SECHS

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Yamila

Eins muss man Ramiro wirklich lassen, er hat Rhythmusgefühl. Seine Hüften bewegt er wie ein leidenschaftlicher Profitänzer, sodass ich mich automatisch mitreißen lasse.

Mittlerweile stehe ich mit dem Rücken eng an ihn geschmiegt, während seine Hände auf meiner Hüfte ruhen und sein heißer Atem meinen Nacken streift.

"Weißt du eigentlich wie gern ich dir gerade die Kleider vom Leib reißen möchte?" fragt er in mein Ohr und verpasst mir dann einen Kuss auf meinen Hals.

Ich ziehe ihn mit meinen Armen etwas zu mir hinunter und drehe meinen Kopf, sodass ich mit ihm reden kann.

"Der Abend ist doch noch viel zu jung dafür. Lass uns lieber erstmal was trinken gehen." beantworte ich seine Frage und nehme ihn dann an die Hand, damit wir uns nicht im Getümmel verlieren.

An der Bar treffen wir auf meine Schwester und ihren Freund. Sofort lasse ich Ramiros Hand los, ich will nicht das Ámbar irgendwelche Bemerkungen macht bezüglich meines Beziehungsstatus und Ramiro.

"Bitte behaltet die Klamotten an, bei was auch immer ihr da veranstaltet. Wir sind in einem Club, keinem Stripschuppen." grinst uns Simón vielsagend an. Ich verdrehe genervt die Augen, während Ramiro einfach an seinem Bruder vorbeigeht und uns was zu trinken holt.

"Ich will nichts festes, das war eine einmalige Sache." äfft Ámbar mich derweil nach, aber so, dass die Jungs es nicht hören. 

Ja ich hab heute Vormittag noch zu ihr gesagt, dass das mit Ramiro eine einmalige Sache war.

Aber warum sollte ich auf meinen Spaß verzichten? Ramiro hat gestern selbst gesagt, das er sowieso bald wieder weg ist.

"Dann werden es eben mehr Nächte." blaffe ich sie an und gehe an ihr vorbei zu Ramiro.

"Ich habe gleich für dich mitbestellt, hoffe das ist okay." teilt Ramiro mir mit, als ich neben ihm stehe. 

"Alles gut." erwidere ich und dann sind unsere Drinks schon da.

"Auf einen schönen Abend." sage ich und halte mein Glas nach oben.

"Und auf eine noch schönere Nacht." grinst der Lockenkopf und stößt mit seinem Glas gegen meins, ehe er einen Schluck nimmt, genau wie ich.

"Ich hoffe mein Bruder hat keinen weiteren Kommentar abgelassen."

Er nicht, dafür meine Schwester.

"Nein, aber selbst wenn, ich würde eh nicht drauf hören." erwidere ich nur und trinke den Rest meines Cocktails. 

"Du trinkst das Zeug ja wie Wasser." sagt Ramiro geschockt und schaut auf sein fast volles Glas.

"Ich hatte eben Durst." lache ich und stelle das leere Glas auf den Tresen hinter uns. 

"Schlucken ist dein Spezialgebiet was?" neckt Ramiro mich.

"Das wirst du nur leider nie erfahren." necke ich zurück und schenke ihm ein zuckersüßes Lächeln.

"Träumen darf ich doch aber oder? In der Dusche oder im Bett od-"

Da ich es nicht mehr hören kann halte ich ihm den Mund zu.

"Genug davon, du bist ja schlimmer als ich dachte." unterbreche ich ihn dann, als Ramiro meine Hand anleckt.

"Ihhh." sage ich angeekelt und schmiere meine Hand an seinem Hemd ab.

"Gestern hat dich der Einsatz meiner Zunge auch nicht gestört." zwinkert er mir dann zu.

Last NightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt