#31

925 59 8
                                    

"Ein bisschen Schmerz zum Ausgleich mein Lieberkam es von überall und nirgendwo.
Und der Schmerz kam. Von einer auf die nächste Sekunde. Er war einfach da und es tat weh. Alles und gar nichts, denn der Schmerz war an keiner Stelle zu spüren. Ich konnte mich nicht auf ihn konzentrieren. Er glitt mir durch die Finger und folterte mich regelrecht. Ich lag auf den weißen Fließen meines Badezimmers und zitterte, meine Muskeln verkrampften sich. Ich konnte meinen Körper nicht mehr kontrollieren. Alles in mir schrie auf und jaulte voller Schmerz. Alles tat weh, doch ich schrie nicht. Eine Träne rann über meine Wange und ich schrie stumm meinen Schmerz heraus. Es würde aufhören, sagte ich mir immer wieder. Es wird bald vorbei sein. Doch bald kann ein sehr dehnbarer Begriff sein. Jede Millisekunde auf dem Boden beschrieb eine kleine Unendlichkeit und mit jeder kleinen Unendlichkeit stieg der Schmerz ins unermessliche. Nichts kommt diesem Schmerz gleich. Man könnte an ein heißes Blech fassen oder auf die Herdplatte fassen, es wäre nicht dasselbe. Man könnte in einen eiskalten See einbrechen oder im Schnee gefangen sein, der Schmerz wäre nicht derselbe. Man könnte seinen Finger in der Autotür einklemmen oder seinen kleinen Zeh gegen das Bett hauen, der Schmerz wäre nicht derselbe. Man könnte sich das Herz herausreißen und würde meinen Schmerz immer noch nicht verstehen. Dann hielt ich es nicht mehr aus und schrie. Es tat so unendlich weh und nichts konnte mich mehr retten, doch es würde ein Ende geben. Ganz sicher. Es würde enden und bis dahin würde ich schreien. Doch dann hörte ich über meinen Schrei hinweg die Stimme von Felix.
"alex" schrie er verzweifelt und hämmerte gegen die Türe.
Wie gerne hätte ich sie ihm geöffnet, doch ich konnte nicht.
Doch Felix gab sich, zum Glück, nicht damit zufrieden, dass ich die Türe nicht öffnete und immer noch schrie. Denn er schaffte es, als er sich mit seinem vollen Gewicht mehrmals gegen die Tür warf, diese aufzubrechen. Als er mich dort auf dem Boden liegen sah, völlig kaputt mit Krämpfen und den Tränen die über meine Wange liefen stürtzte er sofort zu mir.
"Alex? Was ist los? Kann ich was tun? Was zum Teufel passiert hier" rief er
Als ich seine Stimme hörte konnte ich wieder klar denken. Die Stimme verließ mein Bewusstsein und völlig kaputt und erschöpft lag ich auf dem Boden.
"Danke" murmelte ich ihm zu und legte meinen Kopf auf die kalten Fließen.
"Wie kannst du nur so ruhig sein? Es sah aus als hättest du einen Anfall!? Passiert so etwas etwa öfter? Hast du schon mal überlegt zum Arzt zu gehen?" völlig aufgebracht saß Felix neben mir.
Natürlich hatte ich das schon einmal überlegt. Also zu einem Arzt zu gehen, aber wer glaubt denn bitte einen jungen Mann, der behauptet, dass eine "Stimme" sein Bewusstsein versucht zu übernehmen und ihn so umbringen möchte? Kein Mensch und genau deshalb war ich nie zu einem Arzt gegangen und genau deshalb wusste es niemand. Absolut niemand und auch Felix werde ich nicht davon erzählen, egal ob ich ihn liebe oder nicht. Manche Dinge behält man lieber für sich. Also schwieg ich.

**lul hab meine Weißheitszähne rausbekommen und es tut scheiße weh😂😂**

depressed #DizziWo Geschichten leben. Entdecke jetzt