#19

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Ich konnte sehen wie ihm ein Stein vom Herzen fiel. Ich glaube, dass er doch noch nicht richtig über Kati hinweg war.
"Ich geh schlafen. Ich bin... am Arsch wie man so schön sagt. Es ist viel passiert oder? Ich hab zugesehen wie meine Freundin einen Anderen küsst, ich hab meinem besten Freund die Nase gebrochen, ich war in meiner Bar und hab getrunken und dann hab ich mein Handy in den Fluss geworfen." Er lachte bitter und ging dann ins Schlafzimmer. Die Tür fiel zu und ich stand nutzlos im Flur.
Als sich seine Tür wieder öffnete, war es bereits kurz vor 22 Uhr. Verschlafen rieb er sich die Augen.
"Ich hätte nicht gedacht, dass du immer noch hier bist." wunderte er sich.
"Naja, was soll ich schon machen, mit einer gebrochenen Nase? Ich wollte warten bis du wach wirst, gucken ob alles passt, was wohl der Fall ist und dann nach Hause gehen." erläuterte ich und stand auf.
"Ich.. ähm.. willst du nicht noch hier bleiben? Ich würde mir was zu essen bestellen und dann wieder ins Bett. Ich bin immer noch saumüde." Schlug Dner vor
"Also.. Ich würde eigentlich gerne heim.. hab noch was zu erledigen" druckste Ich herum, jedoch hatte ich nur Angst davor, Felix würde meine Schnitte sehen, denn zwar kann ich eine kurze Hose ohne Probleme anziehen, doch meine Boxer ist ein ganz kleines bisschen kürzer.
"Vergiss nicht ich weiß genau, wann du lügst. Nur dieses eine Mal.. bitte" bettelte er schon fast und da ich wusste, dass Widerstand bei ihm zwecklos ist nickte ich nur.
Also bestellten wir unser Essen. Für mich gab es Spaghetti und Felix holte sich eine Pizza und ein Eis als Nachtisch.
"Weißt du, mir steht eine Trennung bevor. Ich muss mich darauf vorbereiten" meinte er nur und lachte.
Wir spielten Fifa bis das Essen kam und fielen wie ausgehungerte Wölfe darüber her.
"Ich bestehe übrigens darauf, auf der Couch zu schlafen.. keine Widerrede" meinte ich bestimmt und blickte ihn an
"Mmh... wenn du meinst" sagte Felix und blickte mich skeptisch an.
Es herrschte wieder Stille. Wir ließen das Geschirr einfach stehen, in stiller Übereinkunft, dass wie es morgen aufräumen würden. Felix brachte mir eine Decke und ein Kissen. Ich bedankte mich und wartete, bis er die Tür hinter sich zugezogen hatte. Seufzend zog ich mich aus. Ich legte mich auf die besagte Couch und wusste, ich würde am nächsten Morgen wirklich Rückenschmerzen haben. Irgendwann schlief ich ein.

Ich schwebte in einen Raum. Ich blickte an mir hinab und sah, dass ich nichts war. Ich hatte keinen Körper. Ich blickte mich um und mein Blick fiel auf einen Jungen. Er sah aus wie 16. Er kniete unter einem Tisch. Anscheinend versteckte er sich. Man konnte seinen Versuch erkennen mit der Dunkelheit zu verschmelzen. Dann hörte man schwere, laute Schritte die Treppe hochsteigen. Mit jedem Schritt zuckte der Junge unter dem Tisch zusammen. Er kroch noch weiter in den Schatten und den Schutz des Tisches. Wenn es überhaupt noch möglich war. Mit jedem Schritt der die Treppe hinauf kam zuckte er zusammen. Dann ging die Tür auf. "Ich weiß, dass du hier bist. Du kannst mir nicht entkommen. Du bist gefangen wie der Fisch in einer Falle." Mit einem dreckigen Grinsen drehte der Mann, welcher durch die Tür gekommen war, sich im Kreis. Bis sein Blick auf den Jungen fiel. "Komm her hübscher. Du kannst dich nicht verstecken." Der Junge zuckte zusammen. Doch er rührte sich nicht, der Mann wurde aggressiv. Er schrie herum, er solle jetzt sofort herkommen, doch der Junge tat nichts. Ich hörte ihn schluchzen und wollte zu ihm, doch ich konnte mich nicht bewegen. Verzweifelt musste ich mit ansehen, wie der Mann den Jungen hervorzog. Grob und ohne Rücksicht. Der Junge schrie und trat um sich, doch es interessierte den Mann nicht. Er nahm seinen Gürtel und schlug auf den Jungen ein. Immer und immer wieder. Der Junge schrie aus Schmerz und ich ertrug es.

Schweißgebadet wachte ich auf, panisch krallte ich mich in meine Decke. Atmen izzi, Atmen, ermahnte ich mich selbst und es funktionierte. Meine Atmung wurde wieder normal. Alles nur ein Traum. Mein Vater ist nicht hier, er kann mir nichts tun, mein Vater ist nicht hier. Es dauerte länger wieder zu schlafen, aber irgendwann klappt es immer.

**noch theoretisch 1 1/2 Stunden um zu sagen ob ihr auch so ein Armband wollt. Aber eben nur theoretisch, weil ich meinen Vater eh erst wieder am Freitag seh 😂**

depressed #DizziWo Geschichten leben. Entdecke jetzt