aus ihrem Kopf zu verbannen, aber es nutzte nichts. Jeff nahm ihre Hand in seine und lange gingen sie einfach ohne zu reden. Wie konnte ein Wald nur friedlich sein, nachdem jemand darin gestorben war. Als hätte er die Tat aufgesaugt und in seinem innersten versteckt, damit ja keiner sie finden würde.

Nach einer Weile tat sich vor ihnen eine weitere Lichtung auf, die in eine Wiese mündete und dann in einer Klippe ins Meer abfiel. Der Ausblick war atemberaubend und für ein paar Momente war Jeff abgelenkt. Aber er hatte noch eine Aufgabe zu erledigen. Er drehte sich um und umarmte Aliena ganz fest. Auch sie lehnte sich Halt suchend an ihn. Aliena schluchzte immer weiter und Jeff meinte, sein Herz müsse zerreißen.

Er beugte sich leicht hinunter und umfasste ihren Kopf. Wie sollte er die Kraft finden, das zu tun, was er vorhatte? Was er tun musste! Vorsichtig küsste er sie. Jeff wusste nicht, ob sie das jetzt überhaupt wollte. Aber er brauchte das jetzt und Aliena weinte so heftig, dass ihm keine andere Möglichkeit mehr einfiel, sie zu beruhigen. Sie klammerte sich richtig an ihn, als wollte sie ihn nie mehr loslassen. Diese verlogene Bitch!

Sein Gesicht verzerrte sich zu einer Grimasse und er musste sich echt beherrschen, sie nicht von sich weg zu schubsen. Seine Hände ballten sich zu Fäusten.
"Jeff? Ist alles in Ordnung mit dir?"
Nein! Nichts war einfach so in Ordnung !
"So halb. Aber es geht schon irgendwie", stieß er hervor. Er musste sich erst darauf vorbereiten. Er konnte nicht einfach so...

Langsam, damit sie nichts merkte, ließ er den kleinen Dolch in seine Hand gleiten. Es war der Dolch, mit dem Arthur Thòmas töten hatte wollen. Und als er dann plötzlich verschwinden musste, hatte er ihn verloren. Jeff hatte ihn gefunden und eingesteckt. Mit dem Gedanken, dass er gegen Arthur nützlich werden konnte. Und er wurde tatsächlich nützlich.
Aber das war jetzt völlig unwichtig.
Er musste die Gelegenheit nutzen und Arthur schaden! Solange es noch ging!

Er schloss die Augen.
Konzentrierte sich. Lauschte Alienas Atem und fragte sich, wie er so echt klingen konnte. Ihre Schultern bewegten sich, sie fühlte Schmerz. Arthur war ein Genie. Das musste er zugeben. Er war ein Genie, das  nicht einmal vor der eigenen Familie zurückschreckte, wenn sie im Weg stand.
"Es tut mir leid, Aliena!", flüsterte er leise.
Dann stieß er zu.

Er hatte nicht so weit ausholen können, da die Bewegung sonst zu aufällig gewesen wäre. Und er musste versuchen nicht die Wirbelsäule zu treffen, da er ja von hinten zustach. Aber es funktionierte. Tief drang die Klinge in Alienas Rücken ein, bis zum Heft. Da die ganzen Rippen, Knochen und sonstiges Zeug im Weg waren, aber ziemlich weit unten. Er hatte keine allzu wichtigen Organe getroffen. Aliena würde leiden. Lange, sehr lange.

Schmerzerfüllt schrie Aliena auf.
"Jeff?! Was tust du da?" Verwirrt und schon halb ohnmächtig sprach sie nur noch undeutlich. "Warum?" Sie sah ihn an.
"Du weißt genau warum!", herrschte er sie an: "Weil du nicht Aliena bist!!!"

Er ließ sie ins Gras gleiten, zog den Dolch heraus und wischte das Blut von der Klinge. "Wieso hast du uns das angetan , Arthur? Wieso hast du mir das angetan? Aliena hat es nicht verdient so behandelt zu werden."
Jeff wandte sich um und wollte gehen, als das Mädchen loslachte.

Sie lachte! Er hatte herausgefunden, was hier gespielt wurde und sie hatte nichts besseres zu tun, als zu lachen.
Er drehte sich um.
"Du hast deine letzte Chance verspielt. Jetzt hast du keine Möglichkeit mehr sie zu befreien. Arthur wird das verhindern, du wirst sie nie mehr sehen."
"Doch. Du hast keine Ahnung zu was ich fähig bin! Und jetzt kann mich nichts mehr aufhalten!"
Ein feiner Riss zog sich über das Gesicht, das aussah, wie Alienas. Jeff musste sich richtig beherrschen, um ihr nicht zu helfen.
Das war NICHT Aliena!!!

Das Mädchen starrte ihn an.
"Du bist wirklich überzeugt davon!"
Dann lächelte sie leicht.
"Danke, dass du mich befreit hast."
Ihr Gesicht war vollständig überzogen mit Rissen und löste sich in kleine Teile auf.

Jeff drehte sich um und ging endlich.
Lies alles hinter sich.
Er bereute nichts.

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Vielen Dank erstmal an eine gute Freundin, die mir viele Tipps bei dem Kapitel gegeben hat.

Und auch danke an die Leute, die uns hier Tipps oder Votes geben

Gutes, gesegnetes und erfolgreiches Neues Jahr ♡

(Ich hatte das Kapitel schon mal hochgeladen. Bitte fragt mich nicht warum das nicht funktioniert hat)

Bis(s) zum Leben danach (Twilght Ff) [*wird gerade überarbeitet*]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt