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Mit dem Bolzenschneider in der Hand lief ich wieder zurück zu Dner. Die komischen Blicke meiner netten Mitbürger übersah Ich, sie bedeuteten nichts. Absolut nichts. Die haben keine Ahnung, wie glücklich ich gerade war. Als ich klingeln wollte, kam Felix schon aus der Tür gestürmt. Er guckte den Bolzenschneider an und grinste. Dann blickte er mich an und bekam sofort wieder ein schlechtes Gewissen.  Ich konnte es sehen.
"Felix? Meiner Nase geht's gut." versicherte ich ihm.
"Schon,... Aber wäre ich nicht ausgerastet, dann"
Doch ich unterbrach ihn.
"Das ist Geschichte. Komm wir müssen ein Schloss einreißen" erinnerte er mich.
"Wohl eher entsorgen, vielleicht auch, im weitesten Sinne,abreißen." korrigierte er mich
"Ich weiß, einreißen klingt aber poetischer" meinte ich und grinste. 

"Und was hast du damit jetzt vor?" fragte ich, als Felix nachdenklich mit dem Schloss in der Hand dastand
"Ich weiß nicht, soweit hab ich nicht geplant" traurig guckte er mich an
"Es ist irgendwie.. komisch. Sie war die ganze Zeit bei mir. Immer und überall. Und jetzt nicht mehr. Es ist.. einsam." meinte er
"Naja, ich denke, es wird eine Neue kommen und ihren Platz einnehmen" sagte ich
"Da bin ich mir nicht so sicher" murmelte er und ich hörte es fast nicht.
Dann warf Felix dass Schloss so weit weg wie er konnte. Man hörte das leise Platschen, und dann gingen wir weiter. Als wir in den Laden hineinspazierte, rannte uns ein Verkäufer panisch entgegen.
"Nicht mir diesem Ding, lasst es draußen. Aber nicht hier hinein " schrie er panisch, ja fast schon hysterisch.
Aber man musste es ihm entschuldigen, ein Bolzenschneider wirkt nicht sehr freundlich. Auf jeden Fall holte sich Dner ein neues Handy und richtete es so ein, dass er seine alte Nummer behalten durfte.
Anschließend nahmen wie uns ein Taxi und fuhren zu Felix Wohnung zurück. Als ich auf mein Handy sah, bemerkte ich eine neue Nachricht von Kati.
>>Hey, ich wollte nur fragen ob du weißt, ob Felix gerade daheim ist? Ich hab ihn nicht erreicht und naja.. wir müssen reden <<
Ich schrieb zurück, dass wir wieder da wären und sie vorbeikommen kann.
Felix sah allerdings nicht so begeistert aus.
"Kannst du denn noch hierbleiben, bis Kati kommt?" fragte er mich
"Wenn du willst" antwortete ich und setzte mich auf die Couch.
"Also? Was sollen wir machen, bis Kati kommt?" wollte er wissen
"Naja, vielleicht dein Handy einrichten? Ich glaub du solltest wieder erreichbar sein." meinte ich.
"Mmh, ich hätte meine Zeit lieber besser mit dir genutzt, aber dann eben das Handy" sagte er mehr zu sich selbst als zu mir.
Verwirrt guckte ich ihn an. Wie meinte er das? Doch ich sagte nichts, wie so oft und als es klingelte stand Kati vor der Tür, doch nicht nur sie...

depressed #DizziWo Geschichten leben. Entdecke jetzt