Last Night

VIERZEHN

Ramiro

"Willst du nicht auch mal aufstehen?" fragt Yam mich, nachdem wir den halben Tag im Bett verbracht haben. Sie ist mittlerweile aufgestanden und hat sich fertig gemacht.

"Du kannst auch einfach wieder ins Bett kommen." schlage ich vor und klopfe auf die freie Seite.

"Nein, ich will nicht den ganzen Tag hier verbringen." 

"Und was willst du dann machen?" frage ich und setze mich auf. 

"Ich weiß nicht, musst du nicht nach Hause?"

"Du willst mich loswerden, kann das sein?" frage ich nach und stehe auf um mich anzuziehen.

"Nein, das war nur eine einfache Frage." verteidigt sie sich.

"Also willst du mich nicht loswerden?" grinse ich sie an, während ich den Gürtel meiner Hose zumache, ehe ich mir mein Shirt überziehe.

"Ich hätte kein Problem, wenn wir noch was zusammen machen würden." seufzt sie.

Sie will es nur nicht zugeben, dass sie gern Zeit mit mir verbringt, ich weiß es einfach.

"Und was wollen wir machen?" 

"Du wolltest doch mal ein bisschen Kulturprogramm machen. Ich kann dir ein paar Sehenswürdigkeiten zeigen." 

"Das klingt super. Allerdings müsste ich vorher noch nach Hause und mich ein bisschen frisch machen."

"Dann lass uns keine Zeit verlieren, mein Touri- Programm nimmt Zeit in Anspruch." drängt sie und ich setze mir noch meine Mütze auf, ehe wir ihr Zimmer und kurz danach das Haus verlassen.

Ohne Yam hätte ich den Weg vermutlich nicht mal den Weg zur Bushaltestelle gefunden. Wir schaffen gerade noch so den Bus, mit dem wir fahren müssen, um zu Simón und Ámbar zu kommen. 

Von der Bushaltestelle müssen wir vielleicht noch zehn Minuten laufen, ehe wir das Gebäude erreichen. Unten die Tür ist immer von um acht am Morgen bis um zehn am Abend offen, weswegen wir nicht klingeln müssen. Der Ersatzschlüssel befindet sich in einem paar Schuhe von meinem Bruder, wie Yamila mir erklärt.

So kam sie also letztens einfach so rein.

Ich rufe einmal durch die Wohnung, erhalte jedoch keine Antwort. Dann sind beide wohl arbeiten. Obwohl nein, Simón ist ja sicherlich bei seiner Lerngruppe. Ich frag mich wie lang er das noch durchzieht mit den Lügen.

"Ich geh ins Bad und mach mich fertig, fühl dich wie Zuhause, du weißt ja wo alles ist." sage ich zu Yam und gehe ins Badezimmer.

Ich beeile mich, sodass ich mit allem fertig bin nach zwanzig Minuten. Ich gehe ins Wohnzimmer, wo Yam auf dem Sofa sitzt und TV schaut. 

Währenddessen gehe ich an meinen Koffer und suche mir Klamotten raus. 

Sobald ich das Handtuch fallen lasse spüre ich ihren Blick auf mir. 

"Hübscher Hintern." sagt sie dann.

"Du reduzierst mich auch nur auf das Äußere." sage ich gespielt empört und ziehe mich weiter an. 

"Dein Äußeres ist eben anziehender als dein Inneres." 

"Achja? Findest du ich hab so einen schlechten Charakter?" 

"Das hab ich nicht gesagt." grinst sie mich an.

"Aber?" 

"Kein aber und jetzt beeil dich mal, ich will los." 

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"Und hier chillt ihr dann die meiste Zeit?" frage ich, nachdem wir nach fast drei Stunden in einem großen Park einen Stopp machen. Wir haben uns vorher jeder noch ein Eis geholt und legen uns jetzt auf die Wiese.