Ramiro
"Ramiro, jetzt komm aus deinem Zimmer. Essen ist fertig."
"Ich hab keinen Hunger."
"Das sagst du schon seit Tagen. Komm jetzt!"
"Nein! Jetzt lass mich!"
Es ist Weihnachten. Das Fest der Liebe. Nachdem ich eigentlich versucht habe drüber hinwegzukommen, holt mich heute alles ein.
Ich vermisse Yam. Was sie mir angetan hat ist unverzeihlich und ich hasse sie dafür. Trotzdem ändert es nichts daran, dass ich sie auch liebe. Ich wünschte sie hätte das für sich behalten und ich hätte es nie erfahren.
Keine zehn Minuten, nachdem meine Mutter mich zum Essen zwingen wollte, öffnet sich meine Tür und Simón kommt ins Zimmer. Ihm geht es nicht viel besser als mir.
"Ich will nichts essen."
"Ich will dich auch gar nicht zum essen holen...Yam hat mir geschrieben."
"Interessiert mich nicht."
Lüge. Natürlich interessiert es mich. Das werde ich aber nicht zugeben. Vor Niemandem.
"Es ging um Ámbar. Ich würde gern mit dir darüber reden. Mit Mamá geht das schlecht und nur du bist hier."
Ach super, jetzt schreibt Yam und dann nicht mal über mich. Ich dachte sie kämpft.
"Les es dir einfach mal durch." spricht Simón weiter und gibt mir sein Handy.
Hey, Simón. Ich hoffe einfach mal, du blockierst mich nicht sofort, sondern liest dir das hier durch. Keine Sorge, ich will nicht das du bei Ramiro ein gutes Wort für mich einlegst (obwohl das wirklich toll wäre), viel mehr geht es mir um Ámbar. Sie wohnt wieder Zuhause, bei uns und ist unglücklich...sie liebt dich. Sie liebt dich über alles. Gib ihr eine Chance. Es war lange bevor ihr zusammengezogen seid. Manchmal denken wir einfach nicht nach, wenn wir etwas machen. Klar ist das keine Entschuldigung, aber verdient nicht jeder Mensch eine zweite Chance? Ich weiß das Ámbar daran kaputtgehen wird und du weißt das auch. Ihr seid füreinander bestimmt, bitte lass es dir durch den Kopf gehen.
Frohe Weihnachten
Unbeeindruckt gebe ich Simón sein Handy wieder. Ich will auch das er sich mit ihr verträgt. Die beiden gehören einfach zusammen, da geb ich Yam vollkommen Recht.
"Was sagst du dazu?" fragt er nach meiner Meinung und ich setze mich aufrecht hin.
"Geht es nicht eher darum, was du darüber denkst?"
"Sie fehlt mir." antwortet er kurz und knapp und ich grinse.
"Und?" frage ich weiter.
"Ich bin davon ausgegangen, das wir den Rest unseres Lebens gemeinsam verbringen. Ich wollte eine Familie mit ihr gründen."
"Meinst du, du kannst ihr den Fehltritt verzeihen?"
"Keine Ahnung. Ich wünsche es mir. Jetzt kann ich das nicht sagen, das zeigt die Zeit. Ich glaube der Abstand und die Trennung tun uns momentan gut."
"Wenn du das wirklich willst, dann funktioniert das auch, ist jedenfalls meine Theorie." schiebe ich Simón schon in die richtige Richtung, als er wieder mit Yamila anfängt.
"Das heißt also, du willst das mit Yam nicht wirklich?"
"Das kannst du nicht miteinander vergleichen. Sie ist vielleicht meine erste, aber definitiv nicht meine letzte. Ich finde jemand besseres...ich verdiene jemand besseres."
Oder einfach nur eine bessere Version von ihr?
"Jungs! Kommt runter!" werden wir von unserer Mutter gerufen und ich lasse mich dazu überreden mein Zimmer zu verlassen.
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Last Night
FanfictionRamiro will nur ein unbeschwertes Wochenende mit seinem großen Bruder Simón verbringen, der weit weg von Zuhause studiert. Doch dieser denkt gar nicht daran die Tage daheim zu bleiben. Stattdessen schleppt er seinen kleinen Bruder auf eine Party. Ei...