EINS

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Ramiro

Buenos Aires, Argentinien.

Endlich.

Nach fast einem Jahr habe ich endlich die Möglichkeit meinen großen Bruder zu besuchen.

Simón ist zweiundzwanzig und somit fünf Jahre älter als ich.

Er studiert mittlerweile seit fast vier Jahren in Buenos Aires.

Wir leben in Río Gallegos, also über 2000 Kilometer von Buenos Aires entfernt.

Ich hab ihn zuletzt an Weihnachten gesehen, was auch schon wieder zehn Monate her ist.

Besucht habe ich ihn noch nie, weswegen ich nervös bin, mich aber trotzdem freue.

Da ich vier Wochen Ferien habe, hat unsere Mamá erlaubt, das ich für ein paar Tage zu ihm fliegen darf.

Und jetzt?

Tja jetzt stehe ich hier am Flughafen und warte darauf, dass mein Bruder mich abholt.

Er war noch nie der pünktlichste, aber jetzt sind es mittlerweile schon fünfzehn Minuten später und er ist noch immer nicht da.

Ich werfe einen Blick auf mein Handy, um zu sehen, ob Simón mir vielleicht geschrieben hat.

Keine Nachricht und kein Anruf.

Als ich aus dem Augenwinkel sehe, wie vor mir jemand steht schaue ich hoch zu der Person.

Eine blondhaarige Frau steht vor mir.

"Du bist Ramiro oder?" fragt sie mich freundlich.

"Ähm ja, wieso?" frage ich verdutzt zurück.

"Ich bin Ámbar, die Freundin von Simón. Er muss noch was erledigen und hat mich gebeten dich abzuholen." erklärt sie mir.

Simón hat eine Freundin?

Warum hat er nie was von ihr erzählt? Seit wann ist er schon mit ihr zusammen?

"Dann lass uns mal gehen." lächelt sie, als ich nichts erwidere.

Ich nehme meinen Koffer und folge ihr nach draußen.

"Hattest du einen guten Flug?" fragt sie mich.

"Ja, war alles schön." antworte ich knapp.

Und dann herrscht peinliches Schweigen.

Ich weiß nicht was ich sagen soll und sie scheinbar auch nicht.

Als sie den Autoschlüssel rausholt und ich sehe welches Auto sie damit aufschließt bin ich sprachlos.

Wow.

Ich liebe Autos und das ist ganz sicher eins meiner Traumautos.

Ein Mercedes Sl 63 amg.

"Wahnsinn!" rutscht es mir dann doch heraus.

"Was?" fragt Ámbar belustigt und macht den Kofferraum für mich auf.

"Dieses Auto ist der Hammer!" antworte ich geflasht und lege meinen Koffer rein.

"Du bist wohl auch so vernarrt in Autos wie ich?" fragt sie mich.

"Ja, ich liebe Autos!"

Sie sind meine absolute Leidenschaft.

"Da haben wir schon mal was gemeinsam." grinst sie und wir steigen ins Auto ein.

"Eine Frau die Autos liebt, das ist ziemlich selten."

"Ich arbeite in einer Autowerkstatt, da bekommt man das praktisch vererbt." erzählt sie mir und startet den Motor.

Last NightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt