#17

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Ich erinnerte mich an den Tag als Felix mir voller Freude die Geschichte erzählte wie er und Kati zusammengekommen sind. Ich hatte natürlich nicht richtig zugehört, es hatte tief in mir drin so weh getan. Doch jedes Mal wenn wir an der Hohenzollernbrücke waren blieb er kurz an ihrem gemeinsamen Schloss stehen und lächelte selig vor sich hin. Dort hatte es angefangen und da er dorthin wollte "wo alles angefangen hatte" vermutete ich stark, dass er dort war. Ich rannte durch die Straßen, bis ich ein Taxi sah. Ich stieg ein und wieder an der Brücke aus. Ich lief an dem Geländer entlang und strich darüber.  Es war wunderschön hier. Irgendwann sah ich Felix. Er saß gegen das Geländer gelehnt da und blickte gedankenverloren umher. Sofort lief ich schneller. Dann hörte er mich und hob den Kopf. Als ich fast bei ihm war sprang er auf.
"Oh shit. Izzi es tut mir so leid, ich.. Ich bin einfach ausgeflippt. Das wollte ich nicht" entschuldigte er sich und schluchzte.
"Ist doch alles in Ordnung. Mir geht's gut. Aber Ich hab dich ewig gesucht. Warum bist du nicht an dein Handy gegangen?" murmelte ich als ich ihn umarmte. Wie ein kleiner Affe schlangen sich seine Arme um meinen Körper.
"Könnte sein, dass ich es in einem Wutanfall eventuell ins Wasser geschmissen hab."
"Das ist nicht dein Ernst oder?" lachte ich und ließ ihn los.
"Doch.. Aber du verstehst das nicht. Ich habe sie geliebt. Aufrichtig weißt du... Es war wunderschön. Und dann war es nicht mehr so wunderschön. Es gab keine Abenteuer mehr zwischen ihr und mir. Ich wusste alles über sie und vielleicht war das der Fehler. Sie war ein Geheimnis für mich. Sie war unfaßbar. Und dann wenn man meint alles zu kennen,... ich denke dann endet die Liebe. Und dann möchte man, weil man meint man kennt die Person, auf keine weiteren Verwandlungen eingehen. Ich denke ich habe ihren Anspruch auf das "Unfaßbar bleiben" verwehrt und war enttäuscht darüber, dass unsere Beziehung nicht mehr lebendig sei. Und als sie sich geändert hat war ich enttäuscht darüber, da sie nicht mehr die war für die ich sie gehalten habe. Ich hab mir ein Bildnis gemacht und das ist das Lieblose, der Verrat." erklärte er mir ins blickte traurig aufs Wasser.
Wie gerne ich ihn küssen würde. Ich wollte nur, dass er wieder lächelt.
"Ich weiß nicht, ob ich es verstehen kann, aber weißt du, es geht weiter. Irgendwann wird sie nicht mehr dein erster Gedanke sein wenn du aufwachst und nicht dein Letzter wenn du einschläfst. Irgendwann wirst du ihre Augenfarbe vergessen und sie wird deine vergessen. Es geht weiter." versuchte ich ihn etwas zu trösten. Wenn man es überhaupt so nennen konnte.
"Ich möchte, dass das Schloss abkommt. Es gehört hier nicht mehr hin." sagte er und blickte enttäuscht zu dem Schloss hinab.
"Und weißt du, ich weiß dass es weitergeht, dass es weitergehen muss, aber ich vermisse sie... jetzt schon. Ich vermisse diese Ordnung neben mir. Ich wusste immer, dass jemand da ist um zuzuhören und mir zu helfen. Jetzt nicht mehr." mit diesen Worten sah er mich an und ich hatte das Bedürfniss ihm zu sagen, dass ich diese Person sein könnte, doch ich schluckte die Worte hinunter  und blickte nun selber auf das Schloss.

Felix & Kati
18.11.14

(Keine Ahnung wann die zusammengekommen sind.)

**inspiriert von Max Frisch "Was ist Liebe?"**
**Übrigens ist mein Vater mit der Armband-Geschichte informiert und wird sie bestelllen. Bisher haben sich 5 gemeldet👌**

depressed #DizziWo Geschichten leben. Entdecke jetzt