SIEBZEHN

212 21 15
                                    

Ich spüre seinen Atem an meinem Hals. Er liegt halb auf mir und ich höre seinen unregelmäßigen Atem.

Ich streiche mir über meine verschwitze Stirn und schiebe meine Haare zurück.

"Das. War. Der. Wahnsinn." bringt Ramiro dann über die Lippen.

Ohja. Und wie ich ihm da Recht geben muss. 

"Hmm." seufze ich nur zufrieden und spiele mit seinen Haaren, als er mir hauchzarte Küsse auf meinem Hals verpasst.

Sobald er mich in irgendeiner Weise berührt gehe ich in Flammen auf. Unsere Anziehung ist stärker als die von zwei Magneten.

Seine Lippen verlassen meinen Hals und sofort verfliegt die Wärme und schon fast schmollend blicke ich auf den Lockenkopf hinab. 

"Nicht aufhören." bitte ich ihn dann, als sein Kopf nach oben schnellt und er mich mit einem arroganten Lächeln ansieht.

"Warum soll ich denn nicht aufhören?" fragt er und wackelt mit den Augenbrauen. 

"Weil das schön ist." erwidere ich ehrlich und Ramiros Grinsen wird breiter. 

Warum sollte ich ihn anlügen? Er war die letzten Tage so ehrlich zu mir, also hat er auch von mir die Wahrheit verdient.

"Mir gefällt das auch ausgesprochen gut." sagt er dann und küsst meine Lippen. Sanft und vorsichtig, als wolle er wissen, ob ich einverstanden bin und ob es mir gefällt.

Ebenso zärtlich erwidere ich den Kuss. 

Mir gefällt Ramiros wilde Seite, aber dieser Kuss ist anders.

Ich weiß gar nicht wie ich ihn beschreiben soll. Er löst etwas in mir aus, was vorher noch nicht da war. Es fühlt sich toll an, die Frage stellt sich erst gar nicht. 

Seine Hände legen sich an meine Wangen und er löst sich von mir.

"Du bist so wunderschön." sagt er dann und streicht langsam meinen Wangen entlang.

"Ich könnte dich ewig ansehen." fährt er fort und sein Blick verfängt sich in meinem, sodass wir einander anstarren.

Ich kann den Blick nicht von ihm lösen, zu schön und anziehend sind seine Augen. 

Sie strahlen mit seinen Zähnen um die Wette. Das ich der Grund dafür bin ist ein neues, aber tolles Gefühl.

"Was ist los?" will er von mir wissen und lässt mich dabei nicht eine Sekunde aus den Augen.

"Was soll sein?" frage ich verdutzt zurück.

"Du bist so abwesend. Hab ich irgendwas gemacht?" 

Du hast schon viel zu viel mit mir gemacht. Das ist nicht gut. Das ist ganz und gar nicht gut.

"Nein, alles super." antworte ich nach kurzen zögern und greife auf den Tisch neben meinem Bett um auf mein Handy zu sehen.

"Musst du nicht langsam los?" frage ich und zeige ihm die Handyuhr.

"Eigentlich nicht, aber wie ich sehe willst du mich los werden." lacht er und steht vom Bett auf.

Ich will ihn ja gar nicht von mir stoßen, aber anders weiß ich mir nicht zu helfen.

Ramiro zieht sich an und ich tue es ihm gleich. Dabei herrscht betretendes Schweigen.

Wie schnell die lockere, schöne Atmosphäre vergeht.

"Es tut mir leid, wenn ich in irgendeiner weise etwas unangebrachtes gesagt habe." entschuldigt sich Ramiro, während er sich die Schuhe anzieht.

"Du hast nichts falsch gemacht." erwidere ich und warte bis er fertig angezogen ist.

Last NightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt